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Full text: 69, 1941

174 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1941. 
die Wickbolder Störung südlich von Königsberg durch A. Nippoldt®; die 
Umgebung von Königsberg durch B. Tiedema nn®), der frühere Freistaat Danzig 
durch den Verfasser’), und eine Störung bei Pr. Eylau durch O. Baseler®). 
Die Messungen begannen im Osten des Aufnahmegebietes und endeten mit 
den Anschlüssen an die Danziger Aufnahme. In täglichen Schleifen von etwa 
120 km, die im Kraftwagen zurückgelegt wurden, kamen etwa je 20 Stationen 
zur Vermessung. Im ersten Jahre wurde nur Z gemessen, um vor allem einen 
Überblick über Lage und Intensität der Störungen zu erhalten. Im Jahre 1980 
wurde dann bei der Aufnahme von H an einer Reihe. von Punkten die Messung 
von Z zur Kontrolle wiederholt. Das Netz von H wurde aus Gründen der Spar- 
gamkeit mit etwa halber Stationsdichte angelegt. Nur in den Gebieten starker 
Störungen wurden H und Z wesentlich dichter gemessen, so daß in nicht ge- 
störtem Gebiete die Z-Punkte in etwa 3 km, die H-Punkte in etwa 6 km Abstand 
voneinander liegen; im Störungsgebiete gehen die Abstände in beiden Systemen 
bis auf 500 m herunter. Die Vermessung in den von den bereits vorliegenden 
Aufnahmen nicht erfaßten Gebieten erfolgte in Teilaufnahmen bis zum Jahre 
1932, die z. T. von älteren Studierenden ausgeführt wurden. 
Als Meßinstrumente dienten bei der überwiegenden Zahl der Stationen 
Schmidtsche Feldwaagen der Askaniawerke Berlin, und zwar zwei Instrumente 
für Z und eins für H. Die Skalenwertbestimmungen erfolgten im ersten Jahre 
mittels Ablenkungen durch einen Zusatzmagneten, vom zweiten Jahre ab stand 
ein galvanometrisches Skalenwertsgerät der Askaniawerke zur Verfügung. Die 
Temperaturkorrektion erfolgte nach den von der Fabrik mitgegebenen Reduk- 
tionswerten, der Ausgleich der Tagesvariation nach den Registrierungen der 
Geophysikalischen Warte in Groß-Raum. 
Die Ausgleichungen erfolgten nach dem bisher in der Praxis üblichen Ver- 
fahren, durch welches Standänderungen und Schlußfehler beseitigt werden. Be- 
tont sei, daß trotz aller Vorsicht Anderungen des Basisstandes und des Skalen- 
wertes vorkommen, die zwar durch häufige Wiederholungsmessungen erkannt 
und ausgeglichen werden können, die aber zur Vorsicht: mahnen, Bestätigt 
wurde dies bei Parallelmessungen mit beiden Waagen an gleichen Stationen. 
Im Gesamtgebiete lagen bis 1933 für Z etwa 1300, für H etwa 650 MeBß- 
punkte vor, nach denen sich ein recht eindeutiges Bild vom erdmagnetischen 
Felde entwerfen ließ. 
Zum Entwurf der Karte für AZ, vgl. Tafel 15, wurden für die Stationen 
die Differenzen gegen Groß-Raum gebildet, die in den Tabellen auf Tafel 17 
angegeben sind. Die Störungen von Z wurden unter der Annahme berechnet, 
daß A Z der Station Nr. 59 (Fuchsberg II) der erdmagnetischen Aufnahme 1. Ord- 
nung den in dem Bericht von A. Schmidt*) angegebenen Wert von — 497 y hat. 
Die normale Feldänderung wurde mit 500 y/Grad in Breite und 6 y/Grad in Länge 
angesetzt. Bei der Erstreckung des Meßbereiches über 1° 20’ in Breite entspricht 
das einer normalen Feldänderung um 700 y, nach Norden zunehmend, Die Er- 
streckung über 5° in Länge gibt dagegen nur 30 y Zunahme von West nach Ost, 
Die so berechneten Störungswerte stimmen an den Punkten der Aufnahme 1, Ord- 
nung mit den von Ad. Schmidt gegebenen Werten z. T. nicht immer gut überein; 
es kommen Abweichungen bis über 200y vor. Um zu prüfen, ob diese Unter- 
schiede Meß- oder Ausgleichsfehler sind, wurden die Differenzen der beiden 
Systemen gemeinsamen Station gegen Punkt 57 der Aufnahme 1. Ordnung (Kalk- 
stein) berechnet, welche die folgende Tabelle (s. 8. 175) zeigt. Für die Aufnahme 
1. Ordnung sind die Differenzen auf 1930 reduziert. 
Danach streuen beide Systeme um etwa -+ 80 y gegeneinander, die Differenzen 
zeigen keine regionale Anordnung. Bei den Störungen dagegen ist regionale Ver- 
teilung der Differenzen angedeutet. Die größeren Unterschiede in den Störungs- 
beträgen sind also auf die Berechnung der normalen Feldänderung zurückzu- 
führen. Es sei daher darauf hingewiesen, daß im Rahmen der magnetischen 
5) Geol. Archiv, IIT., 1924, S. 144. — °%) Mitt. d. Geophys, Warte, Königsberg, Nr. 7, 1928, — 
z Schr, d. Naturforsch, Ges, Danzig, 1929. — % Gerl, Beitr. Ergbd, 2, 1931, 69 bis 121. — *) Veröff, 
. Preuß. Meteorol. Inst. Nr. 276, Berlin 1924.
	        
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