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Full text: 70, 1942

Franssila, M.: Über den Wärmehaushalt eines Binnensees. 141 
Der Wärmeumsatz zwischen Wasseroberfläche und Luft (L) ist recht bedeutend 
(—56 g cal/cm?), obwohl der Wind schwach und der Temperaturunterschied 
zwischen Luft und Wasser (9, -— I.) klein ist. An windigen Tagen mit großer 
Differenz 4, — 9, muß L noch viel größer sein. Der Wärmeumsatz zwischen Luft 
und Wasser hat also einen bedeutenden Einfluß auf die Erwärmung bzw. Ab- 
kühlung des Sees, Daraus folgt, daß die Oberflächentemperatur des Wassers im 
Hochsommer, wo die Temperaturverhältnisse ziemlich stationär sind, sich der 
Lufttemperatur annähert. Im Juli war die mittlere Oberflächentemperatur des 
Sees 19,6% Die Mitteltemperatur der Luft war gleichzeitig an zwei naheliegenden 
meteorologischen Stationen, Kerttula und Wihti, 18.7°% Der Unterschied war 
also etwa 1°. 
Der Wärmehaushalt des Sees konnte nur in fünf heiteren und schwach- 
windigen Perioden bestimmt werden. In folgender Tabelle werden die Werte 
des Koeffizienten a in der Gleichung 760 = AV;so Während dieser Zeiträume vor- 
gelegt. Darin werden auch die entsprechenden Mittelwerte der Windgeschwin- 
digkeit gegeben. 
9. VII. 6h bis 18h 
9. VIL 18% bis 10. VII. 6% 
17. VII. 8% bis 14.30h 
18. VII. 8% bis 12h 
29. VII. 13h bis 17h 
za 
0.0040 22 
0.0042 20 
0.0029 “7 
0.0059 1.7 
0.003831 94 
Tara 
Der Koeffizient a scheint also von der Windgeschwindigkeit abhängig zu 
sein, so daß er bei schwachem Wind größer als bei stärkerem Wind ist. Dies 
würde bedeuten, daß der Austauschkoeffizient nicht ganz genau von der Form (7) 
wäre, sondern vielleicht besser durch eine Gleichung von der Form n=a-+bv 
dargestellt werden könnte. Die Anzahl der Beobachtungen ist aber für genauere 
Untersuchungen zu klein. 
Berechnet man den Mittelwert für den Koeffizienten a, ohne den der kleinsten 
Windgeschwindigkeit (1.0 m/sek) entsprechenden Wert zu berücksichtigen, so 
erhält man 
a = 0.0035 . 
Dieser Wert stimmt gut mit dem Wert a = 0.0031!) überein, den wir früher aus 
Beobachtungen, die auf einer Wiese ausgeführt waren, hergeleitet haben (7). 
An einigen schwachwindigen Tagen wurde die Verdunstung mit dem früher 
beschriebenen Verdunstungsmesser direkt gemessen. Da aber der Apparat während 
eines Teiles des Sommers Wasser durchließ, sind diese Beobachtungen sehr gering 
an Zahl, Darum können wir nur für drei Perioden gleichzeitige, aus Wärmehaus- 
haltsbetrachtungen berechnete und direkt gemessene Verdunstungswerte vorlegen: 
Verdunstung in mm 
berechnet beobachtet 
9. VII, 8% bis 18h 3.21 2.95 
18. VII. 8% bis 12h 0.71 0.81 
29. VII. 13h bis 17h 0.98 0.88 
Die Übereinstimmung der berechneten und der beobachteten Werte ist be- 
friedigend. Wegen der geringen Anzahl der Beobachtungen kann man aber 
daraus keine sicheren Schlüsse ziehen. 
Literatur. 
1. G. Falkenberg: Der nächtliche Wärmehaushalt bodennaher Luftschichten. Met, Zschr. 1932, S. 369, 
2. F. Krügler: Über den Anteil des Massenaustausches am nächtlichen Wärmehaushalt der Erdober- 
fläche. Met. Zschr., 1932, S, 372, 
3. F. Krügler: Nächtliche Wärmehaushaltsmessungen an der Oberfläche einer grasbewachsenen Ebene. 
Wiss, Abh. d. Rf£fW. III, 10, Berlin 1937, 
4. A. Ängström: On the radiation and temperature of snow and the convection of the air and its 
asnrfıce Archiv för matematik, astronomi och fysik, Bd. 13, Nr. 21. Stockholm 1928. 
1) Bei diesen Untersuchungen wurde für den Austauschkoeffizienten der Wert 140 == 0.0034 200 
erhalten. Der obengenannte Wert a = 0.0031 ist für Va reduziert.
	        
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