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Full text: 69, 1941

Wattenberg, H.: Über die Grenzen zwischen Nord- und Ostseewasser. 275 
Nachdem wir so durch unsere hydrographischen Aufnahmen den allge- 
meinen Charakter der Ausbreitung des salzarmen Ostseewassers in der Kieler 
Bucht erfaßt haben, können wir nun das große Material der täglichen Feuer- 
schiffsbeobachtungen verwenden, um Genaueres über die Geschwindigkeit zu er- 
lahren, mit der ein und dieselbe Front durch die Kieler Bucht vorrückt. Für 
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Abb. 11, Gang des Salzgehalts an verschiedenen Punkten der Kieler Bucht 1937, 1938 und 1939. 
Mit A, bis A,, sind die Fälle bezeichnet, in denen die Ausstromfront nacheinander 
„Fehmarnbelt“, „Kiel“ und „Mommark‘“ erreicht, 
(Lage der Stationen auf Abb, 12.3 
diesen Zweck ist der Salzgehaltsgang an den Feuerschiffen „Fehmarnbelt“ und 
„Kiel“ sowie an der Landstation Mommark an der Mündung des Kleinen Belt 
am geeignetsten. Wir haben den Salzgehaltsgang für diese drei Positionen und 
/ür die Jahre 1937, 1938 und 1939 gezeichnet und die langen Ausstromperioden, 
dei denen die Front durch die ganze Bucht wandert, mit A, bis A,, fortlaufend 
numeriert (Abb. 11). Jedesmal sinkt der Salzgehalt zuerst bei Fehmarnbelt 
und erst lange Zeit später bei „Kiel“ und Mommark; meistens fällt der Salz- 
gehalt bei „Kiel“ eher als in Mommark, nur gelegentlich ist die Reihenfolge 
umgekehrt. Die Front erreicht also entweder zuerst die Südwestküste der Bucht 
oder — seltener — den Eingang zum Kleinen Belt. Welcher dieser Fälle ein- 
lritt, das wird im wesentlichen von der über der Kieler Bucht herrschenden 
Windrichtung abhängig sein: Bei nordöstlichen Winden wird das salzarme 
Wasser schneller nach Südwesten vordringen, bei Winden aus mehr südlichen 
Richtungen wird die Richtung auf den Kleinen Belt zu begünstigt. 
In ähnlicher Weise kann man aus den alten Terminbeobachtungen (1873 
bis 1893) der Preußischen Kommission die Zeit ermitteln, die zwischen dem 
Passieren der Front bei Gjedser Riff, Warnemünde und Travemünde verstreicht. 
Trägt man die mittleren Zeiten in eine Karte ein, so erkennt man den großen 
Unterschied in den Geschwindigkeiten der Frontverschiebung zwischen den 
Hauptdurchzugstraßen — also hier von Giedser Riff bis Fehmarnbelt — und
	        
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