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Full text: 69, 1941

312 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1941. 
Damit ist auch die Frage erledigt, ob das indifferente Windgefälle in der 
Atmosphäre überhaupt vorkommt. Es stellt in jedem Falle den Beginn des 
labilen Stadiums dar, sofern die Verminderung der Stabilität stetig erfolgt. Die 
nächste Folgerung jst, daß die labilen Umlagerungen, die durch eine stetige 
Labilisierung, z. B. durch Schrumpfung und Dehnung, durch aufgeprägte Druck- 
schwankungen, durch Strahlung oder Wärmeleitung hervorgerufen werden, sich 
zunächst immer innerhalb der Flächen gleicher potentieller Temperatur abspielen. 
Das gilt für trocken-adiabatische Vorgänge, Handelt es sich dagegen um 
Wolkenluft, so treten an die Stelle der isentropen die Flächen gleicher feucht- 
potentieller Temperatur, Tritt in ursprünglich wolkenfreier Luft Kondensation 
ein, so bedeutet das eine unstetige Labilisierung, Daß dabei die Lage nicht 
nur hydrostatisch, sondern auch hydrodynamisch nach der labilen Seite hin ver- 
schoben wird, läßt sich wieder an Abb. 1 zeigen. In dem dort gezeichneten 
Koordinatensystem sind die Flächen gleicher feuchtpotentieller Temperatur 6, 
solange: 32. >0 ist, nach derselben Seite geneigt, stehen aber steiler als die 
isentropen. Beachtet man die Windänderung mit der Möhe, wie sie dem Tem- 
peraturfeld entspricht, so ist der Wirbel auf jenen Flächen immer stärker anti. 
zyklonal als auf diesen, womit die Behauptung bewiesen ist. 
Mit einsetzender Kondensation kann die Indifferenzschwelle um ein beträcht- 
liches Stück überschritten werden. Um auch die dabei auftretenden Verhält- 
nisse kennenzulernen, soll die stetige 
Labilisierung für wolkenfreie Luft 
fortgesetzt werden, ohne daß die 
jetzt bereitliegenden Energien ausgelöst 
werden, 
Aus der isentropen Fläche, die natür- 
lich nicht festzuliegen. braucht, wachsen 
die labilen Sektoren heraus (s. Abb. 2). 
Solange C noch positivr ist, werden sie 
die Vertikal-Ebene nicht erfassen. Wäh- 
rend dieses Stadiums ist 
ST zo, 2850 
Öx * zz 
(Fall 2a). Es besteht immer noch hydro- 
statische Stabilität, die isentrope Fläche 
verläuft innerhalb der labilen Sektoren, 
Um das letzte zu beweisen, setzt man 
nach Gieichung (20b und 21) 4x=C>0 
und 4%z = -—B und findet dann 
Q=AC—2B040B' = —0(B—AO<0, 
Wachsen die Jabilen Sektoren immer weiter, so wachsen sie einmal über die 
Vertikale hinaus. In diesem Moment wird die 2. Grenzfallbedingung C = 0 dureh- 
schritten, Von da an ist äy 3# 
Bx +10, << o% 
‚A 
(Fall 2b, s. Abb. 3). Gleichzeitig hat die isentrope Fläche die labilen Sektoren 
verlassen und ist in die stabilen gewandert. Beweis wie oben. 
Schließlich wird der total-labile Zustand erreicht, bei dem die labilen Sek- 
toren den ganzen Raum erfassen. Beim Übergang gilt wieder die erste Grenz- 
falbedingung, fallen die Begrenzungsebenen der Sektoren wieder zu der Ebene 
4 Wenn beim Übergang von Fall 2a zu 2b außer S 2 auch A +1 das Vorzeichen wechselt. 
a0 folgt daraus noch nicht, daß in diesem Moment SL +1 = 0 ist, was mit x = 0 geoviel wie 
37 = () bedeuten würde, Vielmehr kann AL jeden von Null verschiedenen Wert annehmen, Ss +1 
wird dann + oa, und auf diesem Weg erfolgt der Vorzeichenwechsel.
	        
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