Meißner, O.: Über eine 10jährige Periode in den Niederschlagsverhältnissen von Berlin usw. 185
sie bei den unausgeglichenen Werten weniger hervortritt, liegt ohne Zweifel daran,
daß vier Einzelperioden zu wenig sind, um einwandfreie Ergebnisse liefern zu
können. — Das Abbe-Helmertsche Kriterium gibt als Quadratsumme der Ab-
weichungen 15351 und als Quadratsumme je zweier Differenzen 30762; der
Quotient 2A/B ist fast genau = 1, wie es bei reiner Zufallsverteilung sein müßte!
Dies Kriterium ist aber nicht besonders scharf, insbesondere bei wenigzähligen
Reihen, Für die ausgeglichenen Werte ist A‘=— 9109, B'== 3470; da hier aber die
für die Berechnung von B’ verwandten Differenzen nur */, der unausgeglichenen
Werte betragen (wie eine leichte Überlegung lehrt), mußte 2A'’/9B'==1 bei
reiner Zufallsverteilung sein; es ist aber = 0,37, Demnach ist doch eine Periode
als wahrscheinlich anzusehen, nur eben mit dem zugrunde liegenden Material
nicht voll erfaßbar.
8 4. Periodizität der Monate. Diese ist, wie ein Blick auf Tab. 1 lehrt, weit
weniger ausgeprägt. Dies zeigt sich besonders, wenn man die Korrelations-
faktoren zwischen den Monaten und dem Jahre berechnet, wie in Tab. 2 (s. S. 186)
geschehen ist. In ihr sind zunächst die Korrelationen der Monate untereinander
und in der vorletzten Zeile die der Monate zum Jahre bestimmt. Während die
Kff. der Monate untereinander um 0 schwanken und keine Regelmäßigkeit
erkennen lassen, zeigt die Beziehung zum Jahre eine ganz- und noch ausge-
sprochener eine !/,jährige Periode. Die relativen Amplituden, die hier als reell
anzusehen sind, betragen 0.85 bzw. 1.24; die mittleren Fohler lassen sie als
glaubwürdig erscheinen. Das ist immerhin ein bemerkenswertes Ergebnis!
Die Übergangsmonate zeigen, wie öfter bei derartigen Untersuchungen, die
geringste Neigung zur Periodizität, Wohl, weil sie sich unter dem Einfluß des Über-
zangs von der winterlichen zur sommerlichen Anordnung der hier in Frage
kommenden Aktionszentren der Atmosphäre befinden,
$ 5. Jährliche Periode des Niederschlags. Obwohl diese nicht mehr streng zum
Thema vorliegender Arbeit gehört, sei sie doch angegeben, da sie sich aus dem in
Tab, 1 gegebenen Material unschwer berechnen läßt. Sie ist in Tab. 3 (s. S, 186)
wiedergegeben. Die Streuungen stehen hier, auch in bezug auf die relativen
Tabelle 1. 10jährige Periode des Regenfalls in Berlin (1851 bis 1890) nebst Streuungen,
_ _ Einheit: mm, ” _ _
Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | Jahr | Abw.v.M.
ö& =.
36 8
74 7
59 30
30 60
i5* 10
ö4 23
13 71
52 16 |
90 RE
Da
4R 12
57 22
68 25
57 36
45* 48
57 32
74 31
27 Rd
Ö
RB +22 41 +19
9 20 46 12
RO 82 41 26
28 9 | 43 140
22* 30 | 75 38
4 25 25* 383
30 14 35 9
28 4* 53 32
19 33 a1 40
21. DO 34 m
öl +24
66 1“
28" 1:
31 9
47 20
61 23
31 8
42 21
53 40
20 717
30* = %
53 25
52 28
58 45
22 ıl
65 26
52 24
48 37
23 18
ra 4a
598
550
539*
553
585
554
539*
628
580
220
+12
+64
47
—34
2
1-32
147
+4?
- €
„zo
+42
+1C
— €
2
—22
27
= 27
—f
+2
u D
\
|
74.7 +43.0| 59.7 +31.4
‚19.5 4258/4133 4112
288117 | 94190
39.3 + 19.1
+11.7 + 4.9
.20..90
49.0 +18.6' 45.9 +19.3! 48.1 +26.0' 585,8
162 +110 +12.7 % 8.4 +12.0 +12.3 +39.4| (d}
«RA 07 + AR 90
' Sa
{a}
1.9 1.95 2.06
>80 4.52 3,35
>95 2.36 1.63
1.68 2.80 3.85
1.33 0,85 0.42 ,
Amplituden (&@,, &«) mit den Mittelwerten in guter Übereinstimmung, wie auch die
Werte der Korrelationsfaktoren zeigen; diese sind übrigens bei periodischen
Reihen entscheidend von der Phase abhängig?).
8 6. Ermittlung der 10jährigen Periode aus der Differenz ihrer Hälften. Dies ist
im folgenden (Tab. 4 S. 186) für die Regenmenge wie auch für die Anzahl der
3) Vgl. den Aufsatz über die 24jährige Periode (Ann. d. Hydr. 1940, Heft X, S, 353£f.).
1.86 1.95 +4 0.30
4.02 4,33 4 1,25
2.16 2.26 + 0.66
2.11 2.24 4 0.60
1.03 1.08 + 0.40