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Full text: 69, 1941

Neuere Veröffentlichungen, 
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werden. In diesem Gebiet verrät genaueres Stu- 
dium der Karte merkliche Schwierigkeiten in der 
Isogonenführung. Die Gradienten von D — normal 
etwa 0.007°/km — betragen in den Ostpr. Ano- 
malien bis 0,6°/km! 
Zur Bestimmung der Deklination für andere 
Epochen dient eine kleine Säkularrariationskarte, 
der der jährliche Variationswert für die verschie- 
denen Kartengebiete entnommen werden kann, 
Für eine Neuauflage seien zwei Vorschläge 
erlaubt: 1eichhaltigere Beschriftung der Isogonen, 
da die wenigen vorhandenen Zahlen oft erst mühsam 
gesucht werden müssen und weitere Unterteilung 
des von Grad zu Grad gegliederten Kartenrandes, 
welche die praktische Verwendung der Karte er. 
heblich erleichtern würde. 
Abschließend kann gesagt werden, daß hier 
mit vieler Mühe und Arbeit eine Karte geschaffen 
worden ist, die eine hervorragende Übersicht über 
die Deklinationsverhältnisse Deutschlands und der 
anliegenden Staatengebiete gibt und dem Praktiker 
von großem Nutzen sein wird, H, Podszus. 
Seestraßenordnung. Für die Praxis erläutert von 
den Kapitänen Adolf Hildebrand und Jo- 
hannes Lütjen, Studienräte an der Reichs- 
seefahrtschule in Hamburg. Sonderabdruck aus 
dem in zehnter Auflage erschienenen Werke 
„Die Seestraßenordnung, das Schiffstagebuch, 
Schiffspapiere und Signalwesen,.“ 685. 1940. 
Eckardt & Meßtorff, Nautische Verlagsbuch- 
handlung. Hamburg 11, Steinhöft 1. Preis 
1.80 RM. 
Dieses Buch enthält die Seestraßenordnung 
vom 5. Februar 1906 und den Entwurf der neuen 
Verordnung vom 10. April 1931, ferner die Ver- 
ordnungen über die Lotsensignalordnung und das 
Verhalten der Schiffer nach einem Zusammenstoß 
von Schiffen auf See, die Verordnung betreffend 
das Ruderkommando, den Internationalen Vertrag 
zum Schutze der unterirdischen Telegraphenkabel 
und einen Wegweiser durch die Seestraßenordnung. 
Durch die Aufeinanderfolge der Artikel in alter 
und neuer Fassung bei dem Teil Seestraßenordnung 
wird eine gute Übersicht über die Veränderungen, 
die der neue Entwurf gegenüber der alten Fassung 
bringt, gegeben. Auffallend und wenig erfreulich 
ind die in dem neuen Eutwurf auf Hundertstel- 
meter gegebenen Maße der Abstände der Lichter 
und Körper voneinander sowie der Längen der 
Schiffe; während die Verordnung von 1906 ver- 
nünftige Abrundungen der Maße enthält. Die 
Maße des neuen Entwurfs sind, wie die Erläuterer 
sagen, ursprünglich in englischen Fußen festgesetzi 
und dann einfach in Meter umgerechnet worden 
Der Wegweiser durch die Seestraßenordnung 
and ihre wichtigsten Nebengesetze behandelt in 
der Form von Fragen und Antworten die für den 
Seefahrer in Betracht kommenden wichtigsten Be- 
reiche der Seestraßenordnung. G. Thieh. 
Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrt- 
forschung, Heit 6: 1. Probleme und Stand der 
Blindlandung von Frhr. v. Handel, 2. Über 
Ziele und Ergebnisse mehrjähriger Ionosphären- 
forschung von H, Plendl. Dazu Bemerkungen 
von Esau, Betz, Zenneck, Seewald 
Stüssel, Pohl, Kramar; Bartels, Goubau 
Mögel, Lange, Dieminger und v. Schmidt 
Verlag R. Oldenbourg, München. Preis 5.80 RM 
Zu 1: v. Handel gibt eine eingehende, 
klare Darstellung der Blindlandung, zunächst der 
Horizontal-Orientierung mit Hilfe zweier 
Wellen gleicher Frequenz in verschiedener Rich. 
