178 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1941.
bei Wickbold eine starke Asymmetrie in 4Z erkennen, Der sanftere Abfall
nach Norden (vgl. auch die Profile S. 105 bei Baseler und Profil S. 126 bei
A, Nippoldt) und steilere nach Süden ist durch Annahme einer nach Norden
flach, nach Süden steiler einfallenden, magnetischen Schicht erklärbar, Es
wurde der Versuch gemacht, der Anomalie mittels der Polfolgenmethode von
A. Nippoldt beizukommen, Danach läßt sich die Anomalie von Preuß, Eylau
in eine Hauptstörung und eine Überlagerung zerlegen, Die Hauptstörung müßte
etwa 41/, km Poltiefe (nicht „geringste Tiefe“ der Schicht) haben, die auf der
Nordseite gelegene Nebenstörung einen wesentlich schwächeren Pol in nur 2 km
Tiefe. Nehmen wir für die kristalline Masse unterhalb Groß-Raum die Tiefe
von 38km an, dann ließe sich für die Anomalie von Wickbold bei gleichem
Material mit etwa 2 km, für die Störung am Haffrande mit einer etwas geringeren
Poltiefe rechnen (1.5 bis 1.87%).
Alle diese Überlegungen führen zu dem Ergebnis, daß im bearbeiteten Gebiet
mit Tiefen unter 1km kaum gerechnet werden kann und daß die Oberfläche
der Störungsmassen in rund 1,5 bis 3 km zu vermuten ist, Diese Tiefenlage
spricht unter Berücksichtigung des Ausmaßes der Anomalien für basisches,
kristallines Material. Zur Klärung dieser Frage ist nach eindeutiger Fest-
legung der Grenzfläche durch seismische Versuche (Sprengungen) in einem
magnetisch stark gestörten Gebiet der südlichen Provinz durch die Reichsstelle
für Bodenforschung eine Bohrung durchgeführt worden, über die von zuständiger
Stalle Bericht erstattet wird.
Die mittlere Wasserdampfverteilung auf der Erde.
Von RB, Penndorf, Leipzig,
Trotz der großen Bedeutung des Wasserdampfes für die Meteorologie ist
seine geographische Verteilung auf der Erde nur recht wenig untersucht, Denn
es gibt meines Wissens nur eine gute Kartendarstellung der Verteilung der
relativen Feuchte und des Dampfdrucks auf Grund der klimatologischen Messungen
für die Monate Januar und Juli, die Szäva-Koväts in dieser Zeitschrift ver-
öffentlicht hat, und die er dort auch ausführlich besprochen hat!).
Für überschlägige Berechnungen wird es manchmal von einem gewissen
Nutzen sein, die Verteilung des Wasserdampfes auf einem Meridian zu kennen.
Es genügt dazu durchaus eine mittlere Verteilung des Wasserdampfes auf der
Erde zu berechnen. Robitzsch hat im Hann-Süring®) Werte mitgeteilt,
die auf Rechnungen von Arrhenius aus dem Jahre 1896 zurückgehen, Da wir
aber diese neue Darstellung haben, so reizte es, diese Werte für die Monate
Januar und Juli erneut zu berechnen und zu sehen, ob die neuen Werte eine
detailreichere Darstellung ergeben als die älteren, denn das Beobachtungsmaterial,
das Szäva-Koväts benützte, war sehr umfangreich (rund 6000 Stationen),
Auf seinen Karten wird der Dampfdruck in Intervallen von 2.5 zu 2.5 mm Hg
dargestellt. Es wurde nun der Anteil jedes dieser 2,5 mm Hg-Intervalle pro
Breitengrad ausgemessen und in Prozent ausgedrückt (Tabelle 1), Diese Zahlen
besagen also, wieviel Prozent des Breitenkreises sich in einem bestimmten
Feuchteintervall, sagen wir von 10 bis 12.5 mm Hey, befinden. Diese Darstellung
zeigt uns natürlich geringe Feuchten in hohen und hohe Dampfdrucke in geringen
Breiten. Aber auch die Schwankung läßt sich leicht ablesen, variiert doch der
mittlere Dampfdruck in den äquatornahen Gebieten recht wenig, dafür in dem
Gebiet von 20° bis 40°, in dem Wüstengürtel der Erde, ganz erheblich. Diese
Schwankungen der Wasserdampfverteilung sind durch das Verhältnis Land—Meer
bedingt. Die Tabelle zeigt auch das unterschiedliche Verhalten der Erde in den
beiden extremen Monaten Januar und Juli an.
Aus dieser prozentualen Verteilung wurde nun eine mittlere Dampfdruck-
verteilung berechnet, wobei jedem 2.5 mm Hg-Intervall ein seinem prozentualen
Anteil entsprechendes Gewicht beigelegt wurde, Die mittleren Werte des
1) J. Szäva-Korats, Ann, q. Hydr., BJ. 66, S, 373 (10385), — 7 Hann-Süring, 5. Auflage,
Keller, Leipzig 1939, £. 331.