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Full text: 69, 1941

Ekman, V. Walfrid: Trägheitsschwingungen und Trägrheitsperiode im Meere, 249 
werden mußte, Denn wenn in regelmäßig wiederholten Zeitintervallen Störungs- 
impulse irgendeiner Art an einem Orte auftreten, so müssen doch die dadurch 
verursachten Bewegungen nach allen Seiten sich verbreiten und dabei Wellen mit 
einer diesen Zeitintervallen entsprechenden Periode bilden. Insofern ist die 
Existenz fortschreitender Wellen mit Überträgheitsperiode keine Unmöglichkeit, 
wie man sich vielleicht vorstellen könnte. Eine andere Frage lautet aber, in- 
wieweit mit den betreffenden Perioden regelmäßig wiederholte Bewegungsimpulse 
vorkommen, die solche Wellen erregen können, Diese Frage fällt außerhalb des 
Rahmens dieser Mitteilung. 
Zur Dynamik des äquatorialen Gegenstromes *®). 
Von A, Defant. 
Die Frage nach den inneren Gründen für das Auftreten eines äquatorialen 
Gegenstromes ist in neuerer Zeit der Gegenstand einiger Arbeiten gewesen, die 
in ihren Ergebnissen scheinbar etwas divergieren. Auf der einen Seite stehen 
H. U. Sverdrup*) und A. Defant*), die in wenigen Worten zusammengefaßt 
den äquatorialen Gegenstrom als Wirkung der zum geographischen Äquator 
asymmetrischen Lage der westwärts fließenden Nord- und Südäquatorialströme 
ansehen, auf der anderen Seite E. Palmen und R. B. Montgomery®), die den 
äquatorialen Gegenstrom im wesentlichen als einen Kompensationsstrom zwischen 
Aequator N.S ) Aequator NS Aequator v 
> N » TTS 
De 
Abb. 1. Schematische Darstellung der Lagerungsform des physikalischen Meeresniveaus, der 
Druckflächen und der inneren Grenzfläche zwischen einer oberen leichteren und unteren 
schwereren Wasserart beiderseits des Aquators, 
a) bei symmetrischer Ausbildung des Nord- und Südäquatorialstromes auf beiden 
Seiten des Äquators, 
bei zum Äquator asymmetrischer Ausbildung des Nord- und Südäquatorialstromes 
nach Palmen und Montgomery, 
bei zum Äquator asymmetrischer Ausbildung des Nord- und Südäquatorialstromes 
nach Sverdrup und Defant, 
Es bedeutet: W Strom nach Westen, E Strom nach Osten. 
den beiden westwärts strömenden Äquatorialströmen aufgefaßt wissen wollen. 
Zu diesen beiden Auffassungen soll im folgenden Stellung genommen werden, 
und zwar vor allem auf Grund. der Ergebnisse der dynamischen Verarbeitung 
des vorhandenen ozeanographischen Materials, wie sie im „Meteor“-Werk*) ge- 
geben ist. Die Überlegungen dynamischer Art gehen bei H. U. Sverdrup von 
der Betrachtung der Verhältnisse in einem zweifach geschichteten Ozean aus, 
der dem tatsächlichen Aufbau des Meeres im tropischen und subtropischen Ge- 
biete recht nahe kommt. Bei symmetrischer Verteilung der Luftströmungen 
auf beiden Seiten des Äquators wird ein zu diesem symmetrisches System eines 
Nord- und Südäquatorialstromes erzeugt und das dynamische Gleichgewicht 
zwischen Druckkraft und Coriolis’ Kraft verlangt die in Abb. 1a schematisch 
*) Bemerkung der Schriftwaltung. Das Manuskript dieser Abhandlung lief bei der 
Schriftwaltung ein kurz nachdem die im ‚Juliheft der Ann. d. Hydr. veröffentlichte Arbeit von 
HE. Thorade „Der äquatoriale Gegenstrom im Atlantischen Ozean und seine Entstehung“ ausgedruckt 
war, ein Zeichen dafür, daß der Gegenstand in besonderem Maße zeitgemäß ist. Die Schriftwaltung 
hält es deshalb für angezeigt, auch A, Defants Abhandlung in vollem Umfange zu bringen, obwohl 
sie ohne Kenntnis der Thoradeschen und demzufolge auch ohne Stellungnahme zu dieser nieder- 
geschrieben ist, 
2) H. U. Sverdrup, Arbeider i luft-og hayforskning Beretninger fra Chr. Michelsens Inst. 
Bd. 2/5. Bergen 1932. — 2% A. Defant, Der äquatoriale Gegenstrom. Sitzber, d. preuß, Ak. d. 
Wiss. Bd. 28, 1935, -— 3) .R. B. Montgomery and E. Palmen, Contributions to the question of 
the equatorial counter current. ‚Jorn, mar. res, Vol, [I1/2, 1940. — *) A. Defant, Die absolute 
Topographie des Ehysikalischen Meeresniveaus und der Druckflächen sowie die Wasserbewegungen 
im Atlantischen Ozean, Wiss, Erg. der „Meteor“-Exp. 1925—27, Bad. VI/II. 5. Lieferung. Berlin 1941,
	        
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