Goedecke, E.: Die heutige Kenntnis v. d, Morphol, a, Hydr. d. Helgoländer Tiefen Rinne usw. 413
Tabelle 3. Prozentuale Häufigkeit der Windrichtungen und mittlere Windstärken (Bi)
bei F, Sch. „Weser und „Eibe 1“ während der Pentade 2. bis 6. V. 1935.
| F.Schiff |NNE| NE |ENB| E |ESE|sE] Ss | Sw |wsw| w IWNWNW NN wEStiel
a3 171. 183 17.17.13. 13 18 2.0 | . 17 13 18
. „Weser“ [ {6 1.0 is . 28 20| 3.0 do] Ze’ 0 . (25 40 | 0
uf %I3 1127 3 838 17 83. 1.20 |. 28 17 13 17 (3 .
„Bibe 1 {| 20 18, 30 22|25| 16! 1] . 30 25 30 [1530| Y
Feuerschiffen das monatliche Maximum der Stromgeschwindigkeit während dieser
Mai-Pentade beobachtet, Bei „Weser“-F. Sch. setzt der Strom am 4. V. 1935 um 16000
nach NWzW1/,W mit 102 cm/sec und bei „Elbe 1“-F. Sch. am 6. V. 1935 um 0400h
nach WNW1AAW mit 132 em/sece, Wegen des vermutlich schwachen Windeinflusses
sind für diese beobachteten maximalen Stromgeschwindigkeiten in erster Linie
die zu dieser Zeit stark ausgebildeten Gezeitenströmungen verantwortlich zu
machen. Es wurde daher im folgenden die mittlere Stromgeschwindigkeit der-
jenigen Strömungen, deren Richtung nach dem Sektor zwischen NW und SW
während dieser und zum Vergleich während der beiden früheren Pentaden
zeigten, aus den Beobachtungen beider Feuerschiffe berechnet (Tabelle 4).
Tabelle 4. Mittlere Geschwindigkeiten der bei F, Schiff „Weser“ und „Elbe 1“
beobachteten Strömungen des Sektors zwischen NW und SW während der ersten drei Pentaden.
Pentade | 25, bis 29, 1.1935 ‚ 10, bis 14. 111, 1935 : 2, bis 6. V, 1935
F. Sch, „Weser“..........] 42 ecm/sec 41 em/sec ; 51 cm/see
F, Sch, „Elbe 1“ ve... 0000 | 76 em/see | 69 em/sec 80 cmf/see
Die größeren Stromgeschwindigkeiten im Mai wurden zur Springzeit (am
5. V. 1935 war Springtide) beobachtet, während die geringeren im Januar und
März während der Zeit von Mitteltide zur Nipptide gemessen wurden (16). Größen-
ordnungsmäßig stimmen diese Zahlenangaben mit den von biologischer Seite (1)
bereits mitgeteilten überein. Da der Ebbstrom in der Deutschen Bucht im all-
gemeinen nach Westen setzt, stimmen diese für den westlichen Sektor abgeleiteten
Mittelwerte mit den Angaben, die bisher über den mittleren Gezeitenstrom bei
den am Eingang der Weser- und Elbmündung liegenden Feuerschiffen gemacht
sind, sehr gut überein (15), Der mittlere Ebbstrom bei „Weser“-F, Sch. setzt
rw. 295° mit 41 em/sec und bei „Elbe 1“-F. Sch. rw. 285° mit 72 ecm/sec.
Wenn man von der Temperaturverteilung im Bodenwasser (Abb. 5b) ab-
sieht — bier sind die Temperaturbeobachtungen lückenhaft — zeigt diejenige
im Oberflächenwasser recht verwickelte Verhältnisse. Anscheinend ist auf Grund
des Einflusses der verhältnismäßig schwachen Ostwindwetterlage und der wahr-
scheinlich stärkeren Einwirkung der Gezeitenströme auf den hydrographischen
Oberflächenzustand eine rückläufige Tendenz des zu dieser Jahreszeit immer
kälteren Westwasserkörpers gegen das wärmere Ostwasser vorhanden, In verti-
Icaler Hinsicht bestehen daher bemerkenswerte Temperaturgradienten. Auf 54° N
und 08°E beträgt die Temperaturabnahme bis zum Boden rund 06°C und im
Gebiet der Tiefen Rinne sogar rund 1.8° CO (siehe Abb. 5a und 5b). Ferner ist
häufig zu Beginn dieses Monats zu beobachten, daß sich das relativ kalte Tiefen-
wasser des westlichen Wasserkörpers im Gebiet vor den östfriesischen Inseln
als eine Zone minimaler Temperatur an der Oberfläche bemerkbar macht
(Abb. 5a).
Die aus den Temperaturverhältnissen der Oberfläche herausgelesene rück-
läufige Tendenz des Westwasserkörpers macht sich in der zugehörigen Salz-
gehaltszustandsübersicht (Abb. 6a) vermutlich durch ein kräftiges und groß-
räumiges Wirbelgebiet vor den Flußmündungen bemerkbar, Der Oberflächen-
salzgehalt nimmt von Südwest nach Nordost von 32.30 °/0g bis auf 28.68 / ab,
also eine Salzgehaltsänderung zwischen den Kernen der beiden Wasserkörper
von 3,62%.) auf 17'/, sm Entfernung, Am 29, I 1935 wurde derselbe Betrag der
Salzgehaltsänderung im gleichen Sinne schon auf 10 sm Entfernung beobachtet,
Während das Maximalgebiet des Salzgehaltes an der Oberfläche dicht vor den