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Full text: 69, 1941

Hoinkes, H.: Über Teilungen und Kreuzungen von Steiggebieten des Luftdruckes, 51 
Diese Ergebnisse waren im Zuge einer großräumigen Untersuchung, aller- 
dings ohne die Möglichkeit einer aerologischen Nachprüfung gewonnen worden, 
Die seit einigen Jahren im Täglichen Wetterbericht der Deutschen Seewarte (s) 
veröffentlichten Karten der absoluten und relativen Topographie der 500 mb- 
Fläche (1), sowie die zahlreichen Radiosonden ermöglichen nun die Nachprüfung 
der Berechtigung dieser Vorstellungen für einen kleinen Teil der Bahn der 
Steiggebiete, 
Dazu mußte es aber gelingen — und der Eindruck der zuletzt erwähnten 
Untersuchung (ı) sprach dafür —, Kreuzungen oder Teilungen von Steiggebieten 
innerhalb des Isallobarenbildes der Hamburger Wetterkarten aufzufinden. Bereits 
eine ziemlich flüchtige Durchsicht der letzten Jahrgänge ergab eine Reihe 
brauchbarer Fälle, die fast ausschließlich in den Übergangsjahreszeiten lagen. 
Einige davon seien hier kurz beschrieben, 
Die Isallobaren außerhalb des Bereiches der Seewarten-Wetterkarte wurden 
für alle diese Fälle aus den dort enthaltenen Zirkumpolarkarten für den 2b-Termin 
in der Weise erhalten, daß für die Schnittpunkte jedes fünften Längen- und 
Breitengrades die Luftdruckwerte der Wetterkarte entnommen und daraus die 
24stündigen Änderungen bestimmt wurden. Nur für den Vergleich von gleich- 
zeitigen Bodendruck- und Topographieänderungen wurden die in der Wetter- 
karte enthaltenen 24stündigen Isallobaren direkt verwendet, Ebenso wurden die 
vorkommenden Kaltfronten (für den 8h-Termin) unmittelbar übernommen. 
2, Teilungen, 
Es soll zuerst ein Fall mitgeteilt werden, der dem seinerzeit untersuchten (1) 
in dem hier betrachteten Teil der Bahn weitgehend gleicht, und dadurch der 
Zusammenhang zwischen den damaligen Ergebnissen und der vorliegenden 
Untersuchung hergestellt werden. . 
Ein aus SW, aus der Gegend von Neufundland heraufgezogenes, wahr- 
scheinlich hohes Steiggebiet (vgl. Fig. 1) zeigt am 14. IIL 193839 über Ostgrönland 
ein gewaltiges An- 
wachsen seiner Am- 
plitude (ein Kreis 
bedeutet jeweils den 
Bereich von 10 mb). 
Der damit verbun- 
dene Aufbau eines 
Hochs über Grön- 
‚and, das sich schnell 
mit dem gleichzeitig 
über England Ilie- 
genden vereinigt, be- 
wirkt eine Drehung 
der vorher west- 
östlich verlaufenden 
[sobaren über dem 
Nordatlantik in die 
Nord-Süd-Richtung. 
Damit ist der 
grönländischen Ark- 
tikluft der Weg nach 
Mitteleuropa geöffnet. Sie überquert am 15. III. mit Sturmesstärke den Kontinent 
(vgl. die Witterungsübersicht der Seewarten-Wetterkarte) und ist, ohne von den 
Alpen ernsthaft behindert zu werden, am 16. III. bereits im Mittelmeer angelangt. 
Dieser kräftige AK-Einbruch ist von einem Steiggebiet des Luftdruckes begleitet, 
das sich von dem erwähnten hohen Steiggebiet am 15. III im Nordatlantik ab- 
spaltet, während dieses selbst mit wieder abnehmender Amplitude über Nowaja— 
Semlja ins nördliche Eismeer zieht. Das nach Südosten entsendete Steiggebiet 
ist noch bis in die Gegend des Kaspischen Meeres von Abkühlung begleitet. Eine
	        
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