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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1940.
2, Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 152; Deutsch-Ostafrika,
— Aus der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen
Seewarte. — Witterungsverlauf in der zweiten Hälfte der Trockenzeit
in Kibuku'). Beobachtungstage: 2. und 29, September sowie 14, Ok-
bober 1937.
2. September: Die vorangegangenen Tage waren unter dem Einfluß südöst-
jicher Winde sehr kühl, unfreundlich und regendrohend. — 6b: t 14°; die Tiefst-
Temperatur während der Nacht betrug 13°, Kaum merkbarer W-Wind. Himmels-
bedeckung 8, Massige Schäfchenwolken, die an einzelnen Stellen zu Streifen und
zusammengezogenen Formen geballt sind, bedecken überall den Himmel. Die
Streifen verlaufen in NE—SW-Richtung und ziehen nur schwer erkennbar von
SE nach NW. Im E liegt über dem Kamm des Gebirges ein nach oben scharf
abgegrenzter dunkler Wolkenstreifen; nach unten löst er sich in Nebel auf, ver-
schwimmt in der Farbe mit dem dunklen Blau des Gebirges und läßt nur zeit-
weise die.Kuppen der Randberge erkennen. Über der Mkata-Ebene tief unter
uns liegen von NE bis SW dichte, in Streifen angeordnete Wolkenmassen, Durch
anterbrochene Wolkenstreifen ist das Mgeta-Tal erkennbar. Aus kleineren Tälern
steigen örtlich begrenzte Nebel auf. Im S verhüllt Dunst die Fernsicht, doch
sind in ihm weitere Wolkenstreifen zu erkennen. — 847; t 16%, Leiser Zug aus
W. Eine dichte Nebeldecke hat sich über uns gezogen und hüllt uns selbst in
einen lichten Schleier. In den Tälern zieht dichter Nebel teils bergwärts, teils
senken sich aus der Nebeldecke Fetzen herab und ziehen in entgegengesetzter
Richtung zu Tal, Die Sichtweite ist dauerndem Wechsel unterworfen. — 10h;
+ 16,5°. Der Wind hat auf SW 2 gedreht, Der Nebel hat sich etwas verdichtet
und gewährt nur eine Sichtweite von 200 m. — 12h; t 19°, S-Wind in Stärke 3.
Gegen 11% begann der Nebel sich zu heben, Zur Zeit der Beobachtung liegt
aine geschlossene Wolkendecke über uns, die am Hang des Gebirges mit nebel-
artig aufgelösten Rändern bis etwa 1700 m herabreicht, Es besteht der Ein-
druck, als ob Regen kommen wolle, Die Wolkendecke reicht weit nach W und
scheint sich erst an der Steppengrenze in Gruppen aufzulösen. Die Steppe selbst
liegt im Dunst, An einzelnen Stellen scheint strichweise Regen niederzugehen.
Auch im S dehnt sich die Wolkendecke weit hinaus, sie wird dort durch einen
hellglänzenden Streifen von Haufenwolken begrenzt, der sich von E nach W
hinzieht,
14%; t 18°, Wind S 4, Bedeckung 10, Gegen 13% hat es ein wenig geregnet.
Die geschlossene Wolkendecke hat sich etwas gehoben und senkt ihren Nebel-
schleier am Hang des Gebirges bis auf etwa 1900 m herab. Aus einigen
Schluchten steigen Nebelschwaden auf, Im NE erscheint das Gewölk dunkel-
graublau wie schwere Gewitterwolken. Auch im W, vermutlich über den
jenseitigen Randbergen, liegt eine einheitlich geformte, von S nach N sich er-
streckende dunkelgraue Masse, die in den Dunst der Steppe übergeht und jede
Fernsicht verhindert, Ein fast gleiches Bild bietet der Blick in die Niederung
nach S, — 16%: € 17.5%°, Wind S3, Bedeckung 10, Düster und regendrohend
amsäumen dunkelgraue Wolkenmassen das Gebirge, Sie reichen bis auf 1800 m
herab und überziehen weit hinaus nach W und S den Himmel. Der Wolkenrand
längs des Gebirges ist bald geradlinig, bald senken sich von ihm Nebel herab.
Man fragt sich: wird es heute noch regnen? Gegen W und NW löst sich die
geschlossene Decke in Einzelwolken auf, ohne daß sie den Zusammenhang unter
sich verlieren. Sie ordnen sich in Streifen, die von NE nach SW gelagert er-
scheinen. In der Ebene selbst liegt Dunst in wechselnder Dichte, so daß die
jenseitigen Randberge stellenweise undeutlich erkennbar sind. Schwach erhellt
die Abendsonne einige Wolken, Im SW ist das Gewölk in grauen Massen zu-
sammengeballt, einzelne Wolkengebilde scheinen förmlich herabzuhängen. Im S
liegt verstärkter Dunst in der Ebene, Die graue Wolkenbank, die vor zwei
Stunden dort noch vorhanden war, hat sich zu zusammenhängenden Ballen ge-
formt. — 18h: t 16%, Fast unmerklicher S-Wind; Bedeckung 9, Gegen 17%
1) Wegen der Lage der Pflanzung Kibuku und weiterer klimatograph, Wittrgsschldrg. des Verf,
&. Ann, d. Hydr. usw, 1936 S. 118, 319; 1937 S, 44, 585; 1938 S. 139, 259, 363; 1939 8, 201, 530.