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Full text: 69, 1941

Neuere Veröffentlichungen. 
199 
den gesetzlichen und polizeilichen Vorschriften 
vertraut gemacht wird. Im geschichtlichen 
Überblick, der mit dem „uralten Sehnen der 
Menschheit, die Erdenschwere zu überwinden“, 
zingeleitet wird, müßten Ballon und Luftschiff 
Erwähnung finden, Im ganzen ist das Buch so 
vielseitig, daß es auch in einer privaten zeitge- 
mäßen Bücherei nicht fehlen sollte, 
Dr. P. Perlewitz. 
Geschwindigkeit — aus dem Druckfeld in der 
antsprechenden Höhe herleiten lassen, Nur bei 
schwachen Höhenwinden (mittlere Geschwindigkeit 
in der ganzen Schicht kleiner als 3 m/sec) kommen 
Unterschiede und Schwankungen vor, die sich 
nicht allein aus dem Druckfeld herleiten lassen. 
Es handelt sich dann um Oszillationen (vielfach 
Turbulenzerscheinungen); aber auch kurzperiodische 
Druckschwankungen, die bei der üblichen Dar- 
stellung des Druckfeldes nicht in Erscheinung 
treten, können sich bemerkbar machen, ähnlich 
wie wir es bei schwachgradientigem Bodendruckfeld 
beobachten können. 
Im einzelnen unterscheidet Graf fünf Haupt- 
störungsursachen: 
I. Kernlage oder Kernnähe (typisch für Rich- 
tungsstörungen); 
Haches Druckgefälle — Schwachwindigkeit 
‚Richtungs- und Geschwindigkeitsstörung); 
enge Isobarenkrümmungen und -knicke(Rich- 
tungsstörungen); 
Sprungschichten (Richtungs- und Geschwin- 
digkeitsstörungen); 
unterschiedliche Lage und Entfernung der 
Stationen zu den Zentren barometrischer 
Gebilde (insbesondere typisch für Geschwin- 
digkeitsstörungen). 
Mit Ausnahme der Fälle der Gruppe IL kann 
eine Betrachtung der Höhenwetterkarte (für das 
entsprechende Niveau) die Gülugkeit für ein 
größeres Gebiet erkennen lassen. Nur bei Gruppe IV 
kann man vielfach auch schon aus einer Höhen- 
windmessung allein schließen, ob sie als repräsentativ 
für ein größeres Gebiet angesehen werden kann. 
Schwieriger wird es, wenn keine Höhenwetter- 
karte vorliegt bzw. die rechtzeitige Fertigstellung 
einer Höhenwetterkarte nicht möglich ist, In 
diesem Falle muß man aus dem Bodendruckfeld 
and der auf Grund der Wetterkartenanalyse anzu- 
aehmenden Temperaturverteilung der freien Atmo- 
sphäre auf das Höhendruckfeld schließen. Da es 
im vorliegenden Fall — im Gegensatz zu den 
Iynamischen Betrachtungen: Divergenz und Kon- 
vergenz im Höhendruckfeld — nicht 80 sehr auf 
die Absolutwerte im Höhendruckfeld, sondern 
nur auf die horizontalen Unterschiede an- 
kommt, dürfte diese Methode, mit genügender 
Kritik angewendet, ausreichende Ergebnisse liefern, 
So zeigt gerade auch die vorliegende Unter- 
suchung, daß die Höhenwetterkarte heute einen 
wichtigen Bestandteil auch für die Wetterberatung 
darstellt und nicht etwa nur „theoretisches“ 
Interesse beanspruchen kann, G. Pogade, 
B,. Bücher- und Zeitschriftenschau, 
a) Neue Bücher. 
Deutsche Seewarte,. „Aus dem Archiv der Labrador während des 2. Internat, Polar- 
Deutschen Seewarte und des Marineobservato- jahres 1932—33 und der anschließenden 
iums.“ Bd. 60 (1940). 1. Die klimatischen Jahre. 2 RM. 
