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Full text: 68, 1940

32 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1940. 
gurasiatischen Kontinent aufgelockerten Luftmasse, daß sich von der See her 
kühlere Meereshuft gegen das Festland in Marsch setzt, Diese trifft hier nicht mehr 
als mit dem Vorübergang einer Zyklone wechselnde Kalt- und Warmluftschwaden, 
sondern nur noch als kühle Seeluft ein, Diese Seeluft mit dem Charakteristikum 
einer Rückseite ist aus denselben Gründen in Marsch gesetzt wie die Seeluft an 
der Südküste Asiens zur gleichen Zeit, Deswegen kann die Erscheinung hier als 
Monsunerscheinung angesehen werden. Erst wenn die Tendenz zu zurückgehen- 
der Einstrahlung für den euraslatischen Kontinent merklich wird, kann jetzt der 
am. meisten nördlich verlagerte Subtropengürtel wetterbestimmend für Mittel- 
auropa und vor allem für die Küstengebiete werden, wo bisher die Seeluft aus 
„erster Hand“ ihre besonders stark wetterbestimmenden Erscheinungen geltend 
machte. Diese neueingetretene Wetterlage, bei welcher die Klimagürtel ihre 
Winterliche Deriode Wonsun-Periede * 
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Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8 
Temperaturänderungen der Atmosphäre infolge Absorption der direkten Sonnenstrahlung über Hamburg. 
(Arithmetische Mittchung aus den Monatswerlen,) 
nördliche Lage haben und diese planetarischen Wetterabläufe für unsere Beob- 
achtungsstation. wirksam werden, kann deswegen auch als planetarischer Zirku- 
Jationseinfluß bezeichnet werden. Im Winter wirkt eine Luftzufuhr von dem 
gurasiatischen Kontinent her. Entsprechend der früheren Sommermonsunlage 
macht sich diese für unseren Küstenört analog als Wintermonsun geltend, Das 
war im Dezember 1938 besonders eindrucksvoll, Der markante Wetterablauf 
der‘ letzten Jahre zeigte klarer diese Dreiteilung, als sie aus einem Mittel, 
welches sich. über einen längeren Zeitraum erstreckt, ersichtlich wird, Denn in 
dem langfristigen. Mittelwert kommen stärker die planetarischen Zirkulations- 
verhältnisse zum Durchbruch, welche sich zwischen Wetterabschnitten mit monsun- 
haften Wirkungen durchsetzen, Will man Scherhags Vorstellung von der lang- 
periodischen Klimaerscheinung?) anwenden, so sind diese drei letzten Jahre durch 
die Ausnahmelage charakterisiert, daß der asiatische Kontinent große Wärme- 
zufuhren erhalten bat wie auch alle anderen Gegenden der Erde, Doch wirkt 
sich diese Erscheinung dann über Land stärker aus als über See, und dadurch 
wird die sommerliche Monsunlage und der herbstliche Hochdruckeinfluß aus- 
geprägter, Die gegen die früheren Jahre milderen Winter werden dann auf die 
Meeresräume größere Wärmeeffekte ausüben als über Land, weil die Auskühlung 
eines Kontinentes immer kräftiger vor sich geht und die Sonnenwirkung‘ im 
hohen Norden im Winter nicht so große Unterschiede aufweist, Man könnte danach 
1) Siehe: Ann, d, Hydr., Hamburg, Mai 193%
	        
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