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Full text: 69, 1941

Defant, A.: Zur Dynamik des äquatorialen Gegenstromes, 
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setzt werden kann; der äquatoriale Gegenstrom reicht bestimmt nicht so tief, 
hier mag die Untergrenze bei 150 bis 200 m liegen. 
Mit den aus diesen Karten entnommenen Druckgradienten, den Dichtewerten 
und dem vertikalen Stromaufbau lassen sich die Integrale in den Beziehungen (4) 
berechnen (1 = — 2,53 - 10—% sec—1, g = 980 cm sec —?) 
LÄOYy = LITT — AO = —6.73 
—g0öi,=+1.49 — 800, = +3,28, 
T,=-—3,26 und T,= + 3.45 dyns cm? 
werden, 
Die Richtung der Schubkraft des Windes, die mit der Windrichtung über- 
einstimmen muß, ergibt sich aus tg y= T,:Tyzuy= N 43.4° W, ihre Intensität zu 
T =— 4.74 dynsem—*% Der Vektor der ablenken- 
den Kraft der Erdrotation ist AK==S14.,7°E, dwmes/em? —— 
6.95 dyns em—?% der Vektor der Druckkraft GK ‘ ”® 7 
= N 24.6° W, 3.51 dyns cm —?, Damit läßt sich 
das Kräftediagramm für einen zentralen Punkt 
des Südäquatorialstromes zeichnen; es ist in 
Abb. 8 gegeben. 
Zunächst ist festzustellen, daß die Richtung 
der Schubkraft des Windes in ausgezeichneter 
Weise mit der mittleren Richtung des SE-Passats 
übereinstimmt; für diese wird nach Hann 
S 41° E angegeben, die mittlere Stärke des 
SE-Passats ist 6.2 m/sec, wobei zu bemerken 
ist, daß er in seiner Richtung nur kleinen, in 
seiner Stärke aber größeren Schwankungen 
unterworfen sein kann. Nach den während 
der ozeanographischen Stationen des „Meteor“ 
im Gebiete des SE-Passats ausgeführten me- 
teorologischen Beobachtungen!) schwankte die 
mittlere Windrichtung zwischen S 40° E und 
S 45° E, die Windstärke (6 m über der Meeres- 
oberfläche) zwischen 6 und 12 m/sec. 
Nach den theoretischen Untersuchungen 
L. Prandtls®) und C. G. Rossbys®) ist die 
Schubkraft des Windes an einer rauhen Ober- 
fläche gegeben durch 2 
Xo 72 
ES 
In —— 
%o 
worin x%= 0.38 die v. Karmansche Konstante, z die Höhe über der rauhen 
Fläche, in der die Windstärke v, gemessen wurde, z, ein Rauhigkeitsparameter 
der Oberfläche und g’ die Dichte der Luft bedeuten, Für mäßige bis starke 
Winde gilt nach Rossby für eine Meeresoberfläche z, = 0.6 em, wobei er be- 
merkt, daß bei raschen Windänderungen dieser Wert bis auf die hohen Werte 
von zZ, = 20 cm steigen kann. Für 0’= 1.26 10-3; zz = 0.6 cm und z == 600 cm 
ergibt sich mit dem gefundenen Wert T = 4,74 dyns cm—?* der Wert vom= 
11,5 m/sec. 
Dieser Wert ist im Vergleich mit den mittleren Windstärken im SE-Passat 
etwas zu hoch, aber trotzdem recht befriedigend in Anbetracht der Unsicher- 
heiten, die der ganzen Berechnung anhaften, Mit vem= 8 m/sec, welcher Wert 
*) Wiss, Erg. der „Meteor“-Expedition 1925—27, Bd. XIV. E. Kuhlbrodt und J, Reger, 
Die meteorologischen Beobachtungen. — *%) L. Prandtl, Meteorologische Anwendungen der Strömungs- 
lebre. Beitr, z. Phys. d. fr, Atmosphäre Bd. 19. Leipzig 1932. — ®%) C. G, Rossby, On the frietional 
force between air and water and the occurence of a laminar boundary layer next to the surface of 
the sea. Pap. in phys. oceanogr. and meteor. Mass. Inst. of Techn. Vol. IV, No. 3. 1936,
	        
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