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Full text: 68, 1940

434 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1940. 
Richtung der Kamm bis zum Großen Hundstod (Pkt. 2594), in nördlicher über 
die Hocheisspitze (2523) bis zum Hochkalter (2603) ansteigt. 
In dem von diesen Bergzügen umgebenen Wimbachtal hatte sich am 
Morgen des 6, August 1939 eine Hochnebeldecke gebildet (Abb. 1), wie sie ähnlich 
auch im Diesbach- und Saalachtal im Vordergrund der Abbildung zu sehen ist 
and auch nach Süden vom Beobachtungsort aus im Tal der Leoganger Ache lag, 
Der Himmel war zu %,4 bedeckt mit hohem, sich nach W leicht senkendem Se, der 
im E einen schmalen Streifen des Himmels freiließ (in den Abbildungen in der 
Höhe der Watzmanngipfel zu erkennen), was an diesem Tag zu einem außer- 
gewöhnlich prächtigen Sonnenaufgang geführt hatte. Die ruhenden Talnebel 
waren von Sonnenaufgang an fast unverändert geblieben, als mit dem langsam 
auffrischenden Höhenwind gegen 8%h Bewegung in sie kam, Langsam flossen 
aus dem Wimbachtal die Nebel über nach dem Diesbachtal, brandeten nach Süden 
hoch in den Wimbachgries, während im Saalachtal die Nebeldecke sich talwärts 
verschob und auflöste, In Abb. 3 etwa um 8% % hat dieser Vorgang seinen Höhe- 
punkt, in Abb. 4 stoßen im Tal schon wieder die Wolken vor, während das Über- 
luten verstärkt noch anhält und dabei den zwischen den beiden Scharten liegenden 
Sigeret-Kopf (2063) einhüllt, um 60 m übersteigt und insgesamt etwa 300 m tief 
herabfällt. Der Vorstoß der Wolken im Saalachtal (Abb. 5 und 6) erfolgte sehr 
schnell mit dem wenig später (8%b) erfolgenden Einbruch der von WNW vor- 
stoßenden Kaltluft, in deren heftigem Schauer die Sicht auf wenige hundert 
Meter zurückging und so der weiteren Beobachtung ein Ende setzte. 
R. Süring?) schildert diese wasserfallartigen Hinderniswolken als verhältnis- 
mäßig selten, da sie eine starke Hochnebeldecke, einen Steilabhang auf der Lee- 
seite und eine Unterbrechung der Hindernisströmung zur Voraussetzung haben, 
Alle drei Bedingungen waren an diesem Tag erfüllt. Die Hochnebeldecke hatte 
eine Mächtigkeit von etwa 400 m; es herrschten nach Salzburger und Grazer 
Meldungen?) in der Frühe noch Östliche Winde vor, die wohl durch Stau das 
Überkämmen der Nebel aus dem Wimbachtal verursachten; die darübergelagerte, 
sich langsam durchsetzende allgemeine Westströmung unterbrach die Örtliche 
Hindernisströmung und brachte sie zum Erliegen, was aus den Meldungen von 
Salzburg hervorgeht, M. Diem, D. F.S, Ainrine., 
2. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 153: Deutsch-Ostafrika. 
— Aus der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen 
Seewarte. — Witterungsverlauf am Ausgang der großen Regenzeit in 
Kibuku®,. Beobachtungstag: 3, Mai 1988; 
6r; Die Nacht war sternklar, aber schon hat sich eine leichte Nebelschicht 
über die Landschaft gelegt. Während der Nacht wehte ein lebhafter Wind aus 
wechselnden Richtungen, die Tiefsttemperatur betrug etwa 13°: zur Zeit der 
Beobachtung zeigt das Thermometer 15°, Im S liegen dichte Nebelmassen, die 
jede Fernsicht unmöglich machen. Das Gebirge im E ist in seinem oberen 
Drittel mit Kuppen und Kämmen noch ziemlich klar zu erkennen, in den tieferen 
Lagen wird es jedoch durch Nebel, die aus dem Mbakanatal aufsteigen, verhüllt, 
Nach N und W besteht noch eine schwache Fernsicht durch die Nebelschleier, 
die, von S und SE ziehend, das Land bedecken. — 8b; Die Temperatur ist auf 
17° gestiegen. Der zwischen S und E pendelnde Wind scheint nachlassen zu 
wollen, wenn auch seine Stärke im Augenblick noch 5 beträgt. Die Dichte des 
Nebels schwankt außerordentlich, Bald erscheint über uns das Blau des Himmels, 
um ebenso rasch wieder zu verschwinden, So ist der Schein der Sonne, die 
selbst nie zu sehen ist, bald mehr, bald weniger kräftig. Der Nebel scheint 
sich mit fortschreitender Tageszeit verdichten zu wollen. — 10%: Diese Ver- 
mutung hat sich bestätigt. Der Nebel liegt jetzt so dicht, daß die Umrisse der 
Bäume auf 100 m nur undeutlich zu erkennen sind, t 17°. Der Wind weht aus 
') RR. Süring, Die Wolken, Leipzig 1936, S, 45/46. 
5 Entnommen aus „‚Täglicher Wetterbericht der Deutschen Seewarte“. 
3 Wegen der Lage der Pflanzung Kibuku und weiterer klimatograph. Witirgsschldrg. des Verf, 
s, Ann, d. Hydr, usw. 1936 8, 118, 319; 1937 S. 44, 585; 1936 S, 139, 259, 363; 1939 T 201, 530.
	        
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