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Full text: 69, 1941

Markgraf, H,: Kinematisch bedingte Druckänderungen in der Atmosphäre, 993 
wenn man sich ein wanderndes Tief vorstellt, bei dem der 24stündige Druck- 
fall quer über das ganze Gebilde verläuft, während der kinematisch erschlossene 
nur einen Sektor an der linken Seite in der Zugrichtung gesehen einnimmt. 
Der Nachteil der Methode liegt in dem zu großen Terminabstand. Die aus- 
lösenden Gradientrichtungsänderungen werden kurzfristiger sein. Man darf 
aber wohl eine gewisse Erhaltungstendenz voraussetzen, doch werden in dem 
24-Stunden-Zeitraum noch Gradientänderungen in inzwischen schon wieder stationär 
gewordenen Gebieten erscheinen, während soeben beginnende Änderungen, die 
von besonderer Bedeutung sind, nicht in Erscheinung treten. Dieser Nachteil 
wird z, T. durch den Vergleich mit den tatsächlichen Änderungen in den letzten 
drei Stunden des Zeitraums ausgeglichen, während zur Prüfung des kinematischen 
1 
—. 
LS 
Absolute Topographie der 500 mb-Fläche, Sstündige Druckfallgebiete am 12, 1. 1939 5—8h, 
am 12, 1.1939; „//, am 11. 1. 1938: „7 SG 
SU, 
Gebiete mit 
dynamischem Druckfall (Scherhag): m, kinematischem Druckfall durch Tiefwanderung: 
. al zyklonale Bahnkrümmung: E 
antizyklonale Bahnkrümmung: Ss 
Einflusses eigentlich die zeitlich unmittelbar folgenden Druckänderungen heran- 
gezogen werden müßten, die aber im „Täglichen Wetterbericht“ nicht zur Ver- 
fügung stehen, Die Beispiele zeigen eine recht gute Annäherung zwischen den 
kinematisch erschlossenen und den tatsächlichen Druckänderungsgebieten, Ins- 
besondere sind sie auch in der Ausdehnung über weite Gebiete von der gleichen 
Größenordnung, während die vergleichsweise mit herangezogenen Druckfallgebiete 
nach der Divergenztheorie einen verhältnismäßig viel kleineren Raum überdecken. 
In anderen Fällen ist die Übereinstimmung zwischen kinematisch erschlossenen 
und tatsächlichen Druckänderungsgebieten nicht so gut. Das kann folgende 
Ursachen haben: einmal können sich darin die Nachteile der Methode ausdrücken, 
sodann können in diesen Fällen auch die statischen (thermischen oder dynamischen) 
Ursachen überwiegen, ferner handelt es sich bei unserer Methode. zunächst nur 
um rein qualitative Schätzungen und schließlich ist nicht immer erwiesen, daß 
die Höhenwetterkarte, die rein statisch konstruiert ist (z0), die tatsächlichen, 
auch kinematisch beeinflußten Verhältnisse wiedergibt, abgesehen davon, daß 
nicht immer eine so genaue Zeichnung dieser Karten möglich ist, wie sie für 
die Anwendung unserer Methode notwendig ist. 
9. Prognostische Verwendung. 
Die praktischen Beispiele zeigen, auf welchem Wege die Regeln über kine- 
matische. Druckänderungen zur prognostischen Verwertung gebracht werden 
können, Es ist dazu die Kenntnis des Zustandes der unteren Troposphäre
	        
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