Groissmayr, F, B.; Die 24jährige Witterungsperiode,
Tabelle 11. Haparanda, AtXH—I1°C.
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Besonders bemerkenswert
erscheint der sehr hohe Pa-
rallelismus der Jahre 1904
bis 1916 bzw. 1928 bis 1940.
Meine 1936 aufgefundene und
1937 in dieser Zeitschrift ver-
öffentlichte Theorie über
die ungefähre Wieder-
holung der Wintertempe-
raturen im skandinavi-
schen und Ostseeraum
nach genau 24 Jahren hat
somit auch besonders für
die letzten Winter eine
gute Bestätigung erfah-
ren. Vermutlich ist jedoch in
diesem Gebiete eine noch un-
bekannte wahrscheinlich sä-
kulare Periode vorhanden,
wofür die ungewöhnliche Zu-
nahme der Winter, insbeson-
jere der Dezembertempera-
turen spricht, denn die außer-
ordentliche Milderung der
Wintertemperaturen der letz-
ten Jahrzehnte kann unmög-
lich weiterhin progressiv sein, wenngleich für sehr viele Gebiete der Nord-
hemisphäre dieselbe Erscheinung etwa seit der Jahrhundertwende festzustellen
ist. Immerhin scheint in manchen Gegenden bereits ein Umschwung im Sinne
zunehmender Kontinentalität etwa seit der Mitte der dreißiger Jahre eingesetzt
zu haben. In Haparanda betrug die Dezembertemperatur im kältesten Jahrzehnt
1867 bis 1876: — 13.3°, 1929 bis 1938 dagegen nur — 4.3°; in Jakobshavn hatte
der April im Jahrzehnt 1861 bis 1870: — 13.0°, während das Januarmittel
1922/1931 nur — 12.8° betrug.
B2. Der kalte Europawinter 1939/1940.
Da die zur Verfügung stehende Statistik des sowohl in U.S. A, wie Europa
denkwürdig strengen Januar 1940 von fast allen Staaten infolge der Zeitverhält-
nisse überhaupt nicht oder nur in sehr beschränktem Ausmaße zugänglich war,
muß ich mich für Europa im wesentlichen auf die Untersuchung des Winters
1940 in Ungarn, für Nordamerika auf die Union beschränken, Von beiden Staaten
liegen mir die ausgezeichneten Wetterübersichten der amtlichen Stellen voll-
ständig vor (6, 7).
Im Märzheft 1937 dieser Zeitschrift habe ich auf S. 124 folgende Korrelation
hervorgehoben:
„Kkf.: tI1—V Jakobshavn 1840—1851 bis 1857—1911 (1852 bis 1856 fehlt)
mit t XII—V 1864—1875 (XII 1863, 1—V 1864) bis 1881—1935 (24 Jahre später)
von +4. (Helsinki + Königsberg + Wien) = — 0.434 (67 Jahre; r aus den Ab-
weichungen vom Mittel gebildet) bei voller Koinzidenz der beiden Extreme im
24-Jahre-Abstand: 4tI—V Max. Jakobshavn 1847 mit + 8.8 °C, A4tXII—V Min.
1871 mit — 3.4 °C in der europäischen Stationsgruppe.“ Hieraus läßt. sich für
diesen 67jährigen Zeitraum die Regressionsgleichung ableiten: At XII—V 4.
(Helsinki + Königsberg + Wien) = — 0.20 4 t 1-—V Jakobshavn (— 24 Jahre). .
Nun mußte gemäß meiner Theorie die Temperatur von Januar bis Mai des
Jahres 1916 von Jakobshavyn für die kombinierte Winter + Frühlingstemperatur
{Dezember 1939 mit Mai 1940) des Raumes von Südfinnland bis zur Ostmark
von entscheidendem Einfluß sein. 4t1—V Jakobshavn 1916 betrug nun -+4,6°, war
also um diesen Betrag gegenüber dem 67jährigen Mittel zu mild. Gemäß obiger