tung, aber mit werschiedener Kennung, z. B, 
ı— UM —, Und dann der Vertikal- 
Orientierung. Diese besteht in einer Erd- 
abstandsmessung mittels elektrischer am Boden 
reflektierender Wellen oder Messung nach akusti- 
schem Verfahren, Darüber hinaus wird die 
Gleitweglandun g eingehend erörtert, die heute 
zu einem Abschluß gekommen ist, nachdem man 
erreicht hat, solch einen Weg geradlinig mit kon- 
stanter Feldstärke auszugestalten, 
Im Anschluß daran werden die neueste clek- 
trische und akustische Höhenmessung sowie die 
horizontale und vertikale Polarisation der Kurz- 
wellenstrahlung als Hilfsmittel der Blindlandung, 
'nsbesondere auch die nicht eindeutigen Reflexions- 
verhältnisse der Funkwellen physikalisch behandelt. 
Es ergibt sich, daß der Lorenz-Gleitweg dem fran- 
zösischen und dem amerikanischen Gleitweg vor- 
zuziehen ist, Ein geradliniger Gleitweg bis zum 
Aufsetzen ist unbedingt erforderlich: „Fliegt das 
"lugzeug in konstanter barometrischer Höhe nach 
lem Variometer, so merkt man am relativen 
Höhenmesser dennoch Schwankungen in der 
Höhenanzeige, die von der Welligkeit des Erd- 
bodens herrühren. Der Flugzeugführer weiß aber 
im Blindflug nicht, was daran Schuld ist,“ 
Zu 2: H. Plendl berichtet über die Iono- 
sphäre, Höhenschichten, die durch Anhäufung 
elektrischer Träger gekennzeichnet sind, wie man 
aus der Reflexion und der Drehung der Polarisa- 
‘ionsebene drahtloser Wellen verschiedener Wellen- 
länge, deren Reichweite und Peilmöglichkeit er- 
kannt hat. Die Reflexion der 80 m-Welle 
wird seit 1935 durch Registrierung überwacht (in 
Rechlin u. a.), aus der man tages- und jahreszeit- 
liche Perioden feststellen konnte. Danach sind 
Voraussagen für die praktische Funknavigation 
aufzustellen, zumal diese Perioden von dem eben- 
falls dauernd überwachten, also bekannien erd- 
magnetischen Feld und dessen Störungen sowie 
von der Sonnenumdrehung (Sonnenflecken) ab- 
hängen. 
An Hand der lehrreichen Registrierungen von 
1938 werden bestimmte Gesetze oder Richtlinien 
für die Veränderungen der Ionosphäre, für 
lie E-Schicht in 100 km und die F.Schicht 
als gespaltene F1-Schicht und F2-Schicht 
in 300 km Höhe aufgestellt, die eine jährliche und 
noch mehr eine kurzfristige Vorhersage für die 
Wellenausbreitungsbedingungen gestatten, was für 
militärische und verkehrstechnische Flugfunk- 
Fernnavigation auf Kurzwelle insbesondere be- 
züglich der Reichweite von Bedeutung ist, „Jede 
Wellenlänge erfordert eine bestimmte Elektronen- 
konzentration zu ihrer Reflexion.“ 
Besonders lehrreich sind die „Durchdreh- 
aufnahmen“ von Goubau (München), durch 
Registrierungen „als Funktion der Wellenlänge“ 
arhaltene Ergebnisse über die ganz verschiedenen 
Eigenschaften der einzelnen Wellenlängen in bezug 
auf Ionisierung im Gegensatz zur „Registrierung 
mit fester Welle“, 
Die Jomsierungsregistrierungen ergeben auch 
‚ein Kriterium, um zwischen Korpuskularstrahlung 
und Wellenstrahlung zu unteıischeiden, voraus- 
gesetzt, daß sie von der Sonne kommen“, 
Im Anschluß an v. Plendl gibt v. Schmidt 
(Gatow} einen ausführlichen Bericht über einen 
„neuen Strahlenweg“, nach dem der Strahl 
im zweiten Medium entlangläuft und kontinuierlich
	        
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