Dr. Hans Müller-Annen: Singularitäten des Niederschlags io Nordwestdeutschland. 98
Maxima der Niederschlagshäufigkeit allein durch einen hohen Wert der Stägigen
Welle hervorgerufen sind, Diese Werte ragen dann aber isoliert aus der Kurve
hervor und deuten damit ihre größere Zufälligkeit an, Sie sind dann auch nicht
als Singularitäten aufzufassen, So führt auch die Zerlegung in Wellen dazu,
sonst als Singularitäten angesehene Termine noch auszuscheiden,
Verfolgen wir unseren obigen Gedankengang weiter, so kommt man zu dem
Schluß, daß man die hauptsächlichen Singularitäten durch die 13tägige Welle
darstellen kann. Denn die 6- bis 7tägige Welle war so orientiert, daß ihre
zweiten Maxima jeweils mit dem Maximum der 13tägigen Welle korrespondierten.
Die übrigen Maxima der 6- bis 7tägigen Welle fallen mit dem Minimum der
13tägigen zusammen, so daß sich im Resultat nur ein mittlerer Wert ergibt, der
nicht als singulär angesehen werden kann, Dieser Schluß der Übereinstimmung
von Singularitäten und 13tägiger Welle ergab sich einmal aus den Wellen-
betrachtungen, zum andern war schon weiter oben bei der Beurteilung der
Singularitäten auf eine 13tägige Welle hingewiesen, Der Datumsvergleich der
Singularitäten mit den Maxima der 13tägigen Welle zeigt folgendes Bild: Der
Vergleich wurde sowohl mit der Gütersloher als auch mit der Lüneburger Reihe
angestellt. Ohne Zwang ergab sich eine fast vollständige Übereinstimmung,
Ohne Singularitätsdatum blieben die Maxima der 13tägigen Welle am 18. bis
21, IIL, am 12, V., am 22, bis 26, VIL und 18, VIIL_ Die übrigen fanden vielfach
durch beide Reihen belegte Singularitätsdaten, Das gleiche wurde mit den Minima
der 13tägigen Welle gemacht (vgl. dazu Tab, 4). Dabei bleiben ohne Singularitäts-
datum die Minima der 13tägigen Welle 4. bis 8, VI, 2. bis 5, VIL, 25. bis 26. VIIL,
26. bis 28. IX., 21. bis 24. X, und 11. XII. Diese größere Anzahl wird dadurch
hervorgerufen, daß eine der Tab. 65 entsprechende Tabelle für die Minima nicht
aufgestellt wurde, Nimmt man aber statt dieser Tabelle die korrespondierenden
Daten der Reihen von Gütersloh und Lüneburg von S, 85 Mitte hinzu, so bleibt
als singularitätsfreies Datum nur noch der 22, bis 24, XI: Die Übereinstimmung
ist auch bei den Minima gut,
5. Die Termine der Niederschlagssingularitäten,
Unser Schluß, daß die Singularitäten durch die 13tg. Welle darstellbar sind;
wurde also durch den Datumsvergleich ebenfalls bestätigt. Darüber hinaus kann
man entnehmen, daß die Singularitäten besonders gefestigt sind, die außer einem
Extrem der 13tg. Welle ebenfalls eins der 6 bis 7tg. Weile aufweisen. Dies trifft
für alle Maxima der 13tg, Welle zu, außer zu den Terminen 3, bis 6. IV, 11. bis 14. IV,,
12. V., 20, bis 21, IX, und 19, XI, Daraus ergibt sich nun weiter, daß die oben
angegebenen Termine, an denen sich zu einem Maximum der 13tg. Welle kein
Singularitätsdatum fand, doch als singulär anzusehen sind. Es sind also nach
der 13tg. Welle noch weitere positive Singularitäten vorhanden an den Terminen
18. bis 21. 1IL, 8. YIIL, 18, bis 20. IX. und 27, XL
Aus diesem neuen Gesichtspunkt heraus wird die Singularitätstabelle wie
folgt erweitert:
Positive Singularitäten ergeben sich zu den Terminen:
1.00.04 9—12, 209—30 E00... (1—2), 7—8, 24—26
il,..... 16—18, 28— 1. II VYeLıl...... S—10, 20-22, 29
UI...... 8— 9, 18—19, 26-—28 1IX...... 18—20
IY...... (3— 6), (14—16), 29-30 X....,. 2— 4, 12—13, 2831
Var J6—17, 30—H1 Xl...... 1214, 27
VI...... {3} 12—14, 24—26 XII. .,.. 6— 7, 14-—16, 28—29.
Negative Singularitäten zu folgenden Daten:
x. 2, 19—20 VYIl...... 4— 5, 13—15
if,..... 23—24 VYLıL...... 4— 6, 13-15, 25—26
D...... 3B— 4, 12—13, 2324 1X....., 260—28
Mo. l1— 3, 9—10, 1921 Kıwsucs 7-— 9, 20.04
zevin Sm 8, 131—12, 21—22, 27.29 XI...... 1— 3, 2224
VE... 4— 8, (27.98) KIT 0... 1011, 2824.
Die eben mitgeteilten Daten sind also als Niederschlagssingularitäten Nord-
westdeutschlands, insbesondere von Gütersloh anzusehen.