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Full text: 69, 1941

Groissmayr, F. B.: Die 24jährige Witterungsperiode. 
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Der Januar 1840 wie 1940 war im Osten des Felsen- 
79361 — .. | 19361 — 31 gebirges durchweg kalt bis sehr kalt. Die mit 1836 
371 — 1.9 37|—0.8 beginnende Reihe von St, Louis zeigte im Januar 
38| 12 38| 0.7 bemerkenswerte Übereinstimmung mit jenen 
1239 30 1970 3 100 Jahre später. In Missouri (St. Louis) war 
ormalı* Ahısa — der Januar 1940 der überhaupt weitaus kälteste 
— der 105 Jahre umfassenden Beobachtungsreihe 
{in voller Übereinstimmung mit sehr vielen Orten Mitteleuropas], 
dessen Januarmittel alle Rekorde übertraf. Wie in Europa war der 
Januar auch dort gekennzeichnet durch die außergewöhnliche Gleichmäßigkeit 
der Kälte: überaus tiefe Maxima, während die absoluten Minima meist, wie 
auch in Europa, in anderen Wintern eintraten. So betrug das absolute Maximum 
in St. Louis im Januar 1940 nur + 6.1°. 
Temperatur-Höchstwerte in St. Louis im Januar, 
1931 21.1; 1932 20.0; 1933 18.3; 1934 18.3; 1935 18.3; 1936 19.4: 
1937 16.7; 1938 16.7; 1939 21.1°C. 
Eine weitere auffällige Übereinstimmung dieses Wintermonats: In 
Europa sowohl wie in der Union war der Januar 1940 gerade in den 
hormalerweise thermisch begünstigteren südlicheren Gebieten kälter 
als in den subarktischen. Die Temperaturdifferenz im Januar 1940 
„St. Louis minus Marquette“ war sogar als einziger Fall der 68jährigen 
Gesamtreihe 1873 bis 1940 negativ! 
Ähnlich lagen die Verhältnisse in Europa: Januar 1940 in Königsberg 
kälter als in Upsala! . a 
Nachdem ich nun im ersten Teil meiner Betrachtungen die Bewährung 
meiner wie der MEmery-Periode strenger Nachprüfung unterzog, soll nun unter- 
sucht werden, ob diese Perioden auch für andere Gebiete und Temperaturände- 
rungen erfolgversprechende Aussichten für die Zukunft erwarten lassen. Ich 
eröffne diesen II. Teil meiner Ausführungen über diese Perioden mit einer Unter- 
suchung des Temperaturanstiegs vom Frühling zum Sommer in Berlin und Prag; 
von beiden Orten liegen außerordentlich lange Reihen von mehr als 1!/, Jahr- 
hunderten vor. 
Der Temperaturanstieg in Mitteleuropa vom Frühling zum Sommer. 
Sehr eindrucksvoll tritt die 24jährige Periode auch im Temperaturanstieg 
Zentraleuropas zutage; eine diesbezügliche Untersuchung der Temperatur Sommer 
minus Frühling [t (VI—VIII) —(III—V)] für Tabelle 20. Temperatur °C. 
Berlin und Prag veranschaulicht Tab, 20. Sie N 
läßt deutlich sowohl die 24jährige Schwankung (VI—VIID—(H—V)'' 
wie einen ganz ähnlichen Verlauf der beiden Berlin | Prag 
Stationen [sogar mit gleicher Amplitude] er- 
kennen, nur ist der Anstieg in Böhmen um 
0.2°C im Mittel höher, ein Zeichen etwas 
höherer Kontinentalität, Die Prager Tempe- 
raturreihe ist infolge ihrer Homogenität 
ebenso einwandfrei wie jene von Berlin, 
V.Hlavä& gibt diese in der Meteorologischen 
Zeitschrift, Juli 1940, S. 267 bis 271, und be- 
merkt: „... die Aufstellung der Thermometer 
blieb aber in diesem Hofe (im Klementinum) 
während des ganzen 188- bzw. 160jährigen 
Zeitraumes ununterbrochen unverändert, 
was man, soweit mir bekannt ist, von keiner 
anderen Station mit so langer Beobachtungs- 
reihe behaupten kann ...“ In Abb. 2 (S. 156) 
ı, Genau 9.57 bzw, 2) 9.61° C.
	        
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