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Full text: 69, 1941

Jensen, Chr.: Strahlungsmessungen in Lindenberg. 
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für Vittangi (Finnland) angegebenen Wert sowie die von Dorno!) für den Durch- 
schnitt März/Mai 1913 und September/November 1915 für Davos berechneten 
P-Werte an. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der atmosphärische Reinheits- 
grad im März/Mai 1918’ noch stark unter der Nachwirkung des Katmaiausbruchs 
im Juni 1912 stand und daß nach Dorno die Luft in Davos im Jahre 1915 besonders 
rein war, Zum Vergleich geben wir auch die an einzelnen Tagen zwischen dem 
23, 4. 1912 und dem 30. 10. p 1917 in Hamburg gewonnenen P.Werte (Tab. 14a und 
14b). Die Werte von Lindenberg Mai 1918 sowie die von Davos März/Mai 1913 
and September/November 1915 sind in Kurve in Abb. 2 besonders dargestellt, 
Es fällt einmal auf, daß die September/November-Werte 1915 die März/Mai-Werte 
1913 bei geringeren C©-Höhen bedeutend überragen, daß aber die Differenzen mit 
steigender Sonne kleiner werden, so daß man kaum fehlgeht in dem Gedanken, daß 
es bei noch größeren C)-Höhen zu einem Schnittpunkt der Kurven kommen würde, 
Die Lindenberger Kurve liegt zunächst etwas unter der Davoser September/No- 
vember-Kurve 1915, schneidet sie zwischen 34° und 35° -Höhe und verläuft dann 
oberhalb derselben, 
Es wurde früher 
vielfach fälschlich 
angenommen, daß 
allgemein gestei- 
gerte P-Größe einer 
Verringerung des 
atmosphärischen 
Trübungsgrades ent- 
spricht... Dorno®) 
hat als erster nach- 
ürücklichst: darauf 
hi ewiesen, daß 
man nicht ohne wei- 
leres von einer Her- 
absetzung des P im 
O-Vertikal sprechen 
dürfe, sondern daß 
hier vor allem der 
Abstand der anyi- 
sierten Himmelsstelle*) vom Punkt maximaler Polarisation zu berücksichtigen sel, 
Da nun die Polarisationsgröße sich mit dem ©- Abstand des beobachteten Punktes 
vermindert, 80 ist ohne weiteres zu ersehen, daß beim Zenit, der unter normalen 
Verhältnissen bei großen C-Höhen im Bereich niedriger, bei niedrigen im Bereich 
starker Polarisation liegt, unter gestörten Verhältnissen die P-Größe bei großen 
O-Höhen verhältnismäßig niedrig, bei geringen dagegen verhältnismäßig groß ist, 
so daß es bei verschiedenem atmosphärischem Reinheitsgrad entsprechenden Kurven 
am nämlichen Ort oder zu verschiedener Zeit unter Umständen zu einem Schnitt- 
punkt kommen kann, Mit einem solchen Fall dürfte man es zu tun haben, wenn 
man die beiden Kurven in Abb. 2 betrachtet, Der Unterschied zwischen der 
Lindenberger Maikurve 1918 und der Kurve I wäre danach etwa so zu deuten, 
daß die Atmosphäre in Lindenberg im Mai 1918 jedenfalls weniger durch. 
sichtig war wie die in Davos zwischen dem September und November 1915, Daß 
die, einem starken Unterschied hinsichtlich des atmosphärischen Reinheitsgrades 
entsprechenden Davoser Kurven März/Mai 1913 und September/November 1915 
bei noch größeren C)-Höhen sich schneiden würden, dürfte keinem Zweifel unter- 
liegen, Ganz eindentig sind allerdings die Verhältnisse auch nicht. Wenn man 
z. B. (siehe Tab. 13) die Kurven von Lindenberg und Vittangi einer sowie von Kiel 
und Vittangi anderseits miteinander vergleicht, so sieht man, daß je zwei derselben 
bei kleineren C-Höhen dicht beieinander liegen, um sich bei steigender Sonne 
jedenfalls zunächst voneinander zu entfernen. Vergleicht man die Lindenberger 
1} Dorno 1, eit, Bd. II, Tab, 41. — ?, Dorno eit. Bd, I, 173, — % Chr, Jensen, Met, Zischr, 53, 
125—137 (vor allem 126—128, 1936).
	        
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