36 Defant, A.: Die ozeanograph. Verhältniss ]
graph. Verhältnisse während der Ankerstation des „Altair“ usw.
ist kein Zufall, daß die Zusammenhänge sich so deutlich haben herausschälen
Jassen. Sie sind hydrodynamisch notwendig und immer vorhanden, wenn sie
auch vielleicht häufig durch unperiodische Störungen, durch Beeinflussungen von
außen (Atmosphäre) überdeckt sein mögen. Es ist erfreulich, daß man nun
wenigstens an einem bestimmten Fall die ursächlich notwendige Verknüpfung
der Erscheinungen zahlenmäßig erfassen konnte.
Es ist früher erwähnt worden, daß wir zunächst angenommen haben, die Massen-
verteilung passe sich den geänderten Stromverhältnissen unmittelbar an. Dies würde
besagen, daß keine Phasenverschiebung zwischen Stromschwankungen und Schwan-
kungen des thermo-halinen Aufbaus vorhanden ist; unmittelbar mit den ersteren
Schwankungen würden sich auch die letzteren einstellen, Dies würde bedeuten, daß
wir es mit einem statischen Problem zu tun haben. Wir wissen aus ähnlich ge-
lagerten Fällen in der Geophysik, daß man mit dieser Auffassung irregehen kann,
denn ohne Zweifel ist das Problem ein dynamisches. Es kommt in diesen Fällen
ganz auf die Periode der freien Schwingungen des Systems an und auf ihr
Verhältnis zur Periode der erzwungenen Schwingungen, ob eine Phasen-
verschiebung zwischen den die Änderungen im ozeanischen Aufbau erzwingenden
Stromschwankungen und den Schwankungen in diesem Aufbau besteht oder nicht,
Diese Überlegungen führen zur Frage nach den freien Schwingungen eines
bestimmten ozeanischen Aufbaus eines Meeresteils, die sich aus einer plötzlichen
Störung, etwa durch äußere Einflüsse bedingt, entwickeln und im Laufe der Zeit mit
einer diesem Aufbau und den Dimensionen des schwingenden Systems eigentüm-
lichen Eigenperiode abklingen. Eine theoretische Lösung dieses Problems ist bisher
nicht versucht worden. Es ist selbstverständlich, daß man es in seiner Allgemeinheit
auch so leicht wird nicht lösen können. Aber man kann den Fall etwas schemati-
sieren dadurch, daß man einen zweifach geschichteten Ozean betrachtet, dessen beide
bewegte Wasserkörper durch eine Diskontinuitätsfläche der Dichte geschieden sind.
Wir suchen nach den Schwingungen dieser Grenzfläche, in erster Linie
nach der Periode ihrer freien Schwingungen (Eigenperiode), die nur vom
Aufbau und den Dimensionen des schwingenden Systems abhängen kann.
4. Die Eigenschwingungen innerhalb eines zweifach geschichteten Ozeanraumes
und an seiner inneren Grenzifläche.
Den obigen Erörterungen entsprechend betrachten wir einen zweifach ge-
schichteten Ozean mit einem oberen und einem unteren homogenen Wasserkörper.
Die Lagerung der Diskontinuitätsfläche
zwischen beiden Wasserarten ist im statio-
nären Zustand bestimmt durch ihren
Dichteunterschied und durch die Richtung
und Stärke der in ihnen vorhandenen
Ströme. Wird diese stationäre Lagerung
der Grenzfläche durch einen einmaligen
Impuls aus ihrer Gleichgewichtslage ge-
bracht, so vollführt sie um diese statio-
näre Lage entsprechend den Dimensionen
des Systems freie Schwingungen fest gege-
bener Periode, Wir wollen versuchen, die
Größe dieser Eigenperiode zu ermitteln,
Wir wählen folgendes ozeanographisches
Modell: Ein Meer der Tiefe H ist zweifach
geschichtet: Der untere Wasserkörper mit
der Dichte o, reiche im Mittel bis zur
Höhe h, über dem Meeresboden, der zweite,
darüberliegende Wasserkörper mit der
Dichte 0, hat die Mächtigkeit h,, so daß die
Meerestiefe H = h, +h, ist (Siehe Abb. 20).
. Wir nehmen weiter an, daß im oberen und
unteren Wasserkörper stationäre Grundströmungen senkrecht zur Bildebene in
Abb, 20 vorhanden sind, Wir legen ein rechtshändiges Koordinatensystem (x, y, z}
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