Errulat, F.: Erdmagnetische Messungen auf See mit dem Doppelkompaß als Tauchgerät, 385
der Streuung eine Zehnerpotenz mehr zubilligt, dann ist mit der geschilderten
Methode den derzeitigen Ansprüchen Genüge geleistet, Es wird aber damit ge-
rechnet, daß eine Herabminderung der Fehler erreicht werden kann. Der wesent-
liche Vorteil der Methode, den Doppelkompaß in einer Tauchkugel zu versenken,
liegt einstweilen darin, daß man bei der Vermessung des Weltmeeres nach H
nicht mehr an ein eisenfreies Schiff gebunden ist, sondern daß jedes zu 0zeano-
graphischen Zwecken eingesetzte Schiff nebenher H-Messungen vornehmen kann,
ohne daß für Instrument, Hilfsgerät und Fahrzeug unverhältnismäßig hohe Kosten
entstehen.
Literatur,
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Washington D, CC, 1917.
3. A, v,Gernet: Die endgültigen Ergebnisse der magnetischen Messungen in See d. J. 1924. Veröff,
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4. L. Slaucitajs: Magnet, Measurements in the Baltic Sea along the Latvian Coast. Riga 1930,
(Hydr. Sect, Latvian Marine Dept.}
5. Keränen und Odelsiö: Magaet, Measurements in the Baltic Sea, I Report 1926, Helsinki.
IX Report 1927, Helsinki und Stockholm,
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11. Ders.: Beitr. zur angew, Geophysik, 9, 1941, 65.
12. G. Ka EEE Jrzeugung weitgehend homogener Magnetfelder durch Kreisströme, Zt. f. Physik
„. 1921, 8, 260.
Der Druckluftpegel.
Von Dr, H. Geißler,
Die technische Besonderheit des Druckluftpegels liegt darin, daß der zu
messende Wasserstand mit Hilfe von Druckluft auf das Anzeige- und Registrier-
gerät, das in einem Quecksilbermanometer besteht, übertragen wird. (Die An-
wendung anderer als Quecksilberregistriermanometer ist auch möglich, aber,
soweit bekannt, bisher noch nicht erprobt worden; in erster Linie wahrscheinlich
deshalb nicht, weil Federmanometer oder solche mit Vididosen für den großen,
hier in Frage kommenden Druckbereich besonders als Schreibgeräte nicht empfind-
lich genug sind.)
Der Druckluftpegel arbeitet in folgender Weise (s. Prinzipskizze Fig. 1 S. 386):
eine zylindrische, unten offene Tauchglocke ist in einer solchen Lage an einem
Daiben oder einer Kaimauer (möglichst innerhalb eines Schutzrohres) fest an-
gebracht, daß ihr Unterrand niedriger liegt als der niedrigste zu erwartende
Wasserstand. Die Glocke ist durch eine luftdichte Rohrleitung mit einem mit
Quecksilber gefüllten U-Rohr verbunden, das als Manometer dient. Im Bilde
mündet die Verbindungsleitung von der Tauchglocke her in den linken U-Rohr-
schenkel ein. Den rechten wollen wir als Meßschenkel bezeichnen. Auf der
Quecksilberoberfläche des Meßschenkels befindet sich ein Schwimmer, dessen
zylindrischer Querschnitt den inneren Querschnitt des U-Rohrschenkels fast ganz
ausfüllt, Die vorhandene Lose muß 80 klein sein, daß das durch seine starke
Oberflächenspannung zusammengehaltene Quecksilber nicht seitlich am Schwimmer
vorbei nach oben dringen kann, und muß wiederum so groß sein, daß ein rei-
bungsloses Mitgehen des Schwimmers mit der im Rhythmus der schwankenden
Wasserstände sich auf- und abwärts bewegenden Quecksilberoberfläche gesichert
ist. Der Schwimmer setzt sich nach oben in einer seitlich geführten Stange
fort, die eine mit Tinte gefüllte Schreibfeder trägt, Die Führung der Stange
muß auch möglichst reibungslos gleiten. Der kleine verbleibende Rest von Rei-
bung bei Stange und Schwimmer stellt eine Fehlerquelle des Pegels dar, die sich
Ann, d. Hydr. usw. 1941 Heit XIL 2