Skip to main content

Full text: 69, 1941

Lettau, H.: Zum Wärmeaustausch-Paradoxon von Wilhelm Schmidt. 401 
kurz ausgedrückt, an den in gegenseitiger Verknüpfung stehenden beträchtlichen 
Schwankungen (für die unteren Luftschichten meist als Tagesgänge auftretend}) 
der beiden Bestandteile A und 30/0z=@ der allgemeinen Wärmestromgleichung 
3) S=— Op AT [cal/cm? sec] 
(A = Schmidtscher Austauschkoeffizient in g/cm sec, &’ = vertikales Gefälle der 
potentiellen Temperatur bzw. Äquivalenttemperatur in C°/em, ce, = spez. Wärme 
in cal/g C°, z = Höhe in cm). Nur wenn die stets vorhandenen Schwan- 
kungen von A und 6’ voneinander unabhängig wären, würde eine 
nachträgliche Verknüpfung der jeweils für sich gebildeten Mittel- 
werte A und 68‘ erlaubt sein, und der mittlere Wärmestrom S dürfte ge- 
bildet werden als 
@) SAG, 
Unter Benutzung dieser Formel (2) ist das „paradoxe“ Ergebnis W. Schmidts 
entstanden, nämlich durch Multiplikation des mittleren Austauschkoeffizienten 
von 50 g/cem sec mit dem mittleren Gefälle der potentiellen Temperatur von 
0,5 C°/100 m, was bei cp = 0.24 cal/g C° auf S* —51 cal/cm*®* Tag führt. Wir be- 
zeichnen den nach Formel (2) berechneten fehlerhaften mittleren Wärmestrom 
mit S* zum Unterschied gegen den richtigen S, Da nämlich tatsächlich die 
vertikale Durchmischung, also A, von 6' abhängt, in der Regel sogar 
in funktionaler Beziehung zum vertikalen Temperaturgefälle oder zur 
Stabilität steht, muß die Formel (2) notwendigerweise falsche Ergeb- 
nisse zeigen. _ 
Einwandfrei erhält man den mittleren Wärmestrom S nur als Mittelwert 
aller zueinandergehörender Produkte A-68”, also: 
(3) SB AO). 
In „Atmosphärische Turbulenz“, $ 35, wurde gezeigt, daß beispielsweise aus 
den Beobachtungen von Fritzsche und Stange (s) für ein und denselben 
Strahlungstag aus der Verbindung der Tag- und Nachtwerte für die Schicht 
35 bis 80 m Höhe über Grund S* zu — 85 cal/cm* Tag (Richtung von oben nach 
unten!), dagegen nach Formel (3) das richtige S zu +105 cal/cm* Tag (Richtung 
von unten nach oben) Tabelle 1. 
errechnet werden kann, Austauschkoeffizienten und vertikales Gefälle der potentiellen 
und dieses beides aus Temperatur als Durchschnittswerte für wolkenlose Junitage, 
den gleichen Beobach- 415 m über Grund, Leafield. Daraus berechnet Wärmeströme $. 
tungswerten! Aus einer 
neueren Arbeit des Ver- 
lassers (se) werde als Er- 
gänzung noch ein wei- 
teres Beispiel behandelt, 
da die Beobachtungen 
von Fritzsche und 
Stange sich noch nicht 
zur Ableitung eines ge- 
nauen und vollständigen 
Tagesganges des Aus- 
tauschkoeffizienten eig- 
netten, 
Wir stellen dazu in 
Tab. 1 von 2 zu 2 Stun- 
den die Werte des ver- 
tikalen Austauschkoeffi- 
zienten A zusammen, wie sie sich nach einer einwandfreien Berechnung ergeben 
haben; außerdem enthält Tab, 1 die Werte des vertikalen Gefälles der potentiellen 
Temperatur, das unmittelbar zur Registrierung kam. Die Zahlen gelten für eine 
Höhe von 45 m über Grund nach den umfangreichen Beobachtungen von Johnson 
und Heywood (7), hinsichtlich näherer Einzelheiten muß auf die ausführliche 
Abhandlung (6) verwiesen werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.