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Full text: 69, 1941

Dr. Hans Müller-Annen: Singularitäten des Niederschlags in Nordwestdeutschland. 75 
April liefert nur 52% des Maximums, Das Nebenmaximum 81%, das schwache 
Maximum im März 62%, das Septemberminimum 66%. Das schwache Oktober- 
maximum ist durch die größere Monatslänge gegenüber September und November 
erklärbar. Man ersieht dies an der Reihe für m. Im Gegensatz dazu sind bei 
Lüneburg Haupt- und Nebenminimum vertauscht, 
Zur Erklärung vergleichen wir zunächst mit n’: ein Maximum liegt eben- 
falls im Juli, das Hauptmaximum jedoch im Dezember. Die Minima liegen im 
September und April. Hiermit ist also die m-Verteilung nicht erklärbar, sondern 
die Verteilungen des n’”’ und n’”’ sind ebenfalls zu beachten: n’”’ hat ein Maximum 
im Juli und Dezember, das Hauptminimum ebenfalls im September und ein 
Minimum im April. Bei n’”’ ergibt sich ein Maximum im Juli und eins im 
Dezember, dazu die Minima im April und November, 
Man erkennt also, daß weder die Anzahl der Nd. noch die Anzahl der großen 
Niederschlagstage allein ausschlaggebend ist, Bei der Erzeugung des Julimaximums 
sind alle drei Elemente etwa gleich beteiligt. Das relativ hohe Dezembermaximum 
von m geht auf Kosten von n’, das hier sein Haup!maximum hat. Das Haupt- 
minimum im April erklärt sich durch die wenigen Tage mit Nd. über 10.0 mm, 
aber auch n’ und n’ haben hier ein Minimum, Das Minimum im September geht 
auf Kosten won n‘ und n’, die hier ihr Hauptminimum haben, ; 
Zusammenfassend erkennt man das auch an m‘. Man sieht, daß im Juli 
zowohl die Anzahl der Niederschlagstage als auch die Menge/Tag das Maximum 
der Nd.-menge hoch treiben. Das gleiche gilt mit umgekehrtem Vorzeichen für 
das Minimum im April. Sogar das Dezembermaximum wird z. T. durch relativ 
hohe Niederschlagsmengen erklärt (meist unter 10 mm). Dies zeigt die Verteilung 
bei 3— X, wo der Dezemberwert gleich dem Juliwert ist, während bei X” 
allein der Dezemberwert nur 60% des Juliwertes erreicht. Bei m’ ist kein 
Septemberminimum vorhanden, so daß das Septemberminimum bei m wirklich 
durch die geringe Anzahl der Nd,-tage erklärt wird. — In diesem Zusammenhang 
ist noch erwähnenswert, daß m'’‘ im Juni das Maximum hat. Im Juli wird sogar 
das Minimum erreicht zur Zeit des Maximums der Niederschlagsmenge. 
Das Verhältnis n‘:n‘’ ist während des ganzen Jahres etwa gleich hoch, etwas 
höher ist es im Frühjahr und Herbst. Das Minimum wird im Juli erreicht, d.h, 
in diesem Monat ist die Zahl der Tage mit geringem Niederschlag verhältnis- 
mäßig klein. 
Die Niederschlagsmenge/Nd.-tag ist in Gütersloh relativ hoch. Sie übertrifft 
noch die Jahressumme von Helgoland: . 
Helgoland 3.9, Emden 3.8, Lüneburg 3.5, Hannover 3.7, Göttingen 3.5, 
Gütersloh 4.2, 
Nur die Bergstationen Clausthal und Brocken haben mit 6.7 wesentlich höhere 
Werte aufzuweisen. 
II, Pentadenwerte des Niederschlags von Gütersloh. 
Die Erklärung des mittleren jährlichen Verlaufs der Nd,-menge erfolgte 
zwanglos durch die jahreszeitliche Verteilung der Grundelemente. Seit den 
Arbeiten von Schmauß ist es allgemein bekanntgeworden, daß der Jahres- 
yerlauf nicht stetig, sondern in Stufen erfolgt. Dieses Pulsieren erkennt man 
schon gut an den Pentadenwerten. Die Unstetigkeiten (Singularitäten) sind hier 
gut ausgeprägt. Dies liegt daran, daß beim Zusammenfassen von fünf Tagen die 
Zufälligkeiten weitgehendst eliminiert werden. Aus diesem Grunde sind bisher 
die Pentadenwerte zur Darstellung und zum Beweise der Singularitäten auch oft 
benutzt worden, 
In der folgenden Tab. 2 sind die Pentadenwerte für die nachstehenden 
Charakteristika des Niederschlags zusammengesteilt. Die Abkürzung der Nd.- 
elemente erfolgten nach oben mitgeteilter Übersicht. Die Elemente: n’, n”, n””, 
D’'— nn", n'—n'', m, m’, m’, 3 und Z— ZZ" (11 Daten). Die jeweiligen Maxima 
sind fett gedruckt, Der kürzeren Ausdrucksweise wegen numerieren wir die 
Pentaden von 1 bis 73. Die zeitliche Zuordnung ist aus Tab. 2 leicht zu ersehen.
	        
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