12 Die anf d, Stationen d. Forschungsschiffes „Altair“ aus geführten ozeanogr. Reihenmessungen.
während dann das vermehrte Arbeitsprogramm im Golfstromsektor eine Fort.
führung der zeitraubenden Bordtitrierungen nicht mehr gestattete, Im übrigen
lehrte auch diesmal der Vergleich der Ergebnisse der Bordtitrierungen und der
Heimtitrierungen, daß letzteren der Vorzug zu geben ist, offenbar weil die oft
durch Seegang und rasche Temperaturänderungen an Bord verursachten Störungen
die Genauigkeit der Analysen herabsetzen.
Die Heimtitrierungen — annähernd 5000 — wurden mit großer Sorgfalt
von Herrn Ingenieur F, Tischler und Herrn G. Schindler im Institut für
Meereskunde zu Berlin durchgeführt, wobei auch die Stationen 1—21, soweit
erforderlich, noch einer Kontrolle unterzogen wurden. Die Prüfung sämtlicher
Titrierungsergebnisse nahm der Verfasser an Hand der graphischen Beziehung
Chlorgehalt — Temperatur, die in großem Maßstab für jede Station von ihm ent.
worfen wurde, vor. Ergab diese Bearbeitung irgendwelche Abweichungen vom
normalen Verlauf bzw, Differenzen der Titrierungen von mehr als 0.010%, im
Chlor, so wurde eine dritte Titrierung, in Zweifelslfällen eine vierte ausgeführt.
Die Zahl der Fälle, wo dieses nötig wurde, war verhältnismäßig gering. Im all-
gemeinen war die Übereinstimmung bereits zwischen den beiden ersten, von
einander unabhängig ausgeführten Titrierungen bemerkenswert gut, Den aus
den Titrierungen berechneten Mittelwerten kann eine Genauigkeit von 0.005%,,
im Chlorgehalt bzw. 0.01%, im Salzgehalt zugesprochen werden. Die Berech-
nung der Salzgehalte erfolgte mit den aus der Formel von Knudsen rechnerisch
auf drei Dezimalen erweiterten Tabellen, wobei die Werte bei der Drucklegung
wieder auf zwei Stellen abgerundet wurden. In den Fällen, wo auf Grund der
Beziehung t/Cl eine Verfälschung der Wasserprobe (durch Undichtigkeiten des
Hahnverschlusses bzw, Verdunstungseffekte in den Probefläschcehen) anzunehmen
war, wurde der Salzgehalt aus der Beziehungskurve graphisch ermittelt und in
den Beobachtungstabellen in ( ) gesetzt.
Die Tiefentemperaturen wurden aus den Ablesungen (nach Anbringung
der Instrumentalkorrektionen) mittels der von A, Schumacher angegebenen
erweiterten Berichtigungsformel berechnet, wobei der Ausdehnungskoeffizient
der betr. Glassorte berücksichtigt wurde.
Die Dichte vo; in den Beobachtungstiefen wurde aus graphischen Dichte-
tafeln, in denen Temperatur und Salzgehalt durch die senkrechten Koordinaten
und die Dichte durch eine das Koordinatensystem kreuzende Kurvenschar dar-
gestellt sind und die nur eine Ablesegenauigkeit von 0.01 bis 0.02 ermöglichen,
berechnet, Da bei der dynamischen Bearbeitung die Einheit der zweiten Dezimale
von 6, verbürgt sein muß, wurde für die Tabellen der Standardtiefen die Dichte g1
mittels des großen Sundschen Rechenschiebers im Geophysikalischen Institut in
Bergen auf drei Dezimalen berechnet, um nach Abrundung die zweite Dezimale
genau zu erhalten,
Die Berechnung der „wahren Tiefen“ aus den Differenzen der Ablesungen
am druckgeschützten und gegen Druck nicht geschützten Kippthermometer erfolgte
nach dem üblichen, vom Verfasser im „Meteor“.Werk!) ausführlich beschriebenen
Verfahren.
Im folgenden Abschnitt sind die so aufbereiteten Beobachtungsergebnisse in
doppelter Form tabellenmäßig mitgeteilt, Tabelle 1 enthält die Werte von
Temperatur, Salzgehalt und Dichte aus den tatsächlich beobachteten Tiefen,
Tabelle 2 gibt die Werte für die sogenannten Standardtiefen, die aus großmaß-
stähbigen Vertikalkurven vom Verfasser interpoliert wurden.
4 an. O0, Rd. 11V. Erster Teil, S. 609 ff