Lange, E.: Über die Gewichte astronomischer Zeitbestimmungen, 83
Die letzte Spalte zeigt aber auch weiterhin, daß unterhalb N=6 — mit
Ausnahme von N= 4 — nur wenige und oberhalb N = 14 fast keine Zeitbestim-
mungen vorlagen. Zeitbestimmungen mit drei oder vier Sternen lassen schon
durch ihre geringe Sternanzahl auf besonders ungünstige Witterungsverhältnisse
schließen, und es wird bei ihnen auch meist nicht möglich sein, eine auch nur
einigermaßen günstige Sternverteilung herzustellen. Dieser Umstand und die
äußerst geringe Anzahl der Zeitbestimmungen oberhalb N = 14 veranlaßten mich,
für die unten beschriebene Mittelbildung zwar sämtliche Werte, für die Ableitung
der strengen Gewichtskurve jedoch nur den Bereich von N=6 bis N==14 zu
wählen und die Gewichtswerte für N<6 und N14 durch Extrapolation der
gewonnenen Gewichtskurve zu ermitteln.
Um aber nun sowohl die innerhalb der Grenzen N ==3 bis N=18 noch
vorhandenen Ungleichmäßigkeiten in der Anzahl der Werte M als auch die in
der Natur der Ungenauigkeit der Zeit- Tabelle 3
bestimmungen begründete Streuung auszu- ;
gleichen, wurde ein besonderes Glättungs-
verfahren angewendet, durch das alle
überhaupt möglichen Mittel der aufein-
anderfolgenden Werte von M gebildet wurden,
Das heißt es wurden nicht nur die für
N=83, N= 4 usw. sich ergebenden Werte M
berechnet, sondern auch die Mittel aus
NAHNAID
a
NENNE
BU {7
NENNE NIS)
.&
0.000 |
458
706 |
656 |
1160 |
362 /
605
407 ;
529}
402
478
202
Kos
0.000
458
706
730
802
792
778
754
629
574
M6
527
A16
10
505
502
494
485
479
475
479
464
461
459
457
312
16
60
125
180
362
353
4738
242
1624
24.18
3374
4128
1988
5831
6655
6074
5506
4769
4051
3232
2438
325
1648
586
263
30
3
a0
5
L0.0
5
e.0
5
12.0
Ä
13.0
5
140
5
150
5
16.0
gebildet.
Die Tabelle 3 zeigt das Ergebnis dieser
Mittelbildung, Sie gibt in den Spalten 2
und 3 für N=3 bis N== 18 die direkt er-
haltenen Werte von M und die jeweilige
Anzahl sowie in den Spalten 4 und 5 die
durch die oben beschriebene Mittelbildung
gewonnenen Werte von M nebst deren An-
zahl. Die Zwischenwerte für halbe N sind
natürlich reine Rechenergebnisse, die aber
für die Ableitung der Gewichtskurve als
weitere Bedingungsgleichungen sehr will- ,
kommen waren. 170
Die Tabelle 3 zeigt, daß durch die ge- S | {
nannte Mittelbildung nicht nur eine Glättung ı WS 104614 _—
der M erreicht wurde, sondern daß auch das vor der Mittelbildung in dem be-
sonders viel benutzten Bereich von N=8 bis N= 12 bezüglich der Anzahl sehr
angleichmäßig verteilte Material nach der Mittelbildung genügend gleichmäßig
verteilt ist. Das Verhältnis zweier zufeinanderfolgender n ergibt sich von N==8
bis N=12 z.B. vor der Mittelbildung zu 1:1.0, 1:13,2, 1.8:1 und 1,5:1, nach
der Mittelbildung jedoch zu 1:1.5, 1:1,3, 1.2:1 und 1.4:1. .
Die auf diese Weise gewonnenen Werte für M sind der besseren Übersicht
wegen in der Abb. 1 (s. S, 84} auch noch graphisch dargestellt.
Diese Abb, 1 zeigt deutlich das oben Gesagte, daß nämlich die Werte für
N<5 und N >14 sehr unsicher sind, Durch zwei senkrechte punktierte Linien
ist der Bereich eingegrenzt, auf den sich die folgende mathematische Unter-
suchung erstreckte, Im Gegensatz zu der oben geschilderten zweiten Gewichts-
bestimmungsmethode, die ja zu einem linearen Gewichtsausdruck führte, zeigt
die Abbildung jedoch auch, wie bereits rein erfahrungsmäßig vermutet, daß das
Aug. d. Hrdr. usw. MO, Heft ZU,
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