114 Ansınalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1940,
ostfriesischen Inseln liegt, analog den Temperaturverhältnissen, befindet es sich
im Bodenwasser in Gebiet der Tiefen Tinne (Abb, Sb). Der vertikale Salzgehalts-
gradient beiträgt auf 54° N und 08° E rund 2,51 %g. Dieser Gradient wächst
weiter nach Osten bis auf 3,5 °%%, an. Die Entfernung zwischen den beiden Lagen
der 32,25 V.g-Isohaline beträgt rund 17 Sm; die Neigung der Fläche zwischen
Öberfläche und Boden etwa 2’ 127.
Die Helgoländer Tiefe Rinne wird wie sehon erwähnt von stark geschich-
tetem Wasser eingenommen, Neben dem starken vertikalen Gradienten der
Temperatur ist auch ein solcher des Salzgehaltes zu beobachten, und Zwar von
3.03 %/5 (Abb, 6a und 6b). Die verschiedenartige Lage der Kerne des Wirbel.
gebietes hinsichtlich ihrer Dichtererhältnisse in. beiden Horizonten hat verwiekelte
Wasserbewegungen in diesem verhältnismäßig engen Raum entstehen Jassen. Es
ist nicht ausgeschlossen, daß durch derartige hydrographischen Verhältnisse wie
in diesen Maikarten der Oberfläche und des Bodens wirbelartige Ausräum-
bewegungen innerhalb der Tiefen Rinne ausgelöst werden, deren Bedeutung für
die Bodenfauna und -flora eingangs geschildert wurde,
d) 22, VL. 1935. Die Temperatur- und Salzgehaltsverteilung vom 22%. VI. 1935
wird in Abb. 7 und 8 wiedergegeben, Die zugehörigen mittleren Windverhält-
nisse der Pentade 18. bis 22. VI 1935 sind in Tabelle 6 dargestellt.
Tabelle 6, Prozentuale Häufigkeit der Windrichtungen und mittlere Windstärken (BT)
bel F, Sch. „Weser“ und „Elbe 1“ während der Pentade 18, bis 22. VL 1935.
(Schiffe INNEINB.ENE| E |ESE| SE JSSE/ 8 |ssw/sw/wawlwnwisw xx wanel
{BB I7]7 80200008 RL .‚ 07 Im
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Zu Anfang der Pentade entwickelte sich eine starke Nordwestwetterlage, die
gegen Ende der Pentade von einer ausgesprochenen südöstlichen mit verhältnis-
mäßig schwächeren Winden als vorher abgelöst wurde [siehe (13) 1935 auf S, 15
und 39], Eine durch die Windverhältnisse verursachte bemerkenswerte Strom-
komponente ist überschlagsmäßig in den zugehörigen Strombeobachtungen nicht
zu. erkennen, In der Temperaturverteilung ist ein wesentlicher Einstrom nur in
der Oberfläche (Abb, 7a) zu vermuten, während in dem Bodenwasser (Abb, 7b}
eine auffällige Gleichförmigkeit des Temperaturzustandes bemerkenswert ist, Auf
54° N und 08° E beträgt der Temperaturunterschied zwischen Oberfläche und
Boden rund 1.5°C und die entsprechende Salzgehaltsdifferenz nur 0,25 %, (Abb, 8).
Erst im Kerngebiet des Ostwasserkörpers und auch im Gebiet der Tiefen Rinne
werden die vertikalen Temperaturgradienten zusehends größer, Hier betragen
die Temperaturdifferenzen zwischen oben und unten 3.7° C bzw. 6.1°C und die
entsprechenden des Balzgehaltes 1.15%, bzw. 0,62%, Auffällig in diesem Zu-
sammenhang- ist, daß in der Tiefen Rinne ein relatiy kalter Restwasserkörper
lagert, der die größe Temperaturdifferenz mit der Oberfläche bedingt. Trotz
des höchsten Salzgehaltes des Bodenwassers in diesem Gebiet südlich von Helgo-
land ist von einer ausgesprochenen Salzgehaltsschicehtung innerhalb der Tiefen
Rinne nicht zu sprechen,
Vergleicht man z.B, die Lage der 31,76 %.,-Isohaline in beiden Horizonten
{mittlere Lageverschiebung nur 32/, sm), so beträgt die Neigung dieser Isohalinen-
gbene zwischen Oberfläche und Boden ungefähr 10’ 40”.
e) 25. VII, 1935. In den Abb, 9 und 10 wird die Temperatur- und Salz-
gehaltsverteilung vom 25. VIL 1935 dargestellt. In Tabelle 7 sind die zugehörigen
Ergebnisse der Windbeobachtungen der Pentade vom 21. bis 25, VIL 1935 zu-
sammengefaßt, In dem vorliegenden Fall hat man es mit einer bemerkenswerten
Nordwestwindwetterlage mit durchschnittlich starken bis steifen Winden aus
dieser bevorzugten Richtung zu tun. Demgegenüber ist eine ausgebildete Strom-
komponente nach Südosten oder Osten in den Strombeobachtungen der Feuer-
schiffe überschlagsmäßig nicht zu erkennen [siehe (13) 1935 auf S. 16 und 401.