108 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1942,
0-Markierung, so daß sich ein Indexfehler ergibt. Da der Abstand zwischen
Faden und Knopf nur gering ist, z. B. 6 cm (anderenfails würde der Visierfaden
dem Auge zu nahe sein und damit unscharf erscheinen, so daß wieder eine ge-
ringere Einstellgenauigkeit die Folge wäre), bewirkt ein Unterschied in der Höhe
dieser beiden Bezugspunkte um 1 mm schon einen Fehler von 1°.
Dieser Fehler muß durch Vergleich mit einem Theodoliten bestimmt werden,
wobei es zweckmäßig ist, solche Vergleichsmessungen häufig zu wiederholen.
Bei den von uns benutzten Geräten ergab sich beispielsweise:
Magnaliumquadrant ......... Ablesung — 0,69
Ebonitauadrant . „.... Ablesung + 1.2°.
II. Genauigkeitsbetrachtungen an Hand von Meßreihen der NP.
Es erhebt sich die Frage, ob die gewissermaßen im Laboratorium gewonnenen
Zahlen für die Meßgenauigkeit bei der Bestimmung der NP an Meßreihen der-
selben nachgeprüft werden können. Daß eine solche Prüfung unter natürlichen
Verhältnissen nur unter besonderen Bedingungen möglich sei, wurde bei der
Besprechung der Smosarskischen Ergebnisse schon festgestellt. Unter gewissen
günstigen Bedingungen können wir jedoch aus der Diskussion einzelner Beob-
achtungsreihen eine genäherte zahlenmäßige Angabe über die Meßgenauigkeit
ableiten, wie die folgenden Beispiele zeigen sollen:
1. Beispiel.
Messungen des ANP in der Antarktis von Simpson.
Ein Idealfall zur Bestimmung der Meßgenauigkeit wäre gegeben, wenn die
Sonne ihre Höhe nicht ändern würde, so daß demzufolge auch die Höhe der NP
konstant bleiben müßte, wenn man
nicht annimmt, daß die Bewegungen
der dunstbeladenen Luftschichten
mit dem Wind in den verschiedenen
Höhen ebenfalls zu Schwankungen
der NP führen können.
Eine weitgehende Annäherung an
diesen Idealfall stellen die Messungen
Simpsons?!®), die am 5. V. 1911 in
der Antarktis gewonnen wurden, dar,
Die Sonne änderte dabei ihre Höhe
nur um 1°, wobei 25 Einstellungen
gewonnen werden konnten, In Fig 4
sind die Einzelbeobachtungen dar-
gestellt, gleichzeitig ist darin eine
Ausgleichskurve eingezeichnet, wel-
che den wahrscheinlichen Verlauf
des ANP angibt.
Es ist beachtlich, daß in diesem
kleinen Sonnenhöhenintervall ein be-
trächtlicher Gang des ANP zu er-
kennen ist!*‘) (worauf schon auf
S. 103 hingewiesen wurde), so daß der
mittlere Fehler nicht etwa aus dem
Mittelwert aller Einstellungen und
den Abweichungen derselben von diesem gewonnen werden kann, weil dann Ein-
stellfehler und reelle Schwankungen gemeinsam erfaßt werden würden.
1) Siehe Anmerkung 6. — 14) Der ebenfalls beachtenswerte Umstand, daß ein Minimum im
Verlauf des ANP bei — 4.2° Sonnenhöhe auftritt, soll hier nicht weiter diskutiert werden, Es sei
nur darauf hingewiesen, daß die Anfangswerte dieser Reihe darauf deuten, daß die Kurve vorher
schon ebenso tiefe oder tiefere Werte erreichte. Die geringe Anderung der Sonnenhöhe ermöglicht
chen eine Art _Zeitlupenanfnahme“ des Ganges dena ANP.