Neuere Veröffentlichungen,
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zeschrieben worden, Auch die Erfahrungen der
Handelsmarine sind darin verwertet, so daß das
Werk der gesamten Schiffahrt etwas bietet. Dem
Schiffsoffizier fällt jedoch sofort das Fehlen einer Be.
aandlung aller mit der Ladung zusammenhängen-
den Fragen auf; die Stabilität z, B. wird in dem
Abschnitt. „Boote unter Segel“ nur ganz kurz ge-
streift und. erst viel später unter ., Verhalten bei
starkem Secevang‘* wieder herangezogen, aber in
einer Form, die wenigstens eine kurze Einführung
in die Stabilität voraussetzt, Diese Beschänkung
les Stoffes entspricht der Hauptaufgabe des
Werkes, die in allen Teilen erfüllt wird. Besonders
anschaulich ist im 2, und 3. Teil das Manörrieren
mit Fahrzeugen jeder Art dargestelleg und ebenso
im 4, Teil die Bergung beschädigter oder gestran-
deter Fahrzeuge, Bedingt durch die schnell fort-
schreitende Technik sind beachtliche Erweiterungen
der 1. Auflage wie die Abschnitte ‚„Olübernahme
auf See* und „Fahren mit dem Bugschutzotter-
zerät‘* sowie viele Skizzen, deren Dentlichkeit
übrigens unübertrefflich ist. Sogar der Sportsegler
ändet im Kapitel „.Wetisegeln“ Berücksichtigung.
— Abschließend sei noch die Kürze und Klarheit
des Textes hervorgehoben und die Übersichtlich-
keit des ganzen Werkes. Zweifellos ist es für die
Kriegsmarine das, was es sein will, „ein Handbuch
für Unterricht und Praxis“, ein Lehrbuch und zu-
gleich ein Nachschlagewerk, G, Schröder.
Rudolf Spitaler, Die Bestrahlung der Erde
durch die Sonne und die Temperaturverhältnisse
in der quartären Eiszeit. Abhandlı d, Deutsch.
GeseNsch. dd, Wissenschaften u. Künste in Prag:
Mathem.-Naturw. Abt. IT, Bd, Prag 1940, Ver-
lay d. Disch. Gesellsch, cd. Wiss, u. Künste in Prag,
Vertrieb: Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus
) nn (75 8, Preis 3 RM).
In diesem Buche hat R. Spitaler die Ergeb.
nisse seiner früher (meist in Gerl, Beitr, z, Geophys,)
zrschieaenen Untersuchungen und dazu Neues, bis-
her Unveröffentlichtes zum Thema „Eiszeit“ zu-
sanımengefaßt, so daß sich der Leser einen guten
Überblick über die von Spitaler vertretene
zölare Bestrahlungstheorie der Kiszeit
rerschaffen kann. Spitaler geht davon aus, daß
die Besirahlungsverhältnisse der Erde durch die
Sonne abhängig sind von d.n Elementen der Erd-
jahn: der Exzentrizität, der Sechiefe der Ekliptik
zud der Perihellänge, Dann ergeben sich aus den
Auderungen dieser Elemente Bestrahlungsände-
nıngen und damit Klimaänderungen, und diese sind
nach Spitaler in den jüngsten geologischen Zeiten
Jerart gewesen, daß sie in Vorzeichen und Stärke
zur Erklärung der quartären Eiszeit ausreichen,
Bezüglich der periodischen Veränderungen
der Erdbahnelemente im letzten Jahrmilliont
and darüber hinaus stützt sich Spitaler auf die
Berechnungen von Pilgrim und Farland, Er
sutwickelt eine neue vereinfachte Formel zur Be
echnung der täglichen Bestrahlung, wobei er damit
»periert, daß es eine bestimmte Zenitdistanz der
Sonne geben muß, bei der die mittlere Bestrahlung
anes Tages eintritt, Mit Hilfe der Formel läßt
sich auch die mittlere Tagesbestrahlung für größere
Zeitabschnitte (Vierteljahre) finden. So berechnet
ler Verf, auf Pilgrims Daten der Erdbahn-
3lemente sich stützend, die sommerliche und wiater.
liche Bestrahlung für die ganze Eiszeit und gibt
tabellarisch und z. T. graphisch die Bestrahlungs-
Jifferenzen Eiszeit-Gegenwart wieder,
Hierbei ergibt sich die Frage, was die ermit-
jelten. Bestrahlungsdifferenzen in Temperatur-
Abb, 1, Temperaturabweichung (*C) in Euraslien
im Sommer 917900 (vor 1850),
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Abb. 2. Temperaturabweichung (°C) in Eurasien
im Winter 938 600 (vor 1850).
graden bedeuten, wozu Spitaler gleichfalls
einen Lösungsversuch beisteuert, Die Abb. ] und 2,
Dach Spitalers Tabellen 15 und 16 (8. 36, 37)
entworfen, mögen veranschaulichen, was dabei
über Eurasien als Extrem negativer Temperatur-
abweichung im Eiszeitalter gegenüber der Gegen-