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Full text: 69, 1941

214 ; Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1941. 
in meist auch hier vorliegenden Fällen um 1 kleiner sein müßte, Berücksichtigt 
man dies, so ergibt sich für das Jahresmittel der Verhältnisse durch Multipli- 
kation mit /4/5=0,90 der strengere Wert 0.79, der also mit dem theoretisch 
zu fordernden völlig übereinstimmt !). 
Kinematisch bedingte Druckänderungen in der Atmosphäre. 
Von H. Markgraf, 
1. Die statische Betrachtungsweise. . 
Die Frage nach der Ursache der Zyklonenbildung führt auf die Frage nach 
der Ursache der zeitlichen Druckänderungen. Ihre Beantwortung wurde bisher, 
soweit ich sehe, nur auf statischer Grundlage versucht, Die einfachste Vor- 
stellung von einer rein statisch erklärbaren Druckänderung gewinnt man bei 
der Betrachtung zweier verschieden dichter Luftmassen, die nacheinander den- 
selben. fest begrenzten Luftraum einnehmen, Wenn oberhalb dieses fest be- 
grenzten Raumes keine Druckänderung eintritt, so muß selbstverständlich an 
seiner unteren Grenze Druckfall oder Druckanstieg eintreten, je nachdem, ob 
eine dichtere durch eine weniger dichte Luftmasse ersetzt wird oder umgekehrt, 
Auf diese Weise erklärt man den Druckanstieg bei einem Kaltlufteinbruch wie 
den Druckfall unter einer Aufgleitfläche. Es kann jedoch, besonders im letzt. 
genannten Fall, bezweifelt werden, ob die beobachtete Druckänderung durch 
den Austausch der Luftmassen ihre eindeutige Erklärung findet, denn die Vor- 
gänge können ja nicht ohne Rückwirkungen auf die höheren Schichten bleiben, 
wobei zumindest eine teilweise Kompensation der durch den Austausch bedingten 
Druckänderungen möglich ist, Scherhag Mmißt z. B. diesen Druckänderungs- 
ursachen nur eine ganz untergeordnete Bedeutung bei. 
Man hat weitere Ursachen zur Erklärung herangezogen, Nach dem Vorgang 
von Palmen (2) werden sie als dynamisch von den eben geschilderten thermischen 
anterschieden. Auch bei den dynamischen Ursachen handelt es sich um Massen- 
änderungen über dem Meßpunkt, nur daß diese ohne Temperaturänderung ledig- 
lich durch Massenzu- oder -abfluß zustande kommen. Chromow-Swoboda 
folgen in ihrem Lehrbuch (3) gleichfalls dieser Begriffsbestimmung: „Zu einem 
großen Teil sind die Druckänderungen, welche wir beobachten, die Folge eines 
Auspumpens der Luft aus bestimmten Abschnitten der Atmosphäre (in denen 
daher die Luftdichte abnimmt) bzw, eines Einpumpens von Luft in andere Ab- 
schnitte (in. denen daher die Luftdichte wächst); die so verursachten Änderungen 
(Schwankungen) des Drucks werden wir dynamisch nennen. Zum andern Teil 
rühren die Änderungen des barischen Feldes an der Erdoberfläche einfach vom 
Ersatz einer Luftmasse durch eine virtuelle andere, die eine andere Temperatur 
und folglich andere Dichte besitzt, her.. Solche Änderungen werden wir advektir 
oder thermisch nennen.“ 0 
Die Möglichkeit des Auftretens dynamischer Ursachen, also der Massen- 
anhäufung und des Massenverlustes in der freien Atmosphäre ist nicht ohne 
weiteres erwiesen. Wohl den besten Versuch eines Beweises hat Scherhag 
unternommen (1) (4). Der Versuch kann insofern als geglückt gelten, als in 
vielen praktischen Beispielen der Zusammenhang zwischen der angenommenen 
Grundbedingung (Höhendivergenz und -konvergenz) und der tatsächlichen Druck- 
änderung in die Augen fällt, Der Beweisbarkeit entzieht sich aber vorläufig 
das tatsächliche Vorhandensein der angenommenen Grundbedingung, da hierfür 
1) Aus dem gleichen Grunde sind in meiner Arbeit über die 10jährige Temperaturperiode usw, 
(Annalen 1941, 8. 118ff,) in Tabelle 5 die durchschnittlichen Abweichungen fast gleich hoch mit den 
Streuungen, Werden diese aber mit Ya(n—1} hier, won =38 ist, also mit [3/2 multipliziert, so ergibt sich 
für Winter Frühling Sommer Herbst 
De Ass uuu0 x 206 12,5 9.6 10.4 
St 20.000404, 267 15.6 12.1 13.0 
Verh........0 0.77 0.80 0,795 0,80 
also auch hier vollkommene Übereinstimmung!
	        
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