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Full text: 69, 1941

Neuere Veröffentlichungen, 
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Störungen findet man nicht immer ILonisations- 
schichterhöhung oder andere besondere Verände- 
rungen, was Verfasser teilweise darauf zurückführt, 
daß die die 80-m-Welle reflektierende Schicht nicht 
immer mit erdmagnetischen Störungen im Zu- 
sammenhang steht. Es wäre daher wünschenswert 
in Zukunft Durchdrehaufnahmen (Registrierungen 
mit. kontinuierlich veränderter Frequenz) laufend 
für jede Rotation in ähnlicher Form zu veröffent- 
lichen, wie es hier mit konstanter Frequenz ge- 
schehen ist. Podszus. 
H. Bürkle: a) Instrumentenkunde, 192 5.,231 Abb. 
V’reis 4 RM. 
b) Abriß der Instrumentenkunde, 705 
74 Abb. Preis 2 RM. 
Beide Bücher sind bei Dr. M. Matthiesen & 
Co., Berlin 1940 in der Luftfahrt-Lehrbücherei, 
unter Nr. 17 und Nr, 16 erschienen, ; 
a) Verfasser sagt mit Recht, daß heute Flug- 
zeuginstrumente zu einem selbständigen Fachgebiet 
der Luftfahrt geworden sind. 
Bis kurz vor dem Weltkriege bildeten die 
wenigen Freiballoninstrumente den Grundstock der 
Instrumente der motorisierten Luftfahrt, die in 
fast überhasteter Folge immer neue Instrumente 
schuf und an älteren Verbesserungen über Ver- 
besserungen einführte. Die Darstellung ist in dem 
gestellten Rahmen übersichtlich, recht vollständig 
and verständlich. Die Erklärung der Doppeldüse 
hätte vielleicht etwas ausführlicher ausfallen können, 
Auf die physikalische Grundlage der Arbeitsweise 
der Instrumente wird besonderer Wert gelegt. Das 
Buch befaßt sich nicht mit instrumentellen Ein- 
richtungen der Funkübermittlung. Jedem älteren 
Schüler werden die vielen lehrhaften Abbildungen 
Freude bereiten. 
Dem Verleger rate ich, den Namen des Ver- 
fassers und den Titel, gegebenenfalls gekürzt, auch 
auf den Buchrücken zu drucken. 
b) Der „Abriß“ stellt im großen und ganzen 
einen Auszug aus a) dar, Fortgelassen sind die 
Selbststeuerinstrumente und einige Hilfsgeräte der 
Luftfahrt-Instrumentindustrie. 
Dr. P. Perlewitz. 
F. Lucht: Der Anteil der Strafosphäre an den 
Luftdruckschwankungen am Erdboden auf Grund 
der Theorie der singulären Advektion erster 
Ordnung, Veröff, d, Met. Inst, d. Univ. Berlin, 
Band IV, Heit 1, 1940. 
Verfasser gibt Beispiele des synoptischen 
Dienstes zur Theorie der „singulären Advektion 
erster Ordnung“, wie sie von Ertel entwickelt 
wurde, Nach dieser Theorie soll die Bewegung 
der Druckgebilde durch die Form der Tropopause 
gesteuert werden, derart, daß sich die Druckgebilde 
in der Richtung der Isohypsen der Tropopause mit 
Geschwindigkeiten bewegen, zu deren Berechnung 
folgende Faktoren benötigt werden: Höhe der 
Tropopause und ihre Temperatur sowie der Luft- 
druck dort, vertikaler Temperaturgradient dicht 
über und unter der Tropopause, Bodendruck und 
räumliche Neigung der Tropopaüse, 
Die synoptischen Beispiele haben folgendes 
Schema: Nach allen erreichbaren Registrierballon- 
aufstiegen wird eine Karte der Topographie der 
Tropopause entworfen. Aus den Werten der Auf. 
