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Full text: 69, 1941

Kleinere Mitteilungen. 
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Kleinere Mitteilungen. 
Einfluß der Zirkulationsänderung des Luftdrucks anf den Wasserstand 
der Ostsee. — 1. Nach A, Wagner (Schrifttumsverz.. 1) ist auf eine Abschwächung 
der atmosphärischen Zirkulation in den Jahrzehnten nach 1900 in den allerletzten 
Jahren wieder eine Zunahme erfolgt, die sich unter vielem anderen auch in der 
Ab- und Zunahme der Jahresamplitude der Temperatur äußert (hierzu vgl. die 
Untersuchungen des Verf, [Schrifttumsverz, 2], die dies auch zeigen, obwohl ihr 
Zweck ein anderer war). Man darf wenigstens vermutungsweise annehmen, daß 
sich ein derartiger Einfluß auch in den Wasserständen der Ostsee auswirken 
wird. Ich habe zu dem Zweck aus früheren Arbeiten über die höchsten Hoch- 
und niedrigsten Niedrigwasser jedes Jahres der Pegelstationen des Geodätischen 
Instituts Potsdam diese Werte ausgezogen (Schrifttumsverz, 3, 4) in der Annahme, 
daß solche Änderungen sich am deutlichsten in den Extremen zeigen würden, 
wie das ja auch von anderer Seite angenommen wird. 
2. Als Zeitraum habe ich die Jahre 1905 bis 1930 angenommen‘!); als Maß 
für die Stärke der Zirkulation die Jahresschwankung der Station Leipzig, die 
nach anderen Untersuchungen von mir (Schrifttumsverz, 5) mit Berlin in sehr 
enger Korrelation steht. Da ich bei den Pegelstationen die extremen Hoch- und 
Niedrigwasser benutzt habe, wäre es wohl korrekter gewesen, auch für Leipzig die 
„absolute Jahresamplitude“, d. bh. die Differenz des jeweils kältesten und wärmsten 
Monats jedes Jahres statt der Differenz Juli/Januar zu nehmen, Die folgende 
Tab. 1 zeigt aber, daß bei jener „absoluten“ Schwankung die Jahrfünft-Mittel 
sich [zu/ällig in dieser Periode] um weit weniger unterscheiden als die üblichen, 
Da nun der Korrelationskoeffi- Tabelle 1 
STONE I00RE, Feen den Tür r Leipzig: Jahresamplitude der Temperatur in °C. 
roßen Wert -} 0.94 hat, so kann ; l— Juli bis Januar | Absolut 
A. weiteres die Schwankung Yahrfünft Wert | Str. JA,v,M' Wert | Str. |Av.M 
Juli/Januar zugrunde gelegt werden, 13 | 18.79 425° 11° 
was wegen der Kleinheit mancher (+23 | 20,9 |” 3 
Werte empfehlenswerter ist; wieso, 11.1 19.5 | 1-03 
darauf möchte ich in anderem, 1705 1108 1,00 
größerem Zusammenhange zurück- ; ; Pe 
kommen und bitte, dies einstweilen 
als Erfahrung eines Praktikers hin- 3.80 2.32 
nehmen zu wollen. ——— | ka 
3. Von den Pegelstationen habe De aeiraterı tn Mir ag bang von» Mittel, 
ich Travemünde (Tra.), Marien- Korrelationsfaktor beider Größen + 0.94 + 0.18, 
leuchte (Ma.), Wismar (Wi), Warnemünde (Wa.), Arkona (Ar.), Swinemünde (Swi.) 
und Stolpmünde (Sto.; erst von 1908 ab) benutzt; Memel kam überhaupt nicht in 
Betracht, und Pillau hat in solchen Fällen stets eine Sonderstellung eingenommen, 
da hier die Küstenrichtung eine andere ist. Da es sich. nur um eine kleine 
Mitteilung handelt, habe ich die Werte der höchsten Hochwasser (HHW) und 
niedrigsten Niedrigwasser (NNW) auf Zentimeter abgerundet; siehe Tab, 2, 
Tahella 2a. Höchste Hochwasser in Zentimetern nach Abweichungen vom Mittel. 
5 Station 
A 
Jahrfünft — 
1906-1910. ... +23 ] + 9 + 4 ij + $ 
1911-1915... | +27 | +19 | +20 | +12 
1916-1920.... | -30 | .-18 | MM NM 
1921-1925.... I — 121 + 1 +10 | +6 | +3 
4926-1930.... _— 9 34 1 78! m ; 4 7 
(es]......... ] 2360 | 963 | 1049 | 1077 | 762 | 587 | 1000 | 9652 
D.A......... +20 +12 +13 +33 +8 +R +14 +13 — 
A t——— v—— ————— = — 
- Str. = Streuung; A. v.M. = Abweichung vom Mittel; [s z] = Quadratsumme der A, v.M, — Sto, erst ab 1908. 
D. A. = Durchschnittliche Abweichung; Streuung = 4 (ee) 
1) Die mir zugänglichen Jahrgänge von Leipzig enden 1930 (Schrifttumsverz. 6). 
Mittel 
+ 7+ 9 
+18 + 5 
- Q +4 ]4 
+ 
—
	        
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