254 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1941.
Den Anschauungen der dynamischen Ozeanographie entsprechend muß der
Erhebung des physikalischen Meeresniveaus in den Meeresteilen vor den Küsten
des westlichen Kontinents über dem idealen Meeresniveau (Geoid, Niveaufläche)
eine Einsenkung der Sprungfläche (-schicht) zwischen den beiden Wasserkörpern
in der Tiefe entsprechen, wie sie etwa schematisch in dem unteren Teil der
Abb. 5 (Längsschnitte AA und BB) wiedergegeben ist, Hierbei ist natürlich
die Neigung des physikalischen Meeresniveaus stark überhöht worden, denn die
ö 5 & ö 0 Neigungen beider
WW. A AL Flächen verhalten
Nivealfläche sich beim ruhenden
en tn unteren Wasserkör-
per angenähert ver-
kehrt proportional
dem —Dichteunter-
schied beider Was-
serkörper. Da dieser
rund 10—*% ist, ent-
spricht einem An-
stieg von 10 cm im
physikalischen Mee-
resniveau ein Abfall
der Sprungschichte
von etwa 100 m. Die
Äquatorialströme
rufen eine Ansamm-
Jung des leichteren
Wassers der Ober-
schichte vor dem
Kontinent hervor
und fließen, ent-
gegen der Nei-
gung des physi-
kalischen Meeres-
niveaus, SOozusa-
gen bergauf. Der
Abtransport des her-
angeführten Wassers
erfolgt quer zur Zei-
echenebene auf der
50 Nordhemisphäre
Abb. 6. Atlantischer Ozean: Lagerung des physikalischen Meeresniveaus Nach Süden, auf der
und der troposphärischen Sprungschicht auf einem Schnitt Südhemisphäre nach
Ede eekererarm Norden,
MN: y ..
5) längs des äquatorialen Gegenstromes. PA won Squato-
(Längsschnitt CC) sind die Verhältnisse anders, Hier erfolgt der Zustrom von
Norden und Süden und das Wasser strömt in der Richtung des abfallenden
Meeresniveaus; es benötigt keiner weiteren Kraft, um es in dieser Richtung
strömen zu machen. Der äquatoriale Gegenstrom ist ein einfacher Gradient-
strom; der Nord- und der Südäquatorialstrom sind hingegen im wesentlichen
Triftströme, die durch Druckgefälle, die sie in begrenzten Meeresräumen er-
zeugen, etwas modifiziert sind. | . .
Die Abb. 2 bestätigt in der Topographie des physikalischen Meeresniveaus,
wenn wir zunächst einen Streifen vor den Küsten Süd- und Mittelamerikas aus-
nehmen, in ausgezeichneter Weise, daß die Verhältnisse in der Natur tatsächlich
den obigen theoretischen Ausführungen vollauf entsprechen, Man kann längs
einer Mittelachse des Nordäquatorialstromes, sowie längs einer solchen des
Südäquatorialstromes Schnitte legen und die Lagerung des physikalischen