38 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1941,
38 Unterschiede bestehen bleiben an Terminen, die nicht als Singularitäten an-
zusehen sind,
Folgende Kurven sind auf Tafel 6 dargestellt:
(1): mn’, (2): n’’”, (3): m, (4): n’’ (3) = dreitägige Mittelwerte von n’’’ (die f an
der Kurve sind die Stellen entgegengesetzten Verlaufs zu n’). (5): m (3) == drei-
tägige Mittel von m.
VI. Untersuchung auf Wellen.
1. Spiegelungspunkte.
In den vorigen Kapiteln wurde gezeigt, daß die Singularitäten im Nieder-
schlag reell sind. Sie wurden nicht nur an einer Station, sondern an vielen,
ganz verschieden gelegenen Orten nahezu gleichzeitig gefunden, Die Nieder-
schlagssingularitäten zeigen sich bei dieser Gütersloher Untersuchung sowohl
bei n’ als auch bei n’‘ usw. Sämtliche, den Niederschlag darstellende Charakte-
ristika haben zu nahezu denselben Terminen eine bestimmte Abweichung von
der Normalen in der gleichen Richtung,
Außer der Diskussion des sog. Kollektivjahres und des Singularitätenkalenders
hat Schmauß in seiner mehrfach erwähnten Arbeit auch zum ersten Male Wellen
im Kollektivmaterial abgeleitet und Spiegelungspunkte festgelegt, die bei einem
Wellenvorgang vorhanden sein müssen,
Aus den zuletzt mitgeteilten Daten der gemeinsamen Maxima der 3 Stationen
Gütersloh, Lüneburg und München (Tab. 5) läßt sich leicht nachweisen, ob und
wo Spiegelungspunkte vorhanden sind. Zunächst wurden der 21. VI. und der
21. XII als Termine gewählt. Die Kontrolle fiel besonders für den 21. XII. nicht
überzeugend aus. Für die Termine 16. VI. und 13, XII, fiel die Prüfung besser
aus. Es wurde jeweils der Abstand der Maxima in Tagen vor und nach dem
Spiegelungspunkt gegenübergestellt und verglichen:
Abstände der Max, vom 16. VI. Abstände vom 13, XII.
vor 12 22 2. 51 66 S2Tage |) vor 6 31 . 45 51 70 90 Tage
nach 10 25 33 1. 267 SS nach 3 30 34 47 58 6r 87 „
Eine Wellennatur scheint also den Singularitäten eigen zu sein, Wie bei
andern Wetterelementen in einem bestimmten Jahr, läßt sich das Kollektivjahr
ebenfalls auf Wellen untersuchen. Diese Untersuchung wurde zur Festigung des
Nachweises der Spiegelungspunkte, wenn sie auch sehr mühsam und zeitraubend
war, durchgeführt:
1. für Gütersloh für die Elemente n’, n’’ und n’”
2. „ Lüneburg „ das Element n’
3. „ München „„ » x nm’.
Als Methode der Wellenisolierung aus der Gesamtreihe wurde die von Defant
zuerst angewandte Methode benutzt, die von Preusche 1934 erneut aufgegriffen
und mit Erfolg angewandt wurde. Das Prinzip ist, durch Mittelbildung über die
Periodenzeit diese Welle aus der Originalkurve zu löschen. Durch weitere Mittel-
bildung über die ferner vermuteten Perioden werden diese ebenfalls fortlaufend
entfernt, Die einzelnen Wellen isoliert man durch Subtraktion der gemittelten
von der Originalkurve bzw. von der zweimal gemittelten von der einmal ge-
mittelten usw. Genaueres und über die Leistungsfähigkeit der Methode lese man
bei Preusche: Über Niederschlagsperioden in den gemäßigten Breiten der Erde,
Leipzig, Diss. (Weickmann). Die dort gemachten Ausführungen lassen die Methode
für unseren Zweck sehr geeignet erscheinen. Dies wurde auch durch die Ergeb-
nisse bewiesen.
Durch die Auszählung der Maxima läßt sich die mutmaßliche kürzeste
Periode ermitteln. Eine Häufigkeitsdarstellung dieser Abstände der Maxima
ergibt das gleiche. Bei den isolierten Wellen ist ebenfalls solches Häufigkeits-
diagramm angefertigt worden, um die gefundenen Wellen deutlich zu bekommen.
Diese Methode ist feiner als das einfache Auszählen der Maxima selbst. Das
Ergebnis dieser Darstellung wird jeweils mitgeteilt,