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Anuralen der Hydrographie und Maritimen. Meteorologie, Februar 1940,
alle praktischen Untersuchungen verwendet wurde, besprochen, Mit Hilfe spek-
trobolometrischer und pyrheliömetrischer Meßmethoden, die alle in Arbeiten von
Fowle in der bezeichneten Literatur näher beschrieben worden sind, ist von
Fowle eine spektrale Energieverteilungskurve gefunden worden, ‚die die Inten-
sität der Sonnenstrahlung für jede Wellenlänge nach Durchgang durch die
Atmosphäre angibt. Die Energieverteilungskurve, die man in Meeresniveau in
der von Fowle angegebenen Weise bestimmt, ändert sich je nach der Beschaffen-
heit der Atmosphäre zur Zeit der Beobachtung und je nach der Höhe der Sonne
über dem Horizont,
In der Abb, 1 ist eine Energiekurve dargestellt, wie sie von Fowle gefunden
wurde, wenn die Sonne 2 gr/em*®* Wasserdampf durchstrahlt. Dieser Fall wäre
z. B. erfüllt, wenn die Sonne im Zenit steht und die Atmosphäre 2 cm Nieder-
schlagswasser enthält oder bei 60° Zenitwinkel und 1 om Niederschlagswasser,
Die abgebildete Energiekurve gibt aus dem gesamten Sonnenspektrum nur
die Intensitäten, wie sie zwischen i= 0652 und A = 212% Wellenlängen be.
stimmt sind, Wir finden innerhalb dieses Spektralgebietes Einbuchtungen, die
die Absorptionsbanden darstellen, wie sie bei der Absorption der Sonnensirah-
lung durch den atmosphärischen Wasserdampf entstehen. Wird eine derartige
Energiekurve über alle Banden geglättet, so erhält man eine Energieverteilungs-
kurve, wie sie gemessen worden wäre, wenn keine Absorption durch den atmo-
sphärischen Wasserdampf eingetreten wäre, Die geglättete Kurve ist in der
Abb. 1 durch die gestrichelte Linie angedeutet, Die Ordinatenpunkte, also
Abszissenabstände der gepglätteten Kurve stellen dann Intensitäten der Sonnen.
strahlung dar, wie sie gemessen würden, wenn die Atmosphäre nur eine zer-
streuende Wirkung auf die Strahlung ausgeübt hätte, Die Zerstreuung {findet
an Luftmolekülen und kleinen Partikelchen statt,
In der Abb. 1 ist jede Absorptionsbande mit einem Buchstaben versehen, Die
Banden der Buchstaben &, 0, 0, %, F, 0, Q entstehen durch die Absörptions-
wirkung des Wasserdampfes, die Banden der Buchstaben w, und w, dagegen bei
Absorption durch. Kohlensäure. Für die vorliegende Untersuchung interessieren
nur die Wasserdampfabsorptionsbanden,
Die Bandenflächen in der Kurve der Abb. 1 stellen die im Wasserdampf
absorbierten Energiebeträge dar. Fowle gibt in der in Abb. 1 wiedergegebenen
Darstellung nur die relativen. Ordinatenlängen an. Diese Ordinatenlängenmaße
von Fowle werden zur Bestimmung der Bandenfläche als Funktion von. der
durchstrahlten. Wasserdampfmenge benutzt,
In der Abb. 1 ist bei der Bande go eine ordinatenparallele Strecke der Länge
a-b-e gestrichelt eingezeichnet. ' Das Verhältnis der Ordinatenzahl am Punkte a zu
derjenigen am Grunde der g-Bande, nämlich am Punkte b, also aeı:be stellt die
relative Bandentiefe der gBande dar, Diese Verhältniszahl wurde zur optischen
Bestimmung der Wasserdampfmenge über dem Beobachtungsort zur Zeit der
Messung von Fowle deswegen benutzt, weil diese Verhältniszahl eine Funktion
der durchstrahlten und absorbierend wirkenden Wasserdampfmenge der Atmo-
sphäre ist, .
Die Bandenflächen der Abb, 1 sind. als prozentische Werte für verschiedene
Wasserdampfmengen von Fowle errechnet und in Abhängigkeit von diesen
Wasserdampfmengen dargestellt. Die Abhängigkeit der relativen. Gesamt
bandenfläche von der durchstrahliten Wasserdampfmenge wurde von Fowle
als Kurve gezeichnet. Die Kurve ist in Abb, 2 als ausgezoögene Kurve wieder-
gegeben, Sie genügt nach Mügge und Möller näherungsweise einem analy-
tischen. Ausdruck:
(L} A' = 0172 0-0
m ist diejenige Wasserdampfmenge in gr., welche sich in einem aus Sonnen-
strahlen gebildeten Zylinder von 1 cm* Querschnit£ befindet, m. ist vom Zenit-
winkel der Sonne abhängig nach folgender Gleichung:
@ az
Hier bedeutet w den gesamten Wasserdampfgehalt der Atmosphäre in Zentimeter
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