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Full text: 69, 1941

864 Annalen der Hydrographie und Maritimen M£eteorologie, November 1941, 
demnach, wie hier vorgreifend bemerkt sei, sich um fast volle 20° unterscheiden: 
sie liegen zwischen 12.4° und 32.2°1). 
3. Bemerkungen zu Tab. 1. Die am Schluß von 8 2 genannte Differenz von 
32.2° ist deshalb so sehr bemerkenswert, weil sie sich auf Monatsmittel bezieht! 
In der ganzen Hellmannschen Berliner Reihe sind die absoluten Extreme der 
Temperatur überhaupt 37.0° und — 25.0°; ihre Differenz ist also 62°. Für Monats- 
mittel sollte sie 30 =—5!/,mal kleiner sein; sie beträgt aber die Hälfte jenes 
Betrages: ein Zeichen für die „Beständigkeit“ selbst extremer Temperaturen, 
auf die aber im Rahmen gegenwärtiger Arbeit nicht eingegangen werden kann. 
Die Streuung von A, ist größer als die von A,, allerdings in theoretisch nicht 
gesichertem Maße, Die Erscheinung kann aber doch reell sein; es bedeutet 
dann, daß die Abweichungen A,, weil nicht bestimmte Kalendermonate bevor- 
zugend, die „wahre“ Amplitude etwas besser darstellen als die A,. Übrigens ist 
das Verhältnis A,: A, (siehe Tab. 1) nur geringen Schwankungen ausgesetzt — 
trotz der sehr verschiedenen Einzelwerte der Amplituden: Mx., — Mx.; schwankt, 
wie auch in der Tab. 1 wiedergegeben, zwischen 0° und 7.2°! Die Zusammen- 
Fassung zu Zehnjahresmitteln gibt also eine gute Ausgleichung; gerade deshalb 
aber ist eine Angabe der Einzelextreme von unabdringbarer Notwendigkeit, um 
die Verhältnisse voll erfassen zu können. 
Daß 4 und Str. 4 zahlenmäßig fast gleich sind, dürfte auch nicht bedeutungs- 
los sein. 
Die Korrelation zwischen den beiden Amplituden für jedes Jahrzehnt schwankt 
zwischen den Werten 1 und !/,; sie beträgt im Durchschnitt der 13 Jahrzehnte 
3/., was enger ist, als man vielleicht erwarten könnte, Auch hier ist das Behar- 
rungsprinzip Ursache: in „maritimen Zeiten“ mit geringer Jahresamplitude (nach 
der üblichen Methode gerechnet) sind auch die absolut extremsten Monate jedes 
Jahres nicht so stark voneinander unterschieden wie in „kontinentalen“ Zeiten; 
eine Ausnahme macht nur das Jahr 1788, wo der Januar +1.1°, der Dezember 
aber —11,8° Mitteltemperatur hatte, Hier liegt übrigens ein typischer Fall der 
vorhin erwähnten Art vor: Man dürfte diesen Dezember eigentlich gar nicht 
mehr zu 1788 rechnen. Denn der folgende Winter war im Januar auch noch 
ziemlich streng, und auf einen verhältnismäßig milden Februar folgte ein relativ 
abnorm kalter März mit — 2.7°; ohne Berücksichtigung dieses „Frühlingsmonates“ 
würde eine klimatologische Betrachtung des Winters 1788/89 natürlich durchaus 
unvollständig und irreführend sein. — Der Winter 1787/88 aber war mild ge- 
wesen. So ist jene Abnormität zu erklären?). Ihr würde zur Seite stehen das 
Jahr 1929, das ja aber nicht in den Kreis unserer Untersuchung fällt?) (d. bh. für 
Berlin, wegen Leipzig siehe weiter unten). 
Es kann sonderbar erscheinen, daß in fünf Jahrzehnten die Abweichungen 
Mx,;—Mx,=:0 sind, Das rührt daher, daß in den extremsten Jahren des be- 
treffenden Jahrzehntes Januar und Juli die extremsten Monate waren. Ein Jahr 
wie das eben vorgeführte 1788 ist eben eine Ausnahme, die zu verzeichnen 
gleichwohl von großer Wichtigkeit ist, 
Bei Zufallsverteilung innerhalb der Jahrzehnte sollten die Differenzen Mx., — Mi. 
V 10mal größer sein als die Streuungen Str... Tatsächlich sind diese Werte auf 
Zehntel abgerundet: aritter 
100 k AM Min: V10: 4.0 3.0 4.1 46 3.1 43 36 34 1.7 40 2.7 3.0 40 3.42 
= 85 Str. : 3.3 2,9 45 40 3.0 50 3.4 3.2 1.9 3.6 24 2.9 3.5 3.36 
Der Unterschied des Mittels ist nur ganz unbedeutend, und der Korrelations- 
faktor k beträgt 0.85, ist also auch recht groß, Ganz ähnliche Ergebnisse erhält 
man bei Vergleichung vom Mx., — Mi, mit Str.g: arıtter 
100 k (sn Migi ViO: 3.4 5.1 3.1 3.6 24 4.9 3.1 3.0 2.8 3.5 24 2.3 3.2 3.29 
= 88 Str.g :; 2.8 4.2 24 3.8 2.7 5.4 2,7 2.9 2.6 3.7 2.3 2.2 3.5 3.09 
1) Bei den Juli-Januvar-Differenzen zwischen 30.1° und 12.4°, bei den A, zwischen 32.2° und 
14.4°, d. b. im ‚„maritimsten‘“ Jahr waren ebenso wie im „kontinentalsten“ die Extremmonate nicht 
Januar und Juli, — 2% Merkwürdigerweise waren in beiden Wintern die Februare von anderem Cha- 
rakter als die Januare, Uber diese ‚pepensätzliche Beziehung gerade in extremen Jahren habe ich 
mich früher sckon ausgelassen: z.B, Zschr, f. ang. Met, 57, Heft 5. — % Also sind selbst 130 Jahre 
für Untersuchungen vorliegender Art nicht ausreichend!
	        
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