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Full text: 70, 1942

‚44 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1942. 
durchgesackte Tropfen entzogen sich der Beobachtung, weil sie einerseits außer- 
halb des üblichen Schärfebereichs lagen, andererseits durch ihr verändertes Aus- 
sehen zu keiner Verwechslung Anlaß gaben. Die Auswertung erfolgte aus den 
Negativen mit einer 10fachen Lupe. Der kleinste Durchmesser der aufgefangenen 
Tropfen war durch den Durchmesser der „Pistole“ und die Fluggeschwindigkeit be- 
grenzt (5), er lag bei etwa 3 u-Durchmesser. Diese Teilchengröße wird von dem 
Abb. 3. Tropfen-Mikrophotographien. 
benutzten Zeißschen Mikroskopobjektiv Planachromat 9, num, Ap. 0.20, noch auf- 
gelöst. Die Mikrophotographien sind etwa mit 100facher Vergrößerung aufge- 
nommen; ‚bei der Auswertung mit der 10fachen Lupe war ein Skalenteil des 
Objektmikrometers fast genau 1, so daß 
der Tropfendurchmesser auf 1“ genau 
bestimmt war, wenn auf einen Skalenteil 
genau ausgewertet wurde. — Tropfen klei- 
neren Durchmessers zu erfassen, stößt auf 
erhebliche technische Schwierigkeiten. 
Durch Verkleinerung des Durchmessers 
der Auffangpistole einerseits und Erhöhung 
der Fluggeschwindigkeit andererseits kom- 
men — wie in Tab. 1 angegeben — kleinere 
Tropfen noch zur Ablagerung. Jedoch läßt 
sich dieser Vorteil im Flugzeug nur be- 
schränkt ausnutzen, denn die Verwendung von stärker auflösenden Mikroobjek- 
tiven erschwert das Mikroskopieren im Flugzeug außerordentlich, 
Da die „Belichtungszeit“ der Objektträger und die durch die Mikroaufnahme 
abgebildete Fläche bekannt sind, konnte mit der ebenfalls bekannten Flug- 
geschwindigkeit der Raum berechnet werden, aus dem Tropfen zur Ablagerung 
auf dem OÖbjektträger gelangten. Daraus ist die Tropfenanzahl und der Gehalt 
an flüssigem Wasser in der Wolke je Raumeinheit zu berechnen. Die Auffang- 
methode in Öl hat den Vorteil, daß an beliebigen Stellen der Wolke die Tropfen- 
verteilung erfaßt werden kann und damit über die Feinstruktur im Wolken- 
aufbau nähere Angaben möglich sind. Es gelang auch verschiedene Male, in 
Eiswolken Kristalle aufzufangen, die jedoch meistens beim Auftreffen zerbrachen, 
Infolge ihrer räumlichenAusdehnung war es leider nicht möglich, Mikroaufnahmen 
zu machen, doch wurde Struktur und Aufbau beobachtet.
	        
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