Bedingungen für die Siedlung von Nord- Danske Meteorologiske Institut. Meteorologisk 
guropäern in den A Beispiel: Deutsch- Aarbog. I: Danmark. 1938 und 1939. — 
Ostafrika, J.Marner, 2.50 RM. — 2, Tabellen II: Grenland. 1937 und 1938. — Magnetisk 
und Tafeln für die Dichte des Seewassers Aarbog. I. Danmark, 1939. — II: Gron- 
(0%). (1. Zahlentabellen. H.Thorade. Il, Fluch- and. 1934 und 1985. Keobenhayn 1939/41, 
tentafeln. K, Kalle. 3 RM. 3/4. Das Klima Hydrographie Department, Imp. Japauese Nary. 
von Katalonien und der Provinz Castellön Tide Tables 1941, Part 1 and 2. Tokyo. 
auf Grund der spanischen Weiterbeob- Sauberer, F.u. F. Ruttner, Die Strahlungsver- 
achtungen 1906 bis 1926. J. Wrobel. 5RM.  hältnisse der A Ag Leipzig: Akad, 
— 5, Die Niederschlagsverhältnisse und die Verlagsges, 1941. {Probi. d. Kosm, Phys., Bd. 21.) 
Ursache der Niederschlagsverteilung im Servizio Meteorologico dell’Africa Italiana. Som- 
Weichselmündungsgebiet. W.Kups. 250RM. mario delle osservazioni meteorologiche e 
— 6/7. Geographie der winterlichen Kalt- pluviometriche 1938. R. Ufficio Meteorol. 
lufteinbrüche in Kuropa. J.Blüthgen. 6RM. in Africa Orientale Italiana. Roma: Soc. 
— 8, Meteorologisehe Beobachtungen in tal. Arti Grafiche, 1498. 8° 
F. Graf: Untersuchungen über die Höhenwindver- 
hältnisse benachbarter aerologischer Stationen. 
Veröffentlichungen des Meteorologischen Institutes 
der Universität Berlin; Band III, Heft 6. Berlin 
1940. 93 5. 
. „Inwieweit kann man die Höhenwindmessung 
an einem Ort als repräsentativ für die Höhen- 
strömung über einem größeren Gebiet ansehen?“ 
Diese, für die Flugberatung wichtige Frage wird 
in der vorliegenden Abhandlung kritisch betrachtet. 
Als Ausgangsmaterial dienen die Höhenwind- 
messungen an den drei nordwestdeutschen Stationen 
Bremen, Hamburg und Hannover. Da die 
Untersuchung sich bis 5 km Höhe erstrecken 
sollte, kamen nur Termine in Frage, bei denen an 
allen drei Stationen Höhenwindmessungen bis 
mindestens 5 km vorlagen. In der Zeit vom 
1. Juni 1926 bis 31. Dezember 1935 ergaben sich 
zo insgesamt 163 Fälle, d. s. nur ungefähr 5 vH. 
aller Fälle, an denen gleichzeitig Höhenwind- 
messungen an den drei genannten Stationen aus- 
geführt wurden, Um auch die Verhältnisse im 
weiteren Binnenlande näher zu erforschen, sollte 
auch ein südostdeutsches Stationsdreieck (Breslau, 
Dresden, Gleiwitz) mit herangezogen werden, In 
dem oben genannten Zeitraum kam es hier aber 
picht ein einziges Mal vor, daß gleichzeitig an 
allen drei Stationen Windmessungen bis 5 km 
Höhe vorlagen! Wurde die geforderte Mindest- 
aöhe auf 3 km herabgesetzt, Tann ergaben sich 
auch nur 52 Fälle in der fast 10jährigen Reihe, 
Diese geringe Zahl läßt deutlich erkennen, daß 
die heutige Höhenwindmeßmethodik (Anvisierung 
ron Gummiballonen) für derartige Untersuchungen 
nur bedingt brauchbar ist, da sie eine Bevor- 
zugung der Schönwetterlagen in sich birgt, die 
immer in Rechnung gestellt werden muß, Erst 
die in letzter Zeit häufiger gestarteten Radio- 
piloten lassen hierin einen Wandel erwarten. 
Als Ergebnis der vorliegenden Untersuchung 
ist festzustellen, daß sich fast alle Unterschiede in 
den Höhenwinden an den drei Vergleichsstationen — 
Unterschiede sowohl in der Richtung wie in der 
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