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Full text: 68, 1940

388 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1940. 
hier, wie an der Oberfläche, durch die säkularen Schwankungen der Mittelwerte 
von 1880 bis 1938 zu erklären. 
Rückblickend auf die gewonnenen Tatsachen, scheint es in Anbetracht der 
säkularen Schwankungen des Salzgehaltes unmöglich, selbst aus einer 50jährigen 
Beobachtungsreihe im Gebiet zwischen Nord- und Ostsee Mittelwerte zu gewinnen, 
die durch Hinzunahme weiterer Beobachtungen nur geringfügig verändert werden, 
Als einigermaßen feststehend und unbeeinflußt von den Säkularschwankungen 
kann im Jahresgang des Salzgehaltes das Hauptmaximum im Winter und das 
Hauptminimum im Frühsommer angesehen werden. Einzelheiten in den Kurven, 
insbesondere der in gewissen Zeiträumen festgestellte doppelte Gang, haben nur 
für gewisse Perioden Gültigkeit, Besonders groß sind die Schwankungen der 
Monatsmittelwerte im Herbst, Die Mittelwerte des 59jährigen Beobachtungs- 
zeitraumes machen es sehr wahrscheinlich, daß der Anstieg des Salzgehaltes an 
der Oberfläche vom Sommer zum Winter ziemlich gleichmäßig erfolgt. Um ein 
„Normalbild“ des jährlichen Ganges des Salzgehaltes zu geben, das auch für 
andere entsprechend lange Beobachtungszeiträume bestehen bleibt, wäre eine 
sehr lange Beobachtungsreihe nötig, die mehrere der angedeuteten säkularen 
Schwankungen umfaßt, Wenn aber den säkularen Schwankungen des Salzgehaltes 
eine gewisse Realität und Periodizität zukommt, können die 80 gewonnenen 
Normalbilder des Jahresganges nur untergeoränete Bedeutung besitzen. Weit 
wichtiger ist dann die Feststellung der Perioden und der Ursachen dieser säku- 
laren Schwankungen des Salzgehaltes, die in der 59jährigen Beobachtungsreihe, 
sowohl in den Jahresmittelwerten als auch in den Mittelwerten einzelner Monate 
angedeutet sind. Längere Beobachtungsreihen werden entscheiden lassen, ob die 
säkularen Schwankungen periodisch sind oder nur zufällig und vorübergehend 
auftreten. Auch kontinuierlich fortschreitende Salzgehaltsänderungen, wie viel- 
leicht die bei Feuerschiff Skagens Rev in den Jahresmittelwerten schwach. an- 
gedeutete langsame Abnahme des Oberflächensalzgehaltes, sind für die Wissen- 
schaft und Praxis (Fischerei) außerordentlich bedeutungsvoll und schaffen der 
Geophysik weitere Probleme, | 
Schrifttum, 
1. Wegemann, G. Die Verwendbarkeit von Vierteljahresbeobachtungen der El und 
des Salzgehaltes in dem Gebiet zwischen Nord- und Ostsee. Wissenschaftliche Meeresunter- 
suchungen, N, F. Band 19, Abteilung Kiel, 1919—1922, 
2. Jacobsen, J, P, Mittelwerte von Temperatur und Salzgehalt, Meddelelser fra. Kommissionen. for 
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3, Ruppin, E. Beitrag zur irkogrsphie der Belt- und Ostsee, Wissenschaftliche Meeresunter- 
suchungen, N. F, Band 14. Abt. Kiel, 1912, 
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1927, 
5. Kobe, GO, Der hydrographische Aufbau und die dadurch bedingten Strömungen im Kattepat, 
Veröff, des Instituts für Meereskunde an der Universität Berlin. Neue Folge. A. Geographisch- 
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Kaudsen, M. Großzügige Übersicht über die in der internationalen Zusammenarbeit gewonnenen 
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Meeresgebieten, mit 23 Tafeln über Mittelwerte des Salzgehaltes und der Temperatur in der 
Nordsee, Ergänzungsheft zu Jahrgang 1906—1907 des Bulletin Trimestriel ete. par le Bureau du 
_ Conseil permanent intern. poar Vexploration de la mer, 
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Supplement, Internat, Rerue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, Band V, 1914, 
8. Jensen, A, C, Flucetuations in the Hydrography of the Transition area during 50 Years. Rapp: 
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