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Full text: 69, 1941

Die auf d. Stationen d. Forschungsschiffes „Altair“ ausgeführten ozeanogr. Reilenmessungen, 
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immer unter 20° zu halten. Am 5. Juni wurde in 44.,5° N und 34.0°W eine aus 
4000 m Tiefe aufragende Kuppe von etwa 1500 m aufgefunden, die, in Nähe der 
Hauptachse des Golfstromes gelegen, für die spätere Verankerung ausersehen 
wurde, Am 6, Juni wurde auf Nordkurs in 47° 38’ N und 34° 00’ W bei 13.8° 
Wassertemperatur die Nordgrenze des Golfstromes zuverlässig überschritten und 
damit der nördlichste Punkt des westlichen Golfstromprofils erreicht, von dem 
aus nach SSE gedampft wurde, um die restlichen Stationen des am 2. Juni ab- 
gebrochenen Östprofils zu erledigen. Am 10, Juni wurde in 41° 10° N und 
29° 36’ W mit Station 65 der Profilanschluß vollzogen, dann Kurs auf Corvo 
und Flores genommen, um auf ausgewählten Echolotungskursen den Zusammen- 
hang dieser nordwestlichen Vorposteninseln mit dem eigentlichen Azorenplateau 
zu klären. Bei dieser Gelegenheit wurde festgestellt, daß bei Winden aus den 
östlichen Quadranten auf der Reede von Flores (Sta, Cruz) keine Ankermöglich- 
keit für „Altair“ bestand, so daß diese in Erwägung gezogene Insel als Stütz- 
punkt für die weiteren Profilarbeiten nicht in Frage kam. Zwischen Flores und 
Fayal wurde in 39° 22’N und 30° 23’W auf 1950 m Tiefe Station 66 durch- 
geführt, Das Ergebnis der beiden Golfstromdurchquerungen, die am 11, Juni 
mit dem Wiedereinlaufen in Horta (Fayal) beendet wurden, waren innerhalb 
von 11 Tagen bei einer Fahristrecke von rund 1500 Seemeilen nicht weniger 
als 45 Stationen mit einem Abstand in der Regel von nur 20 Seemeilen (an den 
Profil-Enden 40 Seemeilen), welche drei Stromäste des Golfstromes und die Lage 
des Hauptastes festzulegen gestatteten, 
Über die näheren Umstände, unter denen im zweiten Teil der Golf- 
stromuntersuchung die Hauptanfgabe — die viertägige Verankerung mit 
Strommessungen und Serienmessungen auf der „Altair-Kuppe“ in Nähe des 
Hauptstromstrichs — durchgeführt wurde, hat A. Defant‘) in der dritten Lieferung 
dieser Reihe das Wesentliche berichtet. Unter Leitung des Verfassers und unter 
Mitarbeit von Dr. F, Defant wurde vom 16. Juni, 28% bis 20, Juni, 14h, zu 
jeder vollen Stunde eine Serie (t* und S°/49) bis 800 m Tiefe ausgeführt, ins- 
gesamt 88 Serien. Viermal — um 12% mittags — wurde die Serie bis 1500 m 
Tiefe bzw. bis zum Boden ausgedehnt, Hierbei trat am 19. Juni mittags bei der 
63. Wiederholungsserie infolge raschen Schwoiens und Tiefenabnahme eine 
Grundberührung des untersten in 1400 m Tiefe angebrachten Wasserschöpfers 
auf, Durch vorsichtiges Einhieven gelang es, Wasserschöpfer und Beschwerungs- 
gewicht vom felsigen Grund loszureißen und in einer zusammengezogenen 
Schleife der Drahtlitze ein etwa zwei Fäuste großes Stück festen Meeresbodens 
(Korallenstock mit zahlreichem Beifang) heraufzubringen, das an anderer Stelle?) 
auf Grund von Beiträgen verschiedener Zoologen bereits näher beschrieben 
worden ist. Anschließend an die Verankerung (St. 67) führte „Altair“ in der 
Zeit vom 20. bis 22. Juni Sternfahrten um die „Altair“Kuppe mit insgesamt 13 
bis 1000 m Tiefe reichenden Stationen durch, um ein räumliches Bild des thermo- 
halinen Aufbaus bei der Ankerstation zu gewinnen, Leider gestattete die grobe 
See, die sich infolge eines SW-Sturmes bildete, nicht, alle geplanten Dreiecks- 
kurse abzufahren, da das Schiff quer zur See zu stark überholte, Mit diesen 
Sternfahrten wurde eine systematische Ablotung der unterseeischen Yulkanbank 
(„Altair“-Kuppe) verknüpft, die am 23, Juni früh nach insgesamt 400 Echo- 
lotungen auf 20 verschiedenen Kurslinien beendet wurde und über die 
A. Defant®) ausführlich berichtet hat. Auf der Rückreise nach Fayal wurde 
zwischen den beiden früheren Erkundungsprofilen ein drittes Profil mit einem 
Stationsabstand von 20 Seemeilen und 16 Stationen bis 1500 m bzw. bis zum Boden 
erledigt. Am 26. Juni wurde Horta (Fayal) passiert und dicht südlich Pico auf 
ESE-Kurs gegangen, um über ein besonders interessantes Gebiet des Azoren- 
sockels ein weiteres engabständiges Echolotprofil aufzunehmen. Der zweitätige 
Aufenthalt auf San Miguel wurde am 28. Juni zu einem Besuch des durch 
solfatarische Tätigkeit ausgezeichneten Kraters von Furnas und zu einigen 
ıy A. Defant: Oktober-Beiheft 1940, £, 1—26, 
}) Abh, Preuß, Akad. d. Wiss, 1939, Phys.-Math, Kl. Nr. 5, Berlin 1939, S, 4345 
3) Abhı. Preuß, Akad. d, Wies, 1939, Phys.-Math. Kl. Nr. 5, Berlin 1039, 5, 40—43
	        
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