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Full text: 69, 1941

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1941, 
Helimann, der zur möglichsten Vermeidung störender Windwirkungen mit 
einem Nipherschen Schutztrichter versehen war, Beide wurden am Heck in 
der Nähe des Verdunstungsmessers aufgestellt, Die Angaben der Instrumente 
erlitten, wie zu erwarten, manche Störungen dureh Sturm, Sturzseen oder durch 
Fingasche, die sich in dem Trichter des Auffanggefäßes verfing. Diese Fehler 
quellen wurden nach Möglichkeit beachtet und ausgeschaltet, Nach Reger 
argaben 84 Vergleichsmessungen, daß der registrierende Regenmesser (ohne karda- 
nische Aufhängung) bei mittleren und starken Niederschlägen 6 bis 8% weniger 
Regen lieferte als der gewöhnliche, Bei kleinen Regenmengen im Passatgebiet 
war das Verhältnis zuweilen umgekehrt, was wohl auf die Verdunstung kleiner 
Mengen aus dem Auffangtrichter des gewöhnlichen Regenmessers zurückzuführen 
ist. Abgesehen von den gelegentlichen Lücken in den Aufzeichnungen sind aus 
den Registrierstreifen stündliche Werte in die Grundtabelle 2 aufgenommen und 
im Zusammenhang mit den direkten Niederschlagsbeobachtungen im Text von 
beiden Verfassern diskutiert. 
Die durchschnittliche Niederschlagsmen ge oder Regendichte pro Nieder- 
schlagstag erwies sich nach Kuhlbrodt in Übereinstimmung mit bekannten Er- 
fahrungen in den Passatgebieten sehr gering. Nicht weniger als etwa die Hälfte 
aller Beobachtungstage hatte dort Regen, aber die Mehrzahl davon nur unmeß- 
bare Mengen (<< 0.1 mm). Mit andern Worten, die Passatschauer sind zwar 
häufig, aber von geringer Ergiebigkeit, da sie nicht aus hochragenden cunb- 
Wohken, sondern aus niedrigen Passatwolken fallen, wenn diese sich zusammen- 
schließen. Hinsichtlich der räumlichen Verteilung ergaben sich einige Unter- 
schiede: Der Nordostpassat erwies sich der Menge nach regenreicher als der 
Südostpassat, und bei beiden wie auch in der noch regenreicheren äquatorialen 
Zwischenzone war die westliche, brasilianische Seite des Ozeans, als wärmere, 
regenreicher wie die östliche, die fast niederschlagsfrei gefunden wurde, Einzelne 
stärkere Regen traten besonders im NE-Passat und nahe dem Äquator auf. Die 
Zone der Westwinde (E in Tab. 1, S. 31) hatte zwar die größte Niederschlags- 
häufigkeit (86%), aber die Regendichte (pro Tag) blieb auch dort relativ gering 
(33mm). Die 12 Tage der Expedition mit über 20 mm Regen, von denen die 
meisten der Äquatorialzone (B in Tab. 1) angehörten, sind von Kuhlbrodt 
zusammen mit den andern Witterungselementen zusammengestellt. Reger er- 
wähnt noch die Regenfälle von längerer Dauer, Davon sind bemerkenswert 
27 Stunden ununterbrochenen Regens in 38° S, 12° bis 14° W mit 38 mm, ferner 
24 Stunden in 24° S, 28° W mit 49 und desgleichen in 5° N, 34° W_ mit 41 mm. 
Nach Regers Ansicht besteht ein Zusammenhang zwischen der relativen Luft- 
feuchtigkeit und den Regen im Passatgebiet. Die unperiodische Tagesschwan- 
kung der ersteren ist im NE-Passat erheblich kleiner gefunden als im SE-Passat 
{im Durchschnitt 6 bzw. 18%). An Tagen mit größeren Feuchtigkeitsschwan- 
kungen kommt es stets zu Passatregen, was mit Schwankungen der Stärke und 
Richtung des Passats zusammenzuhängen Scheint. Diese sind im NE-Passat 
geringer als im SE-Passat, 
Der tägliche Gang der Niederschlagsmengen ließ sich aus Mangel an aus- 
reichendem, zuverlässigen Material nicht ermitteln. Die stündlichen Mittel der 
Niederschlagshäufigkeit zeigen namentlich bei den typischen leichten Passat- 
schauern wieder eine doppelte Periode ähnlich wie bei der Bewölkung: Haupt- 
maximum um 6%, Nebenmaximum um 22b; Hauptminimum 14b, Nebenminimum 
um 2%, In Summa sind die Niederschläge nachts häufiger als am Tage: das 
Verhältnis der Häufigkeit der Stunden 20 bis 8b zu 8 bis z0% ist in den Tropen 
2:1, in der gemäßigten Zone kleiner und im Gesamtgebiet der „Meteor“-Fahrt 
8:2. Dasselbe hatte sich auch bei der „Gauß“ Fahrt ergeben. Ferner ließ sich 
noch feststellen, daß, je stärker die Niederschläge waren, um so ausgeprägter 
die Bevorzugung der späteren Nachtstunden, ähnlich wie bei der Gewitter- 
häufigkeit, Daß starke Regen in den Frühstunden in Äquatornähe auch den 
täglichen Gang der Luft-, weniger der Wassertemperatur beeinflussen, indem sie 
das Morgenminimum derselben herabdrücken, hat Kuhlbrodt an einigen Bei- 
spielen nachweisen können (S. 320},
	        
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