412 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1940,
man auf Äbb. 2a und 2b die Lage der 32.5" 0-Isohaline, so beträgt die West-
wärtsverschiebung dieser Isohaline an der Oberfläche ungefähr 11 sm. Betrachten
wir die 32.5°/-Isohaline als die Schnittlinie der Grenzfläche (Konvergenzfläche)
zwischen den beiden sich überlagernden Wasserkörpern mit der Meeresoberfläche,
so beträgt die Neigung dieser ungefähr von W nach E einfallenden Grenzschicht
größenordnungsmäßig 1:;1000 oder rund 8 24”,
Die Tiefe Rinne von Helgoland ist zu dieser Zeit in der gesamten. Wasser-
sAule von fast einheitlich warmem und in der Tiefe von sehr salzreichem Wasser
erfüllt. Nur im östlichen Teil der Rinne wird die Temperatur und Salzgehalts-
differenz zwischen Oberflächen- und Bodenwasser zusehends größer, Die Kon-
vergenzzöne liegt also noch über diesem Teil der Tiefen Rinne.
6) 14. I1L, 1935. In Abb, 3 und 4 ist die Temperatur- und Salzgehaltsverteilung
vom 14, IIL 1985 dargestellt. In der zugehörigen Tab, 2% sind die mittleren
Windverhältnisse zusammengefaßt.
Während der ganzen Pentade hat sich eine sehr beständige Östwindweitter-
lage herausgebildet. Die Strombeobachtungen weisen diesmal bei beiden Feuer-
schiffen eine bemerkenswerte westliche bis westnordwestliche Komponente auf
[siehe (12) 1935 auf S, 14 und 838], Dagegen liegt die Konvergenzzone weiter
Tabelle 2. a als Nr Eh an um ins-
, ; Häufiekeit. der Windrichtungen und esondere die Oberflächenverhältnisse
Se reatsterken (bt el. Sch Weser“ and (vgl, Abb, 4a mit 2a), Im Gegensatz
„Elbe 1“ während der Pentade 10. bis 14, III. 1935. zur Januar-Lage sind an diesem Beob-
—. — | „ Sschtungstag zwei kräftige Wirbelge-
| ENE | E | ESE*) biete, deren Kerne vor der Elbmün-
dung und südöstlich von Helgoland
liegen, entstanden, Wieder ist wie im
Januar die Ausgestaltung dieser Wir-
bel nicht tiefgründig zu nennen, Im
Bodenwasser besteht an den Rändern
des in der Tiefe lagernden salzreicheren Westwasserkürpers eine allmähliche
Vermischung mit dem auf flacheren Gebieten liegenden salzärmeren Ostwasser-
körper (Abb. 4a und 4b). In thermischer Hinsicht bestehen zu dieser Jahres-
zeit, wie zu erwarten, nur geringe Unterschiede zwischen Oberfläche und Boden
{Abb. 3a und 3b). Auch die Salzgehaltsverhältnisse (Abb. 4a und 4b) zeigen
z.B, auf 54° N und 08° E keinen gusgesprochenen vertikalen Gradienten (er
beträgt nur etwa 0.5 bis 0,6% 9). Erst im östlichen Teil des Konvergenzgebietes,
z. B. im Kern des südlichen Teilwirbelis vor der Elbmündung, wird der vertikale
Salzgehaltsgradient beträchtlich größer (bis zu 3,1% .,), Vergleicht man wiederum
die Lage einer bestimmten Isohaline (z. B. der 33.0 %-Isohaline) in beiden Hori-
zönten, so besteht eine Verschiebung von nur 5 sm. Die Neigung dieser Iso-
halinenfläche beträgt ungefähr 7° 50°,
Die Tiefe Rinne von Helgoland zeigt in ibrem hydrographischen Aufbau
fast Homothermie und Homohalinität, Sie liegt in dem Bereich des nördlichen
Randes des zwischen Helgoland und Wangeroog liegenden Westwasserkörpers
{siehe Abb. 4a und 4b). Da die Konvergenzzone weiter Östlich von der Rinne
liegt, ist anzunehmen, daß die Bewegungsverhältnisse innerhalb der Kinne in
erster Linie durch die Gezeitenströme, also durch vorwiegend periodische Wasser-
versetzungen bedingt werden. ;
<) 6, V. 1935, Die Temperatur- und Salzgehaltsverteilung vom 6. V. 1935
wird in Abb, 5 und 6 wiedergegeben. Die zugehörigen mittleren Windverhält-
nisse der Pentade 2. bis 6, V. 1935 sind in Tab, 3 (&, S. 413) dargestellt.
Auch hier lernt man wieder eine ausgesprochene Ostwindwetterlage mit im
Mittel schwachen Winden kennen, In den Strombeobachtungen ist aber augen-
scheinlich eine wesentliche stärkere westlich gerichtete Stromkomponente der
Gesamtströmung (Gezeiten- plus Reststrom) als in den beiden früheren Pen-
taden zu erblicken [siehe (14) 1935 auf S. 15 und 39]. Wird doch bei beiden
*}) Die übrigen Hauptwindrichtungen wurden nicht beobachtet.
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