384 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1940.
Außer von der Lage des Feuerschiffes ist die mittlere Veränderlichkeit auch von
der Jahreszeit abhängig; im Herbst und Winter ist sie bei allen Feuerschiffen
größer als im Sommer, Besonders deutlich ist dies bei den südlicheren Feuer-
schiffen ausgeprägt. So ist bei Feuerschiff Gjedser Rev die mittlere Veränder-
lichkeit der Monatsmittelwerte im Winter fast doppelt so groß wie im Sommer
und erreicht mit 1.90% einen Wert, wie wir ihn im August bei Feuerschiff
Skagens Rev finden, Bei Feuerschiff Horns Rey ist eine solche Abhängigkeit
von der Jahreszeit nicht festzustellen,
Für den Bodensalzgehalt sind in Tab. 4 die entsprechenden Werte für Ok-
tober und November angegeben, Bemerkenswert ist die große mittlere Ver-
Tabelle 4. Höchste (H) und niedrigste (N} Monatsmittelwerte und deren mittlere Veränderlich-
keit (V) von Jahr zu Jahr während des Beobachtungszeitraumes 1880 bis 1938 bei den Feuerschiffen
Horns Rev, Skagens Rev, Schuliz’ Grund und Gjedser Rev,
Öbertläche
_Janvar | Mai _]_ August | Oktober November
HINY EIN HINIValN | vIH|NIY
Horns Rer „34031.00.0340 3110784011 0.63.0181.60.5342131.7/04| m |] a | —
Skagens Rev 1332 in A 22.12.04 33.,324.4/1.0.30.6122.1 12.8/133.2 25.7 (2.1 134.521,7 0.5.35.2 32.905
Schultz | le ln n Al ln
Grand .. .. 26.515.325 20.5/11.3/2.3'21.2118.8/2.023.6 120/220 al15.20.00220811.7 03.525.028
GiedserRev. „116.4 9.319.111 72.1.0417] 7.91.1149 7.318.158 8419 —| — 2.0 —) — 25
änderlichkeit der Monatsmittel bei Gjedser Rev und im Gegensatz dazu die g@e-
einge bei Skagens Rev. Am Boden sind die Verhältnisse gerade umgekehrt wie
an der Oberfläche, Dies ist auch ohne weiteres verständlich, denn je näher wir
dem Ursprungsgebiet der Wassermassen kommen, desto beständiger sind die
mittleren. Verhältnisse,
Die vielen Zacken der Kurven in Abb. 8 zeigen uns sehr eindrucksvoll, wie
groß die unperiodischen Schwankungen sind, mit denen wir im Gebiet zwischen
Nord- und Östsea zu. rechnen. haben, Zwischen den entsprechenden Kurven der
Feuerschiffe Skagens Rev, Schultz’ Grund und Gjedser Rev und teilweise auch
Horns Rev besteht eine gewisse Ähnlichkeit. In den meisten Fällen treten die
extrem hohen und die extrem niedrigen Salzgehaltswerte bei den Feuerschiffen
des Kattegats und der Beltsee zugleich auf, Diese unperiodischen Schwankungen
sind also nicht nur lokale Erscheinungen, sondern haben in der betreffenden
Zeit das ganze Gebiet zwischen Skagerrak und Ostsee erfaßt. Sie sind teilweise
sogar noch bei Feuersehiff Horns Rev nachzuweisen. Etwas Ähnliches haben
wir schon an den Jahresgängen des Öberflächensalzgehaltes für verschiedene
Beobachtungsperioden feststellen müssen, wo innerhalb desselben Beobachtungs-
zeitraumes bei allen Feuerschiffen der selbst in Einzelheiten übereinstimmende
Verlauf der Kurven auffiel, Besonders im Oktober ist eine sehr weitgehende
Parallelität im Kurrenverlauf bei den Feuerschiffen festzustellen, wenn wir von
dem einen auffallend geringen Salzgehaltswert bei Schultz’ Grund im Jahre 1907
absehen wollen. Unter den vielen Einzelheiten fällt z. B. der Oktober des
Jahres 1921 auf, der bei allen Feuerschiffen ganz besonders salzreich war, und
der Oktober des vorangegangenen Jahres, der einen extrem niedrigen Salzgehalt
besitzt, In diesem Jahre erreicht der Salzgehalt bei Feunerschiff Skagens Rer
im Oktober einen Mittelwert von nur 22,1%, das ist der geringste Wert, der
im 59%jährigen Zeitraum bei diesem Feuerschiff im Oktobermittel überhaupt fest-
gestellt worden ist, Der Unterschied gegen den Mittelwert im Jahre 1921 be-
trägt 11,5%. Ähnliche Gegensätze im Salzgehaltsmittelwert aufeinanderfolgen-
der Jahre finden wir auch bei den anderen Monaten an vielen anderen Stellen
mehr. Im November fällt besonders der hohe Salzgehalt des Jahres 1930 auf,
Extrem niedrige Salzgehaltswerte finden wir in diesem Monat in den Jahren 1900,
1902, 1905 und 1907, Im allgemeinen treten die Anomalien bei allen Feuer-
schiffen zugleich auf, doch sind einzelne Abweichungen von dieser Regel mohr
oder weniger in jedem Monat zu finden,