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Full text: 70, 1942

Groissmayr, F. B.: Die 24jährige Witterungsperiode, 
Ostungarn, Balkan kälter als Jakobshavn, tI 1937 Lonyearban auf Spitzbergen 
nur —2,4° (10), somit um 12 bis 13°C zu mild, gegenüber dem Mittel 1912/1930 
den Green harbour-Werten zufolge zu mild.] Die außergewöhnlich hohen ther- 
mischen Störungen im Januar 1937 haben bisher leider noch keine umfassende 
Bearbeitung gefunden (11); ich möchte hier nur einige besonders eindrucksvolle 
Gegenüberstellungen für die U.S. A. sowohl wie für Europa geben (Tabelle 17). 
Tabelle 17. 
Temperaturmittel und Abweichungen in der Arktis und in mittleren Breiten im Januar 1937. 
Union 35° bis 45° N Mitteleuropa (12) 45° bis 55° N 
EI AT tI A4tI 
Oregon — 8,.2° Berlin — 3.0 --24 
Kalifornien + 1.2 Prag —2,6 —1.2 
Neu-Mexiko — 3. Wien —2.7 — 1.6 
Alabama + 148° ©@6 Budapest -— 2,5 — 1,5 
Beachtenswert sind vor allem die Tatsachen außergewöhnlich hoher positiver 
Temperaturstörungen in den östlichen Golfstaaten und in der Arktis, während 
der Westen der Union absolute Kälterekorde brachte, Ferner waren selbst die 
relativ milden Orte Zentraleuropas trotz ihrer doch nur geringen Negativ- 
abweichungen kälter als gleichzeitig Spitzbergen. Des weiteren ist sehr bemer- 
kenswert die Gleichzeitigkeit des überhaupt wärmsten Januar z.B. in Key 
West (ı3) mit bereits reinem Tropenklima [gemäß der strengen Definition 
Köppens: sämtliche Monate > 20° C] mit Spitzbergen, Bereits in einer früheren 
Arbeit habe ich die ungewöhnlich hohe Parallelität der Wintertemperaturen der 
Südoststaaten der Union mit Skandinavien kurz angedeutet (14) durch den Ver- 
gleich: Washington—Bodö, der r = 0.60 (!) ergab. Die obige Gegenüberstellung 
Süd-Florida—Spitzbergen im Januar 1937 darf hierfür grundsätzlich als Be- 
stätigung infolge der zeitlichen Koinzidenz der beiden positiven Maximal- 
störungen gelten. 
B7 
Temperatur und Eisbewegung bei Spitzbergen. 
Um meine Vermutung einer Temperaturänderung in negativem Sinne und 
der damit Hand in Hand gehenden erneut beginnenden stärkeren Vereisung im 
Ostspitzbergenmeer darlegen zu können, bediene ich mich der sehr wertvollen 
von R. Scherhag (15) veröffentlichten, für meine Zwecke zu je 3 Jahren zu- 
sammengefaßten Abweichungen. Die relative Kürze der betreffenden Beob- 
achtungszeiträume läßt kaum eine Lustren-, geschweige denn eine Dezennien- 
Mittelbildung zu. Die Temperaturen November bis März sind in Abweichungen 
vom 15jährigen Mittel 1912/1926 gegeben; die mittleren Abweichungen der 
Eisgrenze beziehen sich auf den Mittelwert 1898/1922. Auf dieser Grundlage 
wurde die fortschreitende Abweichung 1912, 1913, 1914 bzw. 1913, 1914, 1915 
für die Temperatur, analog für die Eisgrenze (+ = Süd-, — = Nordabweichung) 
gebildet, 
° Tabelle 18. Spitzbergen: Temperatur °C, Eisgrenze km (Mitteljahre). 
tXIhbis]” "Yo XI his 1 tXIbisII=I Eis 
q 1932 5.6 —217 
1933 6.0 — 187 
‚934 6.3 
935 6.3 
1936 6.7 
1937 27.92 
t 
1899 
1900 
1901 
1902 
1903 
1904 
1905 
1906 
1907 
1908 
1909 
1921 
1922 
923 
924 
325 
926 
927 
928 
1929 . 
1930 = 
1931 4 7 
A 
L920 
190 
220 
> 
C 
Die Einheiten in den Kilometer der Eisgrenze ergeben sich durch die über- 
greifende Bildung der Abweichungen Zr 3 aus den Originaldaten der Einzeljahre, 
die in der Einheit 10*1km gegeben sind, Die Tab. 18 läßt sowohl bei t wie bei 
„Eis“ in den letzten 10 bis 12 Jahren die ungewöhnlich hohen Anomalien gegen- 
über den Abweichungen vom kürzeren, hier zugrunde gelegten Normalverlauf
	        
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