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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1941.
Anhang.
Zum Helmholtzschen Stabilitätskriterium,
Das von Helmholtz im Jahr 1888 gegebene Kriterium wurde später vielfach
dargestellt, als ob noch eine weitere Bedingung für die Stabilität des zonalen
Feldes nötig sei, Diese Auffassung
beruht auf einem Mißverständnis, wie
hier gezeigt werden soll. Um nicht
den ganzen Gedankengang wieder-
holen zu müssen, wird auf die Original.
arbeif®) verwiesen, an deren Schreib-
weise möglichst festgehalten wird,
Die Bezeichnungen weichen nur in
folgenden Punkten ab: Den Abstand
von der Erdachse ı bezeichnet Helm-
holtz mit og, die Winkelgeschwindig-
keit der Erddrehung mit w.. Ferner
betrachtet er die Schwerkraft g als
abhängig vom Abstand zum Erd-
Mittelpunkt, schreibt also dafür G%/r,
für das KErdpotential entsprechend
nicht gr, sondern — Gr,
Als wesentlich für die Stabilität
werden die beiden Größen gefunden
$ (Pı — Po) Gfl 1
Ms a a (z - %) ‚ m»
ya]
Abb, 4. . z 7 2 {46e)
Der „Normalfall“ nach Helmholtz, 5 ($—%2) _e! (# - |
AA AU
Für die stabile Lage gelten folgende Bedingungen:
1. Ist M positiv, so muß man beim Fortschreiten in der Richtung Z vom
Ring 2 zum Ring 1 gelangen (vgl. Abb, 4), Ist M negativ, so muß die
Reihenfolge umgekehrt sein.
Ist N positiv, so muß man beim Fortschreiten in Richtung X aus Ring 2
in Ring 1 gelangen, Bei negativem Vorzeichen umgekehrte Reihenfolge.
Danach scheinen tatsächlich zwei Bedingungen zu existieren.
Die Bedeutung der ersten ist klar. Wird der wärmere Luftring mit dem
[ndex 1 versehen (4, > 9), so wird M positiv, Die Lage ist also stabil, wenn
der wärmere Ring dem Himmelspol näher liegt. Mit der zweiten Bedingung
hat es dagegen folgende Bewandtnis: N kann positiv oder negativ sein, Im
arsten Fall muß die Grenzfläche, soll die Lage stabil sein, in den schraffierten
Teil der Abb, 4 fallen. Dieser Zustand ist in der Abbildung dargestellt, Helm-
holtz nennt ihn den Normalfall. Ist N negativ, so verlangt die Stabilität eine
Lage im unschraffierten Feld,
Helmholtz hat nun selbst darauf hingewiesen, daß diese zweite Bedingung
immer erfüllt ist. Denn: für N läßt sich auch schreiben
a 1 di— 0 > 00]
NS 00 [ie 4 I
Vergleicht man damit die Formel für die Neigung der Grenzfläche, wie sie
Helmholtz gegeben hat [vgl. Gl. (4a)],
dr af Bode
lie
83
rt,
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Siehe Fußnote 6. SS. 319