stiege wird dann die Wanderungsgeschwindigkeir 
der Druckgebilde — Hochs, Tiefs und auch ein 
zelner Isobaren — berechnet und an Hand der bei 
gegebenen Bodenwetterkarten nachgeprüft. Wäh- 
rend man von der Karte der absoluten Topo- 
graphie der 500 mb-Fläche her gewöhnt ist, aus 
ıhr auf die Bewegung der isallobarischen Ge 
bilde zu schließen, handelt es sich hier um den 
zinfacheren Fall der Bewegung isobarischer 
Gebilde. Trotz der unkomplizierten Methode be- 
iriedigen die Beispiele nicht völlig, denn es liegen 
jeweils nur so wenige Aufstiege vor, daß die 
Zeichnung der Tropopausenisochypsen mancher 
Willkür unterworfen ist, wobei man sich nicht, 
wie bei der Karte der abs. Top. der 500 mb-Fläche, 
zuf Höhenwindmessungen stützen kann, Denn da 
der Körrelationskoeffizient zwischen der Höhe der 
Tropopause und dem Luftdruck in 9 km Höhe nur 
etwa 0.8 beträgt, kann man nicht damit rechnen, 
daß die Isohypsen der Tropopause und die Isobaren 
eines benachbarten Niveaus immer hinreichend 
parallel sind. Weiter ist die Höhe der Tropopause 
rein meßtechnisch noch nicht genau genug zu 
erfassen, wozu in zahlreichen Fällen noch die 
Schwierigkeit ihrer Definition kommt. 
Es ist interessant, bei den neueren Beispielen 
zu sehen, wie sehr doch die abs. Top. der 500 mb- 
Fläche von der Topographie der Tropopause ab- 
weicht, Neu ist der Begriff der „Mulde“, den 
Lucht prägt und den er dem „Trichter“ (nach 
Palmen) gegenüberstellt. Während der Trichter 
zu einer kräftigen Zyklone auf dem Höhepunkt 
ihrer Entwicklung gehört, findet man die Mulde 
über einem „Isobarensumpf“, einem großen Gebiet 
mit einer Reihe kleiner schwacher Tiefdruckgebiete, 
Die Ertel-Lucht’sche Methode läßt sich nur 
in solchen Fällen anwenden, wo es sich nicht um 
troposphärische Neubildungen handelt, die die 
Gestalt der Tropopause von sich aus ändern. 
Das Verständnis der Arbeit wird durch eine 
Reihe von Druckfehlern erschwert, z. B. fehlt auf 
Abb. 26 das ganze Tief im Tyrrhenischen Meer, 
auf das im Text Bezug genommen wird, . Ferner 
fehlt in Abb. 27 die Isobare 1010 mb im nord- 
westdeutschen Küstengebiet, Außerdem ist das 
erste Beispiel (16.—17,8.1937} sachlich unrichtig, 
insofern, als das Jütlandtief nicht, wie von Lucht 
angegeben, längs der Tropopausenisohypsen nach 
Osten zieht, sondern sich an Ort und Stelle auf- 
Aillt, wie sich aus den Karten der Zwischentermine 
ergibt. W. Portig. 
Floyd M. Soule und G. van A. Graves: Inter- 
national Ice Observation and Ice Patrol Service 
in the North Atlantic Ocean. U, S. Treasury 
Department Coast Guard. Bull. N. 28, Season 
of 1938, Washington 1940. 173 8, 
Die seit 1913 vom U. S. Treasury Department 
unter obigem Titel alljährlich herausgegebenen Be- 
richte über die Tätigkeit des Internationalen Eis- 
überwachungsdienstes im westlichen Nordatlan- 
tischen Ozean werden mit dem vorliegenden Band 25 
für das Jahr 31938 fortgesetzt. Neben ausführ- 
lichen Schilderungen über die Fahrten der Schiffe 
des Iee Patrol Service bilden den Hauptinhalt des 
Berichtes Angaben über Verbreitung, U1sprung 
und Bewegung; des Eises sowie über die Witte- 
rungsverhältniese in den einzelnen Monaten. Kin 
besonderer von F. M. Soule bearbeiteter Abschnitt 
ist der physikalischen Ozeanographie gewidmet, 
Das ozeanographische Forschungsschiff des Ice 
Patrol Service „General Greene“ war auch im 
Jahre 1938 wieder sehr tätig und hat an 307 Sta- 
tionen Temperatur, Salzgehalt und gelegentlich 
auch den Sauerstoffgehalt gemessen. Das Beob- 
achtungsmaterial ist am Schluß des Berichtes ver- 
öffentlicht. Für drei Schnitte durch den Labrador- 
strom wird der Wassermenvgentransport berechnet
	        
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