Kleinere Mitteilungen,
397
blitzte die untergehende Sonne von Zeit zu Zeit durch die Wolken. Nunmehr
hat sich das Gewölk über uns weit über die Höhe des Gebirges erhoben. und
zibt den Lukwangule mit seinen Kuppen frei, Die geschlossene Wolkenmasse ist
in Auflösung begriffen, nach W tritt sie mehr und mehr in Form von groben
Schäfchenbildungen auf, Gegen 8 ist die Auflösung nicht in dem gleichen Maße
zu erkennen, Die Schichtung ist dort gröber und dichter und schließt mit einem
Streifen zusammenhängender, geballter Wolken ab, deren Streichrichtung von E
nach W verläuft, Es ist unverkennbar, wie die Lagerung der Wolkenschichten
von der Gebirgsform beeinflußt wird. Die Niederungen im W und S liegen im
Dunst. Auf halber Höhe des Gebirusabhanges im E formt sich ein von S nach
N an Dichte und Breite zunehmender Nebelstreifen, hier sich auflösend, dort
dicht in die Höhe steigend und den Kamm des Gebirges verdeckend. Im NE
wird er so massig, daß er dort das ganze Gebirge verhüllt und mit den hoch-
liegenden Wolken zusammenzufließen scheint. — 20h: t 15°, Wind SW 2. Über
uns glänzen in ungetrübtem Lichte weithin die Sterne. Nur im S und SW ist der
Himmel bedeckt. Am Hang des Lukwangule formen sich, aus Schluchten auf-
steigend, Nebel. Die feierliche Ruhe und Erhabenheit der Nacht erfüllt Berg und Tal.
29. September, Tiefst-Temperatur der Nacht 13°. 6h: t 14°. Es weht fast
unmerklicher Wind aus NE. Über uns vollkommen klarer Himmel. Hinter dem
Kamm des Lukwangulemassivs lugt ein schmaler Streifen silberglänzender Wolken
hervor, Im NE quellen aus einem Talkessel am Hang dicht geballte Nebel, die
höher als unser Standort liegen, Geringer Dunst verschleiert den Gebirgshang.
Im W liegt die Ebene unter einer dichten Wolkenmasse, die sich weit über
ansere Standortshöhe erhebt und jede Fernsicht ausschließt, Sie zieht sich bis
in. die uns nahe liegenden Täler heran und steigt hier als Nebel talaufwärts.
Auch im S liegen Wolkenmassen über der Niederung, die jedoch unter uns eine
Fernsicht bis zu etwa 10 km gestatten, Am S-Hang des Gebirges quellen weiße
Wolkenballen hervor. — 7b; Alles ist in Nebel gehüllt. Die Sonne ist durch
ihn nicht zu erkennen. Die Täler sind von Nebel ausgefüllt, Wir selbst befinden
uns, wie es scheint, gerade knapp unter der unteren Grenze der Nebelschicht,
Der Wind hat sich auf NW 4 verstärkt, Die Temperatur beträgt 15.5°, — 88h:
} 17°, Wind NW 4, Bedeckung 9. Der Nebel steigt auf, über uns wird blauer
Himmel sichtbar. Im W hängen unier den höheren Wolken kleinere Wolken-
ballen. Im $S lagert im Mbakana-Tal noch eine dichte Nebelwand. Durch die
Lücken über uns erkennen wir die höheren Wolkenschichten und beobachten
ihrer zwei, von denen die untere sehr langsam von N nach S, die höhere von
3W nach NE zieht. — 10h: t 20%“ Bedeckung 9, W-Wind 3. Die Wolkendecke
umschließt in etwa 1900 m dicht das Gebirge, nur im SW zeigen sich einige
Lücken, Im Gebirge scheint ein feiner Regen niederzugehen, Auch im N sieht
es trüb und regnerisch aus. Die Ebene im W liegt im Dunst, Durch die
Wolkenlücken im SW scheint die Sonne und wirft weite Filecke ins Tal und auf
die begleitenden Hänge,
126; t 22°; der Wind weht mit Stärke 5 aus SW; Bedeckung 8. Das ganze
Himmelsgewölbe ist mit Haufenwolken überzogen, die sich besonders dicht und
grau um das Gebirge lagern und bis auf etwa 1900 m herabreichen. Im NE
sendet ihr unterer Rand nebelartige Gebilde in die Täler hinab. Über uns und
nach SW und W verliert die Wolkendecke ihren Zusammenhang, und es treten
bald größere, bald kleinere blaue Lücken auf, durch die zeitweise die Sonne
hindurchscheint. Grau liegt die Niederung im W und an manchen Stellen, be-
sonders im NW, scheint Regen niederzugehen. Die Wolken ziehen langsam von
E nach W. — 14%; Die Temperatur war bereits auf 25° gestiegen, ist aber
wieder auf 23° gesunken; E-Wind Stärke 6; Bedeckung 8. Das Gesamtbild hat
sich nur unwesentlich verändert. Die stellenweise regendrohende Wolkenschicht
hat sich gehoben und gibt den Gebirgsrücken frei. Nur im NE reicht sie ein
wenig über den diesseitigen Hang herab. Fast ununterbrochen überzieht sie
den Himmel bis weit nach NW und W, Die Niederung ist dort nur undeutlich
sichtbar, und an manchen Stellen schaffen Regenstreifen undurchsichtige Vor-
hänge, Gegen S ist das Gewölk durchbrochen, und die Sonne bestrahlt dort