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Full text: 69, 1941

Kleinschmidt, E.: Stabilitätstheorie des geostrophischen Windfeldes. 
399 
Die vertikalen Gradienten der potentiellen Temperatur und des Windes 
bei hydrodynamischer Indifferenz, 
|. wenn in der Horizontalen kein 2. wenn ein zyklonaler Gleit 
Gleitwirbel besteht: wirbel vorhanden ist: 
dv dr —4 — 
Sz=9. 5 = 310 Sec 
| 38 | de Tg | | 
A se 
„Grad | mise. | Grad 
Düm | We | Ok 
05 ° +41 413 | 1: © 
EEE 
10° + 6) 18 | 1: 55 
30 410 | +30 | 1:100 
[ FE —— a 
88 | Ar | 38 1 
A 
Oral | mfG 
1000 m | 1000m 100 km 
+24 ] 1:20 
435 1:28 
460 | 1:50 
za 
Man ersieht aus den hier gegebenen Beispielen, wie auch ein hydrostatisch 
ausgesprochen stabiles Feld bei starker Windschichtung, d.h. bei großen isobaren 
Temperaturunterschieden labil sein kann, SL muß nur die angegebenen Be- 
träge überschreiten. Auf welcher Seite die wärmere Luftmasse liegt, ob der 
Wind nach oben zu- oder abnimmt, ist ohne wesentliche Bedeutung, denn in der 
Gleichung (57) tritt Ar nur in der 2, Potenz auf, Natürlich werden nicht 
alle durch die Zahlenpaare gegebenen Indifferenz-Zustände gleich oft vorkommen, 
Sie werden um so leichter erreicht werden, je näher die vertikale Temperatur- 
verteilung an der adiabatischen liegt. Denn eine starke Zunahme der potentiellen 
Temperatur verlangt auch ein starkes vertikales Windgefälle. Und dem wirkt 
der vertikale Austausch entgegen. Dasselbe ergibt sich auch, wenn man die 
Neigung der isentropen Fläche betrachtet. Je steiler die Fläche, desto leichter 
wird ein labiler Zustand erreicht, 
Beachtlich ist, wie auf den isentropen Flächen schon bei mäßiger Versteilung 
der stark antizyklonale indifferente Gleitwirbel besteht, obwohl in der Horizon- 
talen kein Wirbel oder gar eine zyklonale Strömung besteht. Ein zyklonaler 
Wirbel ist im übrigen stets ein stabilisierendes Moment. Diese Tatsache gibt 
einen Hinweis, auf welche Weise die Atmosphäre einer von außen veranlaßten 
Labilisierung begegnet bzw. den labilen Zustand in einen stabilen umwandelt: 
Sie schafft zyklonale Stromfelder, 
Die letzte Bemerkung gehört schon in ein Gebiet, das außerhalb des Rahmens 
dieser Arbeit liegt. Weder die Ursachen noch die Folgen des labilen Zustandes 
sollten hier untersucht werden, Von jenen wurde nur die Erwärmung von unten 
und, als indirekte Ursache, der Austausch gestreift. Weitere Erscheinungen, die 
Jabilisierend wirken können, sind Schrumpfung und Dehnung, aufgeprägte Druck- 
schwankungen, Bodenreibung und Strahlung. Dazu tritt die unstetige Labi- 
lisierung bei Beginn der Kondensation. Sie alle bedürfen noch einer eingehenden 
Untersuchnng. 
Noch weniger wurde über die Auswirkungen des labilen Zustandes gesagt, 
Nur eine Tatsache verdient hier noch einmal hervorgehoben zu werden: Es 
gibt in der Atmosphäre zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Labilität, 
von denen die zweite im wesentlichen mit der hydrostatischen identisch ist. Da 
diese im allgemeinen nur durch unstetige Labilisierung erreicht werden kann, 
ist sie und die nachfolgende Umlagerung wohl immer mit Wolkenbildung ver- 
knüpft. Das typische Beispiel für diesen Fall ist der thermische Cumulus. 
Die Umlagerungen aus der andern Art labilen Zustandes können dagegen in 
trockener wie in Wolkenluft verlaufen. Es sind, wie gezeigt wurde, hauptsächlich 
Gleitbbewegungen in den Flächen gleicher potentieller bzw. feuchtpotentieller 
Temperatur.
	        
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