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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1941.
ist, Bei der letzten ist in der kontinentalen sowie in der ozeanischen Epoche
das Singularitätskriterium, der hohe Q-Wert, erfüllt, Die Singularitäten sind
hier also ausgeprägt, nicht dagegen in der gzemischten Epoche. Dies beweist,
daß durch die langjährige Niederschlagsperiode eine systematische Verschiebung
der Singularitäten erfolgt, Dies zeigt auch der Vergleich der täglichen Häufig-
keitszahlen in den verschiedenen Epochen: die Maxima z. B. liegen in der
ozeanischen Epoche an andrer Stelle als in der kontinentalen, Dieses Verhalten
könnte einmal besonders untersucht werden,
Die 24jährige Periode scheint im Januar keinen Einfluß auf die Singulari-
täten zu haben. Vielleicht liegt dies daran, daß die 24jährige Periode im Winter
nicht besonders ausgeprägt ist. Die gemischte Periode zu 1, fällt im übrigen
auch mit der kontinentalen Epoche von 2. zusammen,
Im Gegensatz dazu scheint die 24jährige Periode im Juli besser ausgeprägt
zu sein. Der Q-Wert der ozeanischen Epoche ist sehr hoch, der der kontinentalen
Epoche liegt höher als der der gemischten Zeit, Im Juli zeigt sich an der 35-
jährigen Periode nichts Besonderes, Die drei Q-Werte sind etwa gleich,
Die Q-Werte sind nun zwar in gewissen Grenzen zufällig. Drum scheinen
die eben gezogenen Schlüsse nicht begründet. Aus diesem Grunde wurden die-
selben Berechnungen auch für die Monate Februar und Juni angestellt, Die
Ergebnisse: | .
1, 24jhrg. Februar Juni 2, B5jhrg. Februar Juni
a} 0.91} Mittel 1.03 | Mittel 1.01] Mittel 0.75 | Mittel
b) T00S 0.95 0.90 f 0.97 109) 1.05 0.88) 0.82
€} 1.09 Ö.72 0.92 0.75
Vergleicht man diese Werte mit denen für die Monate Januar und Juli, so
ergibt sich dieselbe Abstufung der Werte für die betreffenden Epochen, ja viel-
fach sogar dieselben Werte. Eine solche Übereinstimmung ist nicht als zufällig
anzusehen, Somit gelten einmal die oben gezogenen Schlüsse sowohl für die
Monate Januar und Juli als auch jetzt für die Monate Februar und Juni.
Der Grund des entgegengesetzten Verhaltens von Sommer und Winter wird
natürlich bei dieser mathematischen Behandlung nicht erfaßt. Aus der Unter-
suchung aber geht so viel hervor, daß bei weitergehenden Untersuchungen über
die Schwankungen der Singularitäten Sommer und Winter getrennt behandelt
werden müssen, Zum „Sommer“ müßten nach unseren Ergebnissen die Monate
März, April, Mai, Juni, Juli und August gerechnet werden. Eine Untersuchung
auf noch kleinere Perioden ist aber mit dieser Methode nicht ratsam, da dann
der Zufall stärker waltet.
V. Die Niederschlagsbereitschaft einzelner Tage.
1. Vergleich der Gütersloher mit anderen Reihen,
In der Hauptsache werden in folgendem die Niederschlagstage behandelt,
die > 0.1 mm Niederschlag brachten (n’), In dieser Zusammenstellung wurden
die Maxima mit 109 ausgezählt. Daraus ergibt sich eine Periode von 3.4 Tagen,
Dieser Reihe wurde die von Hoffmeister veröffentlichte Reihe von Lüneburg
gegenübergestellt (1855—1929), also nahezu dieselbe Epoche. Diese Reihe erhielt
108 Maxima mit einer Periode von ebenfalls 3.4 Tagen, Im Verlauf des weiteren
Vergleichs wurden 33 korresponierende Maxima festgestellt (30%). Läßt man
jedoch eine Toleranz von einem Tag zu, #0 erhöht sich die Übereinstimmung
auf 81 Maxima, d. 8, 75%. Die beiden Reihen stimmen also verhältnismäßig gut
überein. Der Korrelationskoeffizient r ergab sich zu 0.30. Die Wahrscheinlichkeit,
daß dieser reell ist, beträgt 1,0001}. Der Betrag ist, da lineare Regression
nicht zu erwarten ist, verhältnismäßig hoch und bei der Länge der Reihe auch
genügend gesichert. Die Übereinstimmung in den einzelnen Monaten ist recht
verschieden, Schlecht ist sie in den Monaten April, September und Oktober,
gut in den Monaten Januar, März, Mai, Juni, Juli und Dezember.
Der Vergleich der Maxima der beiden Reihen legte eine zeitliche Ver-
schiebung der einen Reihe nahe, derart, daß die Lüneburger Reihe einen Tag
+ H. Mühler, Die Behandlung von. Mittelweriten . ,. Aunn, d, Hydr. 1935, 8. 115 und 224.