Defant, A.: Die absolute Berechnung 0zeanischer Ströme nach dem dynamischen Verfahren, 173
[ntegrieren wir die Gleichung (9) über z von der Meeresoberfläche (z = 0)
bis zum Meeresboden z=h, so ergibt das letzte Glied rechts den Wert
(432), .u (437)
Z OZ eh 2 Oz /z=0"
Das erste Glied dieses Ausdruckes ist Null, denn der Austausch A, muß am
Meeresboden verschwinden. Das zweite Glied stellt aber nichts anderes als
den Unterschied Verdunstung— Niederschlag dar, so daß das letzte Glied der
Gleichung (9) bezogen auf ein Wasserprisma vom Meeresboden bis zur Meeres-
oberfläche in der Form
( A, SS) N —V pro Oberflächeneinheit
Ö0Z/z=0
die für die Aufrechterhaltung von stationären Zuständen an der Meeresoberfläche
ausschlaggebende Bedeutung der Wirkung der Verdunstung und des Nieder-
schlages enthält. Der Außerachtlassung dieser beiden Faktoren in der Methode
Hidakas kann man deshalb in keiner Weise beistimmen, denn sie sind in ihrer
Wirkung der seitlichen Salzadvektion größenordnungsgemäß gleichzusetzen.
Größere horizontale Unterschiede des Salzgehaltes kommen nur in den obersten
Schichten vor, aber hier sind auch die Werte der seitlichen und des vertikalen
Austauschkoeffizienten groß, und Advektion und Austausch, in dem auch Nieder-
schlag — Verdunstung inbegriffen ist, regeln die horizontale Verteilung des
Salzgehaltes,
Zusammenfassend läßt sich somit sagen, daß der Anwendung der Methode
Hidakas in der Heranziehung von Kontinuitätsgleichungen zur Überführung
der relativen vertikalen Geschwindigkeiten in absolute schwere Bedenken ent-
gegenstehen, so daß ihre Benutzung nicht angezeigt erscheint,
Berlin, Institut für Meereskunde, April 1941,
Erdmagnetische Karten für das nördliche Ostpreußen.
Von F. Errulat, Hamburg *).
(Hierzu Tafeln 15 und 16 und Tabellentafel 17.)
Das Problem der Beziehungen zwischen den erdmagnetischen Anomalien und
dem geologischen Bau von Ostpreußen, aufgerollt durch die Arbeiten von
A. Schmidt und A, Nippoldt, wurde in den Jahren 1923 bis 1930 in einer
Reihe von Einzeluntersuchungen behandelt, an denen sich H, Reich, E. Kohl,
B. Tiedemann, K, Teichert, O. Baseler und der Verfasser beteiligten. Nach-
dem anfänglich angenommen wurde, daß diluviale, glaziale Sedimente mit ihrem
kristallinen Geschiebematerial an der Gestaltung des magnetischen Feldes wesent-
lich beteiligt seien, führten die Untersuchungen immer mehr zu der vor allem
von A. Schmidt und H. Reich betonten Auffassung, daß der tiefere kristalline
Untergrund selbst der Träger der Störungen sein muß. Im Jahre 1928 gelang
es der Preußischen Geologischen Landesanstalt, die Bewilligung von Mitteln für
eine umfassende Aufnahme des gesamten ostpreußischen Störungsgebietes zu
erwirken, und es wurde vereinbart, daß das Störungsgebiet nördlich von 54° 30‘,
anschließend an die damals schon im Gange befindlichen Arbeiten des Verfassers,
Jurch diesen selbst, das südliche durch Beauftragte der Landesanstalt, auf-
genommen werden sollte.
Für den östlichen Teil des Aufnahmegebietes lagen bisher zwei Veröffent-
lichungen vor, und zwar eine von E. Kohl?) für das Gebiet nördlich von Schloß-
berg, und eine vom Verfasser?) über Profilaufnahmen bei Schloßberg, Ebenrode
und Eydtkau. Vom westlichen Gebiete waren bis dahin aufgenommen: Das west-
liche Samland durch den Verfasser?), das Östliche Samland durch K. Teichert*%),
*) Die Grundlage zur vorliegenden Arbeit bildet ein im Jahre 1933 vom Verfasser erstatteter
Bericht über seine erdmagnetischen Messungen in Ostpreußen, der jetzt erst veröffentlicht werden
zann, Der Bericht ist nur unwesentlich verändert, von den Karten ist die für 4 Z unverändert über-
nommen, die für H auf 1935,0 reduziert worden.
1) Jahrb. d. Preuß. Geol. Land. Anst. 1927, 8. 724 ff, — 2%) Gerl. Beitr. z. Geophys. 25, S. 53
a — 3, Geol. Archiv, II, S. 219, 1923. — 4%) Schr. d. Phys, Ökonom. Ges, Königsberg, LXV,
3, 8, 66.