Skip to main content

Full text: 69, 1941

Meißner, O.: Über die jährliche Amplitude der Temperatur in Berlin und Leipzig. 365 
Es ist also, man kann sagen, reine Zufallsverteilung vorhanden. An sich spricht 
das nun noch nicht gegen eine 10jährige Periode, deren Existenz ja hier sonst 
nicht nachgewiesen werden kann, da sie eben völlig eliminiert ist, Eine 
4. Untersuchung auf Periodizitäten hin kann aber doch in beschränktem Maße 
stattfinden, Die 10jährige könnte sich dadurch kundggeben, daß die A, bzw. A, 
innerhalb jedes Jahrzehntes sich systematisch änderten. Um dies zu prüfen, ist 
die letzte Spalte Q (A,) der Tab. 1 gebildet. Man sieht, daß die Werte des 
Abbe-Helmertschen Kriteriums, die bei Zufallsverteilung = 1 sein müssen, um 
diesen ihren theoretischen Wert schwanken und die zufällige Abweichung, bei 
10 Werten = + 0.32, nur einmal überschreiten. Es macht sich also hier die 
10jährige Periode nicht bemerkbar, und das war bei ihrer geringen Amplitude 
auch nicht zu erwarten. (Für A, würde man ganz ähnliche Ergebnisse finden?).) 
5. Längere Perioden könnten sich durch systematische Anderungen der 
Größen A geltend machen. Für eine 30jährige Periode wären der 1., 4. usw. 
Wert zusammenzufassen. Das ergibt für 
Ay 20,56% £0.87 | 20.18° 0.97 . 20.09° = 1.52 
Az 22.05° 0.71 | 22.42° 20.82 ı 22.07° +2.01. 
In Anbetracht der großen Streuungen kann hieraus nur der Schluß gezogen 
werden, daß sich auf diese Art keine 30jährige Periode finden läßt, 
6. Säkularer Gang. Auf eine allmähliche Abnahme der Amplituden, also 
in unserer Redeweise, auf eine langsam zunehmende „Maritimität“ deuten 
in gewisser Hinsicht die letzten Zeilen der Tab. 1: k (t), der „zeitliche“ Kor- 
relationsfaktor für die ganze Reihe ist nämlich bei allen Werten selber negativ 
und absolut merklich größer als der mittlere Fehler, Dagegen zeigen sowohl 
die Streuungen wie die Verhältnisse keinen zeitlichen Gang. Der bei den A 
und Extremen (Mx. bzw. Mi.) auftretende Gang dürfte also reell sein; es ist ja 
auch allbekannt, daß das Klima maritimer geworden ist — aber das gilt nur 
für den zugrunde liegenden Zeitraum. In unseren Tagen scheint sich ein Um- 
schwung geltend zu machen. 
Die Werte der Q (letzte Zeile der Tab. 1) bestätigen das im allgemeinen. 
Für die sechs Werte der A, Mx. und Mi. ist das Mittel des Quotienten 1.51 + 0.29%), 
Die Korrelation zwischen A, und A, zeigt keinen Gang. D.h. es ist in 
späteren wie in früheren Zeiten etwa gleich oft vorgekommen, daß die extremsten 
Monate eines Jahres nicht Januar und (oder) Juli gewesen sind, Auch das Ver- 
halten der 4 spricht dafür. 
7. Beziehungen der Größen zueinander, Die Werte der A und Mx., Mi, und 
ihre Streuungen stehen in meist recht enger Korrelation, wie die untenstehende 
Tab. 2 zeigt, 
Tabelle 2. Korrelationsfaktoren zu Tabelle 1. 
(100 k). 
AA, +89. 12 AA, 489412 AStr. 4 4734 19 
AyStr., +75 + 18 A, Strg + 47424 Mx., Mx., + 76 + 18 
Ad —37126 Al +14=+%28 Mx., Mi 427 4 27 
ArMx., +99 4 A, My. 477418 . Mxy.Miz-— 81 28 
ArMiy +33: 26 ! AyMig +27 4% 26() MiyMi., +49 1. 25 
AA: A, + 55 + 23 AyAyAy 4172227 | Stra Stra +74 4% 19 
Insbesondere stehen die beiden A in enger Korrelation. Diese ändert sich 
auch im Laufe der Zeit nicht; die zeitlichen Korrelationsfaktoren sind (Tab. 1) 
fast gleich; infolgedessen kann das Verhältnis Ay: A, natürlich keinen Zeitfaktor 
haben — ganz wie es sich in Tab. 1 herausgestellt hat. Geringer ist die Kor- 
relation zwischen den Amplituden und ihren Streuungen. Man hätte eine größere 
1) Q kann nie unter den Wert 0.5 sinken; diesen erreicht es in einer Reihe der Form 1, —1, 
i, —1, 1, — 1 usf, Hier ist die Quadratsumme A der Abweichungen etwa bei einer 6gliedrigen 
Reihe == 6, die der Differenzen, die alle = 2 sind, gleich 20 bzw. 24, je nachdem man noch die 
Differenz des letzten vom !, Reihenglied mit hinzunimmt, oder nicht, (ann dies zu geschehen hat, 
kann bier nicht auseinandergesetzt werden; in den im Text vorliegenden Fällen ist diese Differenz 
nicht zu bilden.) Q=2A:B wird also =2.6:24 (20) =0,5 (0.6), Im Falle einer sich über vier 
Reihenglieder erstreckenden Periodizität versagt das Kriterium in einer Reihe der Form: 3], 0, — 1,0, 
1.0, —1 usf.; demnach Q=1 wie bei reiner Zufallsverteilung. — % Strenggenommen dürften 
Quotienten allerdings nicht „arithmetisch gemittelt“ werden,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.