Verfasser
A. Supan.......
A. Supan.,.....
H. Wagner.....
A. Supan.......
DO. Baschin3.,..
H. Wagner®)....
E. Sorge’) ......
Th, Stocks .....
Stocks, Theodor: Wie groß ist das: Nordpolargebiet?
Da
Die Größe des Nordpolargebietes nach verschiedenen Autoren,
Fläche des
mathem. | phy«ischen
Nord palargebietes
Mill, akm
Bemerkungen
1903
1908
21,24
21.24
21.12
20.26
18,55
Ebenso u.a. H. Rudolphi 19262)
E, Obst 19342), J. Hann 190593),
W. Meinardus 1943%)
*) U mpgerechnet aus FProzentzahlen
7) Begrenzt durch die ‚Jahresiso-
therme 0°C
1908
18.72 %)
3772
1879
1027
1921
19.33
21
21
21.18
>21 (0)
= 23
26
1941 |
26.449)
Auf Grund der Breitfußschen
Karte mit etwas modıfiziertem
Ver'lanf der 109° - Juli- Isotherme
es anders sein sollte, und vor allem versteht man nicht, warum diese Tatsache
nicht schon früher einfach aus den vielen publizierten Karten der Temperatur-
verhältnisse erkannt worden ist. Ein Blick auf die folgenden Karten des Ver-
laufs der 10°-Juli Isotherme genügt, um darzutun, daß das Gebiet, das von dieser
Isotherme umschlossen wird, erheblich größer ist als die vom Polarkreis ein-
geschlossene Fläche! Das gilt für sämtliche Versuche einer Abgrenzung ohne
Rücksicht auf die Art und Definition der (physischen) Polargrenze. Die
bei allen Bearbeitern (ausgenommen Supan 1879) in Nord- und Ostsibirien, in
Nordskandinavien und teilweise in Alaska vom mathematischen Nordpolargebiet
abgeschnittenen Teile, die also einer gemäßigteren Zone zufallen, wiegen, wie
schon der bloße Augenschein lehrt, bei weitem nicht diejenigen Gebiete auf, die
der Verlauf der physischen Polargrenze im Atlantischen Ozean, in Kanada und
im Bering-Meer dem Polarklima, also dem Nordpolargebiet, zuweist,
In diesem Zusammenhange muß noch darauf hingewiesen werden, daß offenbar
eine bloße Isotherme, und sei es auch die 10°-Isotherme des wärmsten Monats,
wie meist angenommen wird, als Polargebietsgrenze modernen Ansprüchen nicht
mehr voll genügt, Schon Köppen®) neigt mehr der Baumgrenze zu, obwohl
sich diese auf der Nordhalbkugel weitgehend mit der 10°-Isotherme des wärmsten
Monats deckt. Die beachtenswertesten Anregungen zur besseren Fixierung der
Polargrenzen überhaupt stammen von M. Vahl!®) 1911 und von 0. Nordenskjöld;
ersterer schlägt eine Linie vor, auf der die Temperatur des wärmsten Monats
4) H, Rudolphi, Die Polarwelt, Breslan 1926. S. 15. — %) E. Obst a, a. 0. (Supan-Obst). —
2) J. Hann, Handbuch der Klimatologie. Bd, I, Sıuttgart 1905, 8.342, — 4) W. Meinardus in
Bd. I der Allgem. Geographie des Hdb, der geographischen Wissenschaft, Potsdam 1933. 5, 160. —
5) O. Baschin, Die Polarzebiete in: Serdlitz’ Handtuch. der Geographie, Bd. 111. Hundertjahr-
ausgabe. Breslau 1927. S. 654. — % H. Wagner berechnete auf Gruud der Köppenschen Klima-
einteilung von 1918 die Gebiete panimetrisch [die Flächenausdehnung der Köppenschen Klima-
gebiete der Erde (1918). in Pet. Müiıt., 1921, S, 216 f.} leider ohne Nord- und Südhalbkugel zu trennen,
Nimmt man aus seiner Tab, 11 die E- und F-Klimate Köppens, soweit sie Eurasien und Nordamerika
bedecken (3.4 bzw. 5.7 Mill. qkm), rechnet dazu das ganze Nordpolarmeer, von dem allerdings ein
kleiner Teil des Europäischen Nordmeeres wieder fortfallen würde, mit etwa 14 Mill, qkm, so kommt
man schon auf etwa 23 Mill, qsm; hierbei sind nicht eingerechnet die in den Polarbereich fallenden
Teile des Nordatlantischen Ozeans, also Danmark-Straße, Irminger-See und angrenzende Gewässer
sowie das Bering-Meer. Größenordnungsmäßig würde man ’also zu einer ähnlichen Zahl wie die vom
Verf. errechnete (25 Mill. qkm) gelangen. — 7) E. Sorge, Die Arktis in: Handbuch der geographischen
Wissenschaft, Band: Nord- und MiiteJamerika und Arktis, Potsdam 1933. 5. 495. — % Hiervon
entfallen auf Festländer und Inseln: 7,9 Mill. qkm == 30%.
auf Meeresgebiete: 18.5 Mill. gkm = 70%
(nach briefl, Mitteil. von Prof. Breitfuß (Berlin), — %* W. Köppen, Klassifikation der Klimate, vor-
zugsweise nach ihren Beziehungen zur Pılanz nwelt. Gengr, Ztschr. 1900, später in Pet, Mitt. 1918
sowie in die K imate der Erde, Berlin und Leipzig; 1. Aufl., 1928. 2. Aufl, 1931, — 2) M. Vahl,
Zones et biochores gE&ographiques. Overs, dansk, Vidensk, Selsk, Forh, 1911. Vgl. auch W,.L.G.
Joerg, Brief Hıstory of Polar Exploration, Amer. Geogr. Soc. Spec. Publ. Nr. 11, 2. Autl, New
York 19830. S. a0